Geschäftsbericht 2023

Umwelteinflüsse unserer Produktion

Strategie und Governance

Es gehört zu unserem Selbstverständnis im Rahmen unseres Bekenntnisses zur nachhaltigen Entwicklung, die Umwelteinflüsse unserer Produktion stets im Blick zu haben. Im Sinne unserer Vision, uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten, und unserer „Sustainable Future“-Strategie versuchen wir, Stoffkreisläufe zu schließen und unsere Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu reduzieren.

Unser konzernweites Risikomanagement behandelt relevante Chancen und Risiken in Verbindung mit den Umwelteinflüssen unserer Produktion. Zudem sind die mit unseren Geschäftsaktivitäten verbundenen Umwelteinflüsse fester Bestandteil unseres integrierten Managementsystems für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität (Health, Safety, Environment, Energy and Quality, HSEQ). Die Verantwortung hierfür trägt die Leitung der Unternehmensfunktion Group Health, Safety and Environment (HSE), die jährlich im Rahmen des Umweltmanagements die relevanten Umweltdaten mit dem Technologievorstand beurteilt. So stellen wir insgesamt sicher, dass unser Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft möglichst gering ist.

Richtlinien und Maßnahmen

In unserer Unternehmensrichtlinie zu Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz und Energie, Qualität (HSEQ) verpflichten wir uns, ständig daran zu arbeiten, Umweltbelastungen durch unsere Tätigkeiten, Produkte und Dienstleistungen weiter zu verringern. So tragen möglichst ressourcenschonende Verfahren dazu bei, die Umwelt zu schützen und Kosten zu senken. Darüber hinaus sind alle unsere Anlagen an Genehmigungen gebunden, die im Einklang mit der lokalen Gesetzgebung Mindestanforderungen an den Betrieb der Anlagen stellen. Dennoch kann es vorkommen, dass durch eine unbeabsichtigte Freisetzung Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen sowie auf die Umwelt entstehen. Die Einhaltung der Grenzwerte liegt in der Verantwortung der Standorte, die Maßnahmen ergreifen müssen, um sicherzustellen, dass sich die Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft innerhalb der zulässigen Grenzen bewegen.

Covestro unterstützt Initiativen wie „Operation Clean Sweep“ (OCS). Diese Initiative hat das Ziel, den Eintrag von Kunststoffpartikeln in Wasserwege und Meere zu vermeiden. Wir haben weltweit Maßnahmen eingeführt, um den Austritt von Kunststoffgranulat auf dem Weg von der Produktion bis zum fertigen Produkt bei den Kunden zu minimieren.

Kennzahlen

Wir erfassen unsere Emissionen in Luft und Wasser unter Einbeziehung aller vollkonsolidierten Gesellschaften. Da unsere Umweltkennzahlen ausschließlich zum Jahresende ermittelt werden, wird der Konsolidierungskreis berücksichtigt, wie er sich zu diesem Zeitpunkt zusammensetzt. Dabei werden Daten aller umweltrelevanten Standorte von Covestro berücksichtigt, d. h. aller Produktionsstandorte und relevanter Verwaltungsstandorte. Die Standorte nutzen diese Daten auch, um ihren behördlichen Berichtspflichten nachzukommen. Um die Veröffentlichungsfristen einzuhalten, schätzen die Standorte die Umweltdaten für die letzten Wochen des laufenden Geschäftsjahres. Dies geschieht auf Basis etablierter Hochrechnungsmethodiken, um eine möglichst präzise Datenberichterstattung nahe den tatsächlichen Jahreskennwerten sicherzustellen. Sollten uns im Laufe des Folgejahres jedoch unter Berücksichtigung intern definierter Grenzwerte wesentliche Abweichungen bekannt werden, wird der betroffene Wert rückwirkend angepasst. Dies war im Jahr 2023 für das Vorjahr 2022 nicht erforderlich.

Emissionen in die Luft

Die geschäftlichen Aktivitäten von Covestro haben zur Folge, dass neben den Treibhausgasen auch weitere Emissionen in die Luft abgegeben werden.

Diese weiteren Luftemissionen stammen etwa aus der Verbrennung fossiler Energieträger, die zur Herstellung von Strom und Dampf eingesetzt werden. Luftemissionen werden auch als Bestandteil unserer konzernweiten Umwelteinwirkungen erfasst und ausgewertet.

Weitere wichtige direkte Emissionen in die Luft

 

 

 

 

 

 

 

2022

 

2023

 

 

in 1.000 t / a

 

in 1.000 t / a

CO

 

0,35

 

0,33

NOX

 

0,55

 

0,53

SOX

 

0,05

 

0,05

Feinstaub

 

0,10

 

0,10

NMVOC1

 

0,17

 

0,13

ODS2

 

0,0002

 

0,0002

1

Flüchtige organische Verbindungen ohne Methan (Non-Methane Volatile Organic Compounds)

2

Ozonschädigende Substanzen (Ozone-Depleting Substances)

Emissionen in das Wasser

Wir wollen die Emissionen ins Wasser, die wesentlich von unseren Produktionsmengen und dem jeweiligen aktuellen Produktportfolio abhängen, so gering wie möglich halten.

Emissionen in das Wasser

 

 

 

 

 

 

 

2022

 

2023

 

 

in 1.000 t / a

 

in 1.000 t / a

Phosphor

 

0,03

 

0,01

Stickstoff

 

0,18

 

0,15

TOC1

 

0,56

 

0,51

Schwermetalle

 

0,0036

 

0,0034

Anorganische Salze

 

781

 

712

1

Gesamter organisch gebundener Kohlenstoff (Total Organic Carbon); daraus rechnerisch ermittelter chemischer Sauerstoffbedarf (CSB): 1,53 (TOC × 3 = CSB)

Covestro beteiligt sich seit dem Jahr 2021 an dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekt „RIKovery“, das sich mit Aktivitäten rund um das Salzwasserrecycling beschäftigt. Über die dreijährige Projektlaufzeit arbeitet Covestro mit weiteren Partnern aus Industrie, Anlagenbau und Forschung zusammen, auch mit dem Ziel, in einem nächsten technologischen Schritt verstärkt Prozesswasser zirkulär nutzen zu können. Angestrebt sind eine weitere Konzentrationserhöhung sowie die Reduktion des Energiebedarfs, damit noch mehr Salz und Wasser zurückgeführt werden können. Im Jahr 2023 wurde die Pilotierung des Verfahrens am Standort Leverkusen erfolgreich durchgeführt. Die Auslegung einer großtechnischen Anlage sowie eine technisch-ökonomische und ökologische Bewertung werden derzeit durchgeführt, um das Potenzial der Technologie im Gesamtkontext bewerten zu können.

HSEQ / Health, Safety, Environment, Energy and Quality
Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität
Kreislaufwirtschaft
Ein regeneratives Wirtschaftssystem, in dem sowohl Ressourceneinsatz, Abfallproduktion, Emissionen als auch Energieeinsatz minimiert werden. Grundlage dafür sind langlebige und geschlossene Material- und Energiekreisläufe.

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