11. Steuern
Die Steueraufwendungen gliederten sich nach ihrer Art wie folgt:
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2022 |
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2023 |
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in Mio. € |
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in Mio. € |
Tatsächliche Ertragsteuern |
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–383 |
|
–299 |
Steueraufwand laufendes Jahr |
|
–400 |
|
–288 |
Steueraufwand (Vorjahr: Steuerertrag) Vorjahre |
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17 |
|
–11 |
Latente Steuern |
|
–28 |
|
24 |
aus temporären Unterschieden |
|
–24 |
|
55 |
aus Verlustvorträgen und Steuergutschriften |
|
–4 |
|
–31 |
Gesamt |
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–411 |
|
–275 |
Die latenten Steuerabgrenzungen resultierten aus den folgenden Bilanzpositionen:
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31.12.2022 |
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31.12.2023 |
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Aktive latente Steuern |
|
Passive latente Steuern |
|
davon erfolgswirksam |
|
Aktive latente Steuern |
|
Passive latente Steuern |
|
davon erfolgswirksam |
|
|
in Mio. € |
|
in Mio. € |
|
in Mio. € |
|
in Mio. € |
|
in Mio. € |
|
in Mio. € |
Immaterielle Vermögenswerte |
|
48 |
|
–81 |
|
–33 |
|
55 |
|
–57 |
|
–2 |
Sachanlagen |
|
153 |
|
–269 |
|
–116 |
|
132 |
|
–269 |
|
–137 |
davon Nutzungsrechte aus der Anwendung von IFRS 16 |
|
– |
|
–128 |
|
–128 |
|
– |
|
–129 |
|
–129 |
Finanzielle Vermögenswerte |
|
3 |
|
–102 |
|
–94 |
|
– |
|
–57 |
|
–53 |
Vorräte |
|
71 |
|
–2 |
|
69 |
|
58 |
|
–3 |
|
55 |
Forderungen |
|
3 |
|
–58 |
|
–55 |
|
2 |
|
–88 |
|
–86 |
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen |
|
70 |
|
–15 |
|
–12 |
|
70 |
|
–15 |
|
–11 |
Andere Rückstellungen |
|
61 |
|
–15 |
|
46 |
|
99 |
|
–8 |
|
91 |
Verbindlichkeiten |
|
141 |
|
–25 |
|
116 |
|
163 |
|
–41 |
|
122 |
davon Leasingverbindlichkeiten aus der Anwendung von IFRS 16 |
|
118 |
|
– |
|
118 |
|
121 |
|
– |
|
121 |
Verlust- und Zinsvorträge sowie Steuergutschriften |
|
50 |
|
– |
|
50 |
|
19 |
|
– |
|
19 |
Gesamt |
|
600 |
|
–567 |
|
–29 |
|
598 |
|
–538 |
|
–2 |
davon langfristig |
|
386 |
|
–362 |
|
|
|
533 |
|
–435 |
|
|
Saldierung |
|
–255 |
|
255 |
|
|
|
–282 |
|
282 |
|
|
Bilanzansatz |
|
345 |
|
–312 |
|
|
|
316 |
|
–256 |
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Auf abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von 665 Mio. € (Vorjahr: 850 Mio. €) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da es nicht wahrscheinlich ist, dass diese innerhalb eines angemessenen Zeitraums genutzt werden können.
Von den gesamten Verlust- und Zinsvorträgen in Höhe von 3.117 Mio. € (Vorjahr: 1.494 Mio. €) können voraussichtlich Beträge in Höhe von 80 Mio. € (Vorjahr: 292 Mio. €) innerhalb eines angemessenen Zeitraums genutzt werden. Die Erhöhung der Verlustvorträge resultiert aus dem Aufbau von Verlustvorträgen im laufenden Berichtsjahr sowie aus geänderten Steuerfestsetzungen für Vorjahre. Auf die voraussichtlich nutzbaren Verlust- und Zinsvorträge wurden aktive latente Steuern in Höhe von 17 Mio. € (Vorjahr: 48 Mio. €) gebildet.
Für bestehende Verlust- und Zinsvorträge in Höhe von 3.037 Mio. € (Vorjahr: 1.202 Mio. €) bestanden gesetzliche oder wirtschaftliche Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit. Hiervon entfallen 1.232 Mio. € auf die deutsche Körperschaftsteuer, 1.375 Mio. € auf die deutsche Gewerbesteuer sowie 32 Mio. € auf Zinsvorträge in Deutschland. Auf die Schweiz entfällt ein Verlustvortrag in Höhe von 351 Mio. €.
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Steuerliche Verlust- und |
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31.12.2022 |
|
31.12.2023 |
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|
in Mio. € |
|
in Mio. € |
Innerhalb von einem Jahr |
|
– |
|
– |
Innerhalb von zwei Jahren |
|
– |
|
– |
Innerhalb von drei Jahren |
|
– |
|
– |
Innerhalb von vier Jahren |
|
– |
|
– |
Innerhalb von fünf Jahren |
|
– |
|
– |
Später |
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1.202 |
|
3.037 |
Gesamt |
|
1.202 |
|
3.037 |
Im Berichtsjahr wurden steuerliche Gutschriften in Höhe von 2 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €) aktiviert.
Im Jahr 2023 bestanden in Tochtergesellschaften, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschafteten, latente Steuerforderungsüberhänge aus temporären Differenzen und aus Verlustvorträgen in Höhe von 6 Mio. € (Vorjahr: 62 Mio. €). Davon entfielen 4 Mio. € (Vorjahr: 30 Mio. €) auf Steuerforderungsüberhänge aus Verlust- und Zinsvorträgen. Die gesamten latenten Steuerforderungsüberhänge wurden als werthaltig angesehen, da für diese Gesellschaften sowohl steuerliche Gewinne prognostiziert werden als auch steuerliche Strategien eine Nutzung der latenten Steuerforderungsüberhänge sicherstellen.
Auf geplante Dividendenausschüttungen von Tochterunternehmen wurden im Berichtsjahr 27 Mio. € (Vorjahr: 74 Mio. €) passive latente Steuern angesetzt. Auf temporäre Unterschiede in Höhe von 22 Mio. € (Vorjahr: 120 Mio. €) im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesellschaften wurden keine latenten Steuerschulden angesetzt, da das Mutterunternehmen die zeitliche Umkehr der temporären Differenzen steuern kann und es nicht wahrscheinlich ist, dass sich diese temporären Differenzen in absehbarer Zeit umkehren werden.
Der ausgewiesene Steueraufwand des Jahres 2023 von 275 Mio. € (Vorjahr: 411 Mio. €) wich um –288 Mio. € (Vorjahr: –399 Mio. €) von dem erwarteten Steuerertrag von 13 Mio. € (Vorjahr: erwarteter Steueraufwand von 12 Mio. €) ab, der sich bei Anwendung eines gewichteten erwarteten Durchschnittssteuersatzes auf das Vorsteuerergebnis des Konzerns ergeben hätte. Dieser Durchschnittssteuersatz wurde aus den nominalen Steuersätzen der einzelnen Konzerngesellschaften ermittelt. Insbesondere bedingt durch abweichende Steuersätze für Einkommen von ausländischen Konzerngesellschaften lag der Durchschnittssteuersatz im Jahr 2023 bei –17,0 % (Vorjahr: 9,2 %). Der effektive Steuersatz betrug 376,7 % (Vorjahr: 316,2 %).
Der Covestro-Konzern ist in verschiedenen Ländern tätig. Die unterschiedlichen Steuersätze bewegten sich aufgrund nationaler Vorschriften wie im Vorjahr zwischen 14,1 % und 34,0 %.
Die Überleitung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand sowie vom erwarteten zum effektiven Steuersatz stellte sich im Konzern wie folgt dar:
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|
|
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2022 |
|
2023 |
||||
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|
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in Mio. € |
|
in % |
|
in Mio. € |
|
in % |
Erwarteter Steueraufwand (+) / Steuerertrag (–) und erwarteter Steuersatz |
|
12 |
|
9,2 |
|
–13 |
|
–17,0 |
Steuerminderungen aufgrund steuerfreier Erträge |
|
–23 |
|
–17,7 |
|
–14 |
|
–19,1 |
Erstmaliger Ansatz bisher nicht angesetzter aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge |
|
–3 |
|
–2,3 |
|
– |
|
– |
Nicht abzugsfähige Aufwendungen |
|
32 |
|
24,6 |
|
40 |
|
54,5 |
Voraussichtlich nicht nutzbare neue Verlustvorträge und temporäre Differenzen |
|
191 |
|
146,9 |
|
197 |
|
269,5 |
Voraussichtlich nicht nutzbare bestehende Verlustvorträge und temporäre Differenzen, auf die zuvor latente Steuern gebildet worden sind |
|
64 |
|
49,3 |
|
42 |
|
57,4 |
Steuereffekte aus Vorjahren |
|
8 |
|
6,2 |
|
8 |
|
10,9 |
Steuersatzänderungen |
|
6 |
|
4,6 |
|
–4 |
|
–5,5 |
Sonstige Steuereffekte |
|
124 |
|
95,4 |
|
19 |
|
26,0 |
Ausgewiesener Steueraufwand und effektiver Steuersatz |
|
411 |
|
316,2 |
|
275 |
|
376,7 |
Die sonstigen Steuereffekte resultieren im Wesentlichen aus nicht anrechenbaren ausländischen Quellensteuern, insbesondere auf Dividendenausschüttungen von Tochterunternehmen in Höhe von 62 Mio. € (Vorjahr: 55 Mio. €) sowie aus der Veränderung der passiven latenten Steuern auf geplante Dividendenausschüttungen von Tochterunternehmen in Höhe von –47 Mio. € (Vorjahr: 61 Mio. €).
Globale Mindestbesteuerung
Der Covestro-Konzern fällt in den Anwendungsbereich der Global Anti-Base Erosion (GloBE) Model Rules (Pillar Two) der OECD. Die Pillar-Two-Gesetzgebung wurde in Deutschland, der Jurisdiktion, in der Covestro ansässig ist, beschlossen und wird ab dem 1. Januar 2024 in Kraft treten. Da die Pillar-Two-Gesetzgebung zum Berichtszeitpunkt noch nicht in Kraft war, unterliegt der Konzern momentan keiner Steuerbelastung aus dieser Gesetzgebung.
Gemäß der Gesetzgebung ist Covestro verpflichtet, je Land eine Zusatzsteuer in Höhe der Differenz zwischen dem GloBE-Effektivsteuersatz und einem Mindeststeuersatz von 15 % zu zahlen. Alle Konzernunternehmen (mit Ausnahme der sich in Abwicklung befindenden Gesellschaft in der Schweiz) unterliegen einem Nominalsteuersatz von über 15 %. Auch bei einem Nominalsteuersatz von über 15 % kann theoretisch aufgrund von spezifischen Anpassungen ein Steueraufwand aus der neuen Gesetzgebung entstehen. Covestro prüft derzeit, inwieweit sich steuerliche Auswirkungen in einzelnen Ländern durch das Inkrafttreten der Pillar-Two-Gesetzgebung ergeben werden.