UN-Nachhaltigkeitsziel

Covestro tritt gegen die zunehmende Verschmutzung der Ozeane an.

Was ragt da so bedrohlich aus dem Wasser? Ein Hai ist es nicht, das haben Charlie, Victor und Kathy in ihrem kleinen Segelboot bald erkannt. Da schwimmt ein Haufen Müll im Meer! Die Freunde wissen, was zu tun ist. Victor knüpft ein großes Netz aus Algen, die zwei anderen schlingen es um den Klumpen, und mithilfe von ein paar Fischen ziehen sie ihn ans Ufer. Dort wird das Treibgut dann richtig entsorgt.

Die drei kleinen Naturschützer sind die Helden eines Bilderbuchs von Covestro, das an Grundschulen und in Kindergärten in Taiwan verteilt wird. Mehr als 20.000 junge Leser wurden seit Beginn der Aktion im Jahr 2017 bereits erreicht. Spielerisch will man ihnen so einen bewussten Umgang mit Abfall vermitteln. Und die Augen öffnen für ein Problem, das nicht nur das von Wasser umgebene Taiwan betrifft, sondern die ganze Welt: der Kunststoffmüll, der auf den Ozeanen treibt. Im Durchschnitt gelangen acht Millionen Tonnen jedes Jahr ins Meer.

Überall bemühen sie sich inzwischen verstärkt um Lösungen: Regierungen, Behörden und Organisationen, Unternehmen und Verbände, Forscher und Verbraucher. So wird etwa versucht, den Abfall einzusammeln. Zudem gilt es zu verhindern, dass über Binnengewässer oder ungesicherte Deponien immer mehr Müll in den Weltmeeren landet. Dazu setzt man in Taiwan stark auf Prävention und Aufklärung. Dort unterstützen fünf naturwissenschaftliche Museen und seit 2018 zudem neun Nationalparks die Kinderbuch-Aktion von Covestro.

Bilderbuch (Grafik)

Kleine Naturschützer: Mit einem Bilderbuch hilft Covestro in Taiwan und Thailand, dass Kinder den richtigen Umgang mit Abfall lernen.

„Die Menschheit sucht inzwischen im Weltall nach Wasser, aber auf der Erde werden unsere Flüsse, Seen und Meere vernachlässigt“, sagt Wei-Hsin Sun, Generaldirektor des nationalen Naturkundemuseums von Taiwan. „Wir müssen die Öffentlichkeit und besonders die jungen Generationen noch stärker dazu bringen, die Wasserverschmutzung ernst zu nehmen und zu bekämpfen.“

Vor allem eins muss allen klarwerden: Kunststoffe sind in der Regel viel zu wertvoll, um sie achtlos wegzuwerfen. Denn bei vielen dauerhaften Anwendungen machen sie das Leben sicherer, komfortabler und besonders auch nachhaltiger – indem sie etwa helfen, dass Fahrzeuge weniger Treibstoff und Gebäude weniger Energie verbrauchen. Doch auch nach ihrer Verwendung können Kunststoffprodukte noch nützlich sein. Idealerweise werden sie wiederverwertet und dabei mechanisch oder chemisch zerlegt, um neue Kunststoffe zu gewinnen.

„Wenn sich effektives Abfallmanagement und Recycling weltweit stärker durchsetzen und sich gleichzeitig die Wegwerfmentalität in der Gesellschaft ändert, gibt es eine Chance, die Meeresvermüllung durch Plastik und andere Materialien zu stoppen“, sagt Dr. Christian Haessler, Leiter Nachhaltigkeit bei Covestro.

Wir müssen die Öffentlichkeit stärker mobilisieren.

Wei-Hsin Sun, Generaldirektor Naturkundemuseum Taiwan

Globale Allianz gegen Kunststoffmüll

Große Hoffnungen setzt Haessler in die neue „Alliance to End Plastic Waste“ – ein weltweites Bündnis von rund 30 Firmen aus den Bereichen Chemie, Kunststoff, Konsumgüter und Entsorgung, zu dessen Gründungsmitgliedern Covestro zählt. Die Initiative will in den kommenden fünf Jahren über eine Milliarde Dollar bereitstellen, um den Abfall besser zu managen und zu verringern. Gleichzeitig will sie Lösungen zur sinnvollen Verwendung von Kunststoffen nach ihrer Nutzung vorantreiben.

„Entscheidend ist ein ganzheitliches Denken, in der Kunststoffindustrie und weit darüber hinaus“, betont Haessler. „Nur wenn man alle Stationen von der Rohstoffbeschaffung über die Produktion und Nutzung von Kunststoffen bis zur Verwertung des Abfalls im Blick hat, wird der nachhaltige Umgang mit Ressourcen ein Erfolg.“

Covestro unterstützt diesen Rundum-Ansatz auch im eigenen Haus. Ganz vorne, bei den Rohstoffen, wird etwa gemeinsam mit Partnern daran geforscht, Abgase aus der Stahlindustrie wie CO2 zu recyceln und so Erdöl zu sparen. In der Produktion setzt man beispielsweise auf ein neues Verfahren, um Salz und Wasser als Rohstoffe zurückzugewinnen. Und im Bereich der Produkte stellt Covestro Kunststoffmischungen mit gebrauchten Wasserflaschen aus Polycarbonat her.
„Wir sehen auch bei anderen Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette enstsprechende Anstrengungen. Dieser Trend muss nun an Dynamik gewinnen“, so Nachhaltigkeits-Chef Haessler. „Gleichzeitig gilt es, den Bewusstseinswandel in der Öffentlichkeit zu forcieren.“ In diesem Sinne kooperiert Covestro beispielsweise in Hongkong mit der Umweltorganisation WWF, um Schülern die Wiederverwendung von Kunststoffen nahezubringen und sie auf Exkursionen für die Meeresverschmutzung zu sensibilisieren. Und das Covestro-Bilderbuch mit den drei kleinen Umwelthelfern ist auch ein Renner in Thailand, wo es entwickelt worden ist. Held Charlie sagt, wo es langgeht: „Der Müllberg kommt nicht wieder, wenn wir lernen, weniger Abfall zu produzieren, ihn nochmals nutzen und recyceln.“

Fakten, die wir nicht ignorieren können

Fakten, die wir nicht ignorieren können (Grafik)

Young Champions

Zündende Ideen

Miranda Wang (Foto)

Neues Recycling: Miranda Wang zerlegt Kunststoffabfall in seine chemischen Ausgangsstoffe.

Mancher Kunststoffabfall lässt sich eigentlich nicht wiederverwerten. Jedenfalls bis vor Kurzem nicht. Bis zu der zündenden Idee von Miranda Wang und ihrer Studienfreundin, den Müll in seine chemischen Bestandteile zu zerlegen – und damit von Grund auf neues Material herzustellen, das sogar biologisch abbaubar ist. Dafür haben die beiden Kanadierinnen einen speziellen, noch dazu besonders preiswerten Katalysator entwickelt. Mit ihrer kleinen Firma BioCellection in Kalifornien verfolgen sie ein großes Ziel: dass einmal alle Kunststoffe auf der Welt unendlich recycelbar sind.

Dafür weht nun zusätzlicher Rückenwind: Die Vereinten Nationen haben Miranda Wang zu einem der „Young Champions of the Earth“ des Jahres 2018 ernannt. Zusammen mit der 24-Jährigen wurden sechs weitere Erfinder aus aller Welt geehrt. Deren Ideen reichen vom Schutz von Korallenriffen bis zur Verwendung von Müll für den Bau von Musikinstrumenten. Covestro begleitet die jungen Pioniere auf ihrem Weg: Als Partner des UN-Umweltprogramms UNEP leistet das Unternehmen fachliche Beratung und Hilfe beim Netzwerken.

Weitere Informationen zu den Young Champions.