Konjunkturausblick

Weltwirtschaft

In einem von Unsicherheiten geprägten Jahr 2019 dürfte die Weltwirtschaft schwächer wachsen als im vergangenen Jahr. Maßgeblich dafür sind u. a. der zunehmende Protektionismus mit negativen Auswirkungen auf globale Lieferketten, das rückläufige Wachstum Chinas sowie geopolitische Risiken im Nahen Osten und politische Unwägbarkeiten im Euroraum.

In der Europäischen Union (EU) ist mit einem Rückgang des Wachstums auf ca. 1,3 % zu rechnen. Trotz einer weiterhin intakten Binnennachfrage, angetrieben durch weiter sinkende Arbeitslosenzahlen und eine nichtrestriktive Fiskalpolitik, werden außenwirtschaftliche Faktoren wie der weiter bestehende Handelskonflikt mit den USA und die andauernden Verhandlungen über den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs einen dämpfenden Effekt ausüben. Insbesondere die exportorientierte Wirtschaft in Deutschland ist von diesen Faktoren betroffen, weswegen mit einem geringeren Wachstum von ca. 1,0 % gerechnet wird.

Die insgesamt positive Wirtschaftsentwicklung in den USA sollte sich auch im Jahr 2019 fortsetzen, u. a. getrieben durch die Senkung der Unternehmen- / Einkommensteuer. Weiter steigende Löhne und zunehmende Einfuhrbeschränkungen bergen aber das Risiko mittelfristig höherer Inflationsraten und eines beginnenden konjunkturellen Abschwungs.

Die Wirtschaft in China dürfte im Jahr 2019 weiterhin relativ stark wachsen – wenn auch etwas schwächer als im Jahr 2018. Es entsteht zunehmend ein Zielkonflikt zwischen dem Abbau gesamtwirtschaftlicher Ungleichgewichte und dem Versuch, die negativen Folgen des Wirtschaftskonflikts mit den USA zu mildern.

Konjunkturausblick

 

 

 

 

 

 

 

Wachstum1 2018

 

Ausblick Wachstum1 2019

 

 

in %

 

in %

1 Reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, Quelle: IHS (Global Insight), Stand: Februar 2019

Welt

 

3,1

 

2,8

Europäische Union

 

1,9

 

1,3

davon Deutschland

 

1,5

 

1,0

NAFTA

 

2,7

 

2,4

davon USA

 

2,9

 

2,5

Asien-Pazifik

 

4,9

 

4,7

davon China

 

6,6

 

6,3

Hauptabnehmerbranchen2

Für das Jahr 2019 rechnen wir in der weltweiten Automobilindustrie wieder mit einem leichten Wachstum, getrieben durch eine Erholung in Asien. Unsere globale Prognose für dieses Jahr liegt bei 1 %.

Für die globale Bauwirtschaft rechnen wir im Jahr 2019 mit einem stabilen Wachstum von leicht über 2 % gegenüber dem Vorjahr. Eine Fortsetzung der Erholung in Osteuropa und Lateinamerika, ein stabiles Investitionsklima in Nordamerika sowie eine weiterhin positive Entwicklung in Asien sollten trotz einer deutlichen Abschwächung in Westeuropa dazu beitragen.

Die globale Elektro-, Elektronik- und Haushaltsgeräteindustrie dürfte sich im Jahr 2019 deutlich abschwächen und nur noch bei leicht über 2 % liegen. Industrie- und Schwellenländer sind dabei in ihren Wachstumsprognosen auf einem gleichem Niveau.

In der globalen Möbelindustrie rechnen wir für das Jahr 2019 mit einem Wachstum von ca. 3 %. Haupttreiber hierfür ist nach wie vor die Region Asien-Pazifik mit einer Wachstumsrate von ca. 4 %. Für Europa und Lateinamerika erwarten wir ebenfalls eine positive Entwicklung auf Vorjahresniveau. In Nordamerika rechnen wir nach einem stagnierenden Vorjahr ohne Wachstum mit einer Rückkehr zu einem positiven Wachstum von ca. 1 %.

2 Eigene Berechnung, basierend auf den folgenden Quellen: LMC Automotive Limited, B+L, CSIL (Centre for Industrial Studies), Oxford Economics