Verantwortliches Handeln
Umweltschutz
Umweltschutz und effiziente Ressourcennutzung sind grundlegende Treiber des Handelns von Covestro. Dies gilt sowohl für die eigenen Geschäftstätigkeiten als auch für die Entwicklung innovativer Produktlösungen. So sind wir kontinuierlich bestrebt, Effizienzsteigerungen mit Blick auf Material- und Energieeinsatz sowie im Kontext von Emissionen und Abfallaufkommen zu erzielen. Unsere innovativen Produkte unterstützen darüber hinaus unsere Kunden, ihre eigene Ressourceneffizienz zu steigern und Emissionen zu verringern, bspw. in der Automobilindustrie, im Bauwesen, im Elektroniksektor oder in der Möbel-, Sport- und Textilindustrie.
Weitere Informationen in der GRI-Ergänzung, Kapitel „Umweltschutz“
Energieeinsatz
Der Energieeinsatz bei Covestro umfasst sowohl die in der Produktion und bei der eigenen Erzeugung von Strom und Dampf genutzten Primärenergien als auch zusätzlich erworbene Mengen an Strom, Dampf und Kälte sowie den Einsatz von Prozesswärme. Darüber hinaus wird die Energie erfasst, die im Rahmen der Erzeugung und Verteilung von Strom und Dampf verloren geht. In der Summe bilden diese Posten den äquivalenten Primärenergieeinsatz.
Der Energie- und Materialeinsatz sowie die Höhe der Treibhausgasemissionen stehen in engem Zusammenhang mit der Menge unserer produzierten Materialien. Im Jahr 2018 sank der Gesamtenergieeinsatz im Konzern um 1,8 % während der äquivalente Primärenergieeinsatz leicht um 0,5 % anstieg – bei einer um 0,7 % gesunkenen Produktionsmenge. Der äquivalente Primärenergieeinsatz pro Produktionsmenge (Energieeffizienz) verschlechterte sich dementsprechend um 1,2 %. Unsere langfristig positive Entwicklung mit einer Verbesserung der Energieeffizienz um insgesamt 35,7 %, ausgehend vom Basisjahr 2005, ist u. a. auf unsere laufenden Effizienzprogramme und das bei Covestro global praktizierte Energieeffizienzsystem zurückzuführen.
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2017 |
2018 |
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Äquivalenter Primärenergieeinsatz1 |
75.202 |
75.553 |
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Produktionsmenge2 |
14,97 |
14,87 |
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Spezifischer Energieverbrauch (Energieeffizienz)3 (in MWh / t) |
1,40 |
1,41 |
Besonders hervorzuheben sind neben anderen erfolgreich durchgeführten Energieeffizienzmaßnahmen eine Reihe von energetischen Optimierungen an unserem Produktionsstandort Caojing, China, wie bspw. die Nutzung prozessbedingter Abwärme oder Prozessoptimierungen zur Reduktion des Dampf-Bedarfs.
Weitere Informationen in der GRI-Ergänzung, Kapitel „Umweltschutz“
Covestro plant derzeit den Bau einer eigenen Chlorproduktion am spanischen Standort Tarragona und setzt auf ein besonders energieeffizientes Herstellungsverfahren. Zum Einsatz kommen soll die sogenannte Sauerstoffverzehrkathoden-Technologie, die im Vergleich zum üblichen Verfahren rund ein Viertel weniger Energie verbraucht. In Tarragona baut das Unternehmen die erste großtechnische Anlage, die rein auf dieser modernen Technik beruht.
Treibhausgasemissionen
Gemeinsam mit Regierungen und Nichtregierungsorganisationen sowie anderen Unternehmen der Privatwirtschaft unterstützt Covestro die Umsetzung der Ergebnisse der 21. UN-Klimakonferenz, die Ende 2015 in Paris stattfand, und bekennt sich zu den UN-Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs).
Covestro bilanziert seinen Ausstoß an Treibhausgasemissionen gemäß den international anerkannten Standards des Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol). Dabei werden sowohl direkte Emissionen aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern als auch indirekte Emissionen aus der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten wie Strom, Wärme oder Kälte in die Berechnungen eingeschlossen. Neben CO2 werden dabei sämtliche relevante Treibhausgase in die Inventarisierung aufgenommen. Die Emissionsfaktoren zur Errechnung der CO2-Äquivalente für das globale Erwärmungspotenzial wurden dem IPCC Assessment Report von 1995 entnommen.
Im Jahr 2018 lagen die spezifischen Emissionen bei 0,4342 t CO2-Äquivalenten pro Tonne Produkt (Vorjahr: 0,4064). Dies entspricht ausgehend vom Basisjahr 2005 einem kumulierten Rückgang um 40,0 %, während im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 6,8 % zu verzeichnen war. Im Jahr 2018 haben wir die Berechnung auf die marktorientierte Methode (market-based method) des aktuellen GHG Protocol umgestellt, der entsprechende Vorjahreswert wurde neu berechnet um einen methodenkonformen Vergleich zu ermöglichen. Die Berechnung der kumulierten Veränderung erfolgt bis zum Jahr 2017 nach der bis 2014 im GHG Protocol festgelegten Methode, für das Jahr 2018 nach der marktorientierten Methode (market-based method) des aktuellen GHG Protocol.
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2017 |
2018 |
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Spezifische Treibhausgasemissionen (in t CO2-Äquivalente pro t Produktionsmenge2) |
0,40643 |
0,4342 |
Hauptursache für den Anstieg war ein sich ungünstig entwickelnder Energiemix für die Dampf- und Stromerzeugung an mehreren unserer großen Standorte in Deutschland und den USA. Aus diesem Grund sind in den nächsten Jahren verstärkte Anstrengungen zur Erreichung unseres Treibhausgasziels, der Halbierung bis zum Jahr 2025, notwendig.
Siehe Kapitel „Unternehmensweites Nachhaltigkeitsmanagement“
Darüber hinaus entwickelt Covestro Produkte, die bei ihrer Herstellung im Vergleich zu konventionellen Produkten geringere CO2-Emissionen verursachen, etwa indem CO2 als Rohstoff verwendet wird. So vertreibt das Unternehmen seit dem Jahr 2018 ein neuartiges Bindemittel, bei dem eine zentrale Komponente mit bis zu 20 % CO2 produziert wird. Dadurch werden im selben Umfang petrochemische Rohstoffe eingespart und die CO2-Bilanz verbessert.
Wasser, Abwasser und Abfall
Covestro betrachtet die Ressource Wasser aus ganzheitlicher Perspektive: Wir berücksichtigen nicht nur unseren Wassereinsatz und die damit zusammenhängende Problematik der Wasserknappheit und -qualität, sondern auch unsere Abwässer sowie die wachsende Sorge um Kunststoffabfälle in den Ozeanen.
Im Rahmen dessen haben wir eine Risikobewertung unserer Produktionsstandorte initiiert, die die Wasserverfügbarkeit, -qualität und -zugänglichkeit untersucht. In unserer Produktion versuchen wir Wasser nach Möglichkeit mehrfach zu nutzen und wiederaufzubereiten. Abwasser entsteht bei Covestro v. a. bei der Durchlaufkühlung sowie bei der Produktion. Alle Abwässer unterliegen einer strengen Überwachung und Bewertung gemäß den jeweils geltenden rechtlichen Bestimmungen, bevor sie in die Entsorgungswege geleitet werden.
Die Produktionsverfahren von Covestro sind mit Blick auf den Materialeinsatz schon aus ökonomischen Überlegungen heraus möglichst effizient. Dadurch fallen nur verhältnismäßig geringe Mengen an Abfall an. Durch fortlaufende Betrachtungen und Bewertungen der Herstellungsprozesse werden Materialverbrauch und Entsorgungsmengen darüber hinaus so weit wie möglich reduziert. Dazu dienen sichere, nach Abfallarten getrennte Entsorgungswege und ökonomisch sinnvolle Recyclingverfahren. Abfallmengen und Verwertungswege können allerdings durch Produktionsschwankungen sowie Abriss- und Sanierungsarbeiten an Gebäuden und auf Betriebsgeländen beeinflusst werden. So konnte die Menge gefährlichen Abfalls zwar reduziert werden, wohingegen die gesamte erzeugte Abfallmenge (gefährlich und nichtgefährlich) im Jahr 2018 deutlich anstieg. Grund dafür war im Wesentlichen eine erhöhte Menge Bauschutt, die durch den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes am Standort Leverkusen anfiel. Durch gezielte Projekte werden spezifische Möglichkeiten zur Abfallreduktion ermittelt und diese in die Praxis unserer bestehenden Herstellungsprozesse übertragen. So wird z. B. derzeit ein neuer Prozessablauf bei der Herstellung unseres Großprodukts Toluylen-Diisocyanat (TDI) erprobt, der dazu dient, die dabei anfallenden Prozessabfallmengen signifikant zu reduzieren. Nach erfolgreicher Implementierung lassen sich diese Erkenntnisse anschließend auch auf weitere Anlagen an anderen Covestro-Standorten übertragen.
Covestro unterstützt zudem die Wiederverwendung und Aufbereitung seiner Materialien nach Maßgabe ökonomischer und ökologischer Kriterien. Einige durch unsere Produktionsverfahren erzeugte Abfälle mit hohem Heizwert werden als Brennstoff thermisch verwertet, um daraus Dampf für unsere Produktionsanlagen zu generieren.
Beim Einkauf von Verpackungsmaterialien spielt das Engagement in Sachen Nachhaltigkeit eine zunehmend wichtige Rolle. Hierfür hat der verantwortliche Bereich u. a. eine neue Vorgehensweise etabliert. Im Rahmen des Beschaffungsprozesses für Packmittel überprüft Covestro nun grundsätzlich, ob und ggf. inwieweit sich gebrauchte oder rekonditionierte Verpackungen einsetzen lassen, anstatt neu produzierte zu verwenden. Covestro setzt bspw. bei Abfalltransporten sogenannte PCR(Post Consumer Regrind)-Kunststofffässer ein. Fässer aus recyceltem Polyethylen (PE) ersetzen dabei PE-Fässer aus fabrikneuem Material. Somit schont Covestro Rohstoffressourcen, reduziert Emissionen und hat erste Bausteine einer zirkulären Wirtschaft im Transport- und Verpackungsbereich etabliert.
Covestro unterstützt Initiativen wie „Operation Clean Sweep®“ (OCS), welche das Ziel haben, Kunststoffpartikel von Wasserwegen und Meeren fernzuhalten. Wir haben weltweit Maßnahmen eingeführt, um den Austritt von Kunststoffgranulat auf dem Weg von der Produktion bis zum fertigen Produkt bei den Kunden so gering wie möglich zu halten. Im Jahr 2018 haben wir unsere Lieferkettenpartner weiter dazu angehalten, der Initiative beizutreten, während wir gleichzeitig unseren eigenen Fortschritt ständig überprüfen. Auch im Jahr 2019 möchten wir unser Engagement hinsichtlich der OCS-Initiative und der weiteren Förderung unserer Lieferkettenpartner ausbauen.