Sicherheit

Wichtige Inhalte zu "Sicherheit" auch in unserem Geschäftsbericht.

Unser Sicherheitsmanagement berücksichtigt global gültige Anforderungskriterien und Vorgaben. Unsere Unternehmenskultur und damit einhergehend unser Sicherheitsmanagement entwickeln wir stetig weiter. Im Fokus steht dabei neben der Sicherheit unserer Mitarbeiter und deren Gesundheitsschutz im Arbeitsalltag auch die Vermeidung potenzieller ökologischer und gesundheitsschädigender Auswirkungen durch Leckagen von Produktionsanlagen oder Gefahrgut- und andere Transportunfälle. Unser integriertes HSEQ-Managementsystem trägt wesentlich dazu bei, diese Ziele zu erreichen.

Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz

Der Schutz der Gesundheit und die Sicherheit unserer Mitarbeiter am Arbeitsplatz und bei arbeitsbezogenen Aktivitäten gehören zu unseren wichtigsten Zielen. Dies entspricht unserer sozialen und ethischen Verantwortung als Arbeitgeber und unserer wirtschaftlichen Verantwortung als Unternehmen.

Im Sinne der Prävention werden potenzielle Gefährdungen nach konzernweit einheitlichen Kriterien beurteilt, um Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten möglichst effektiv zu verhindern. Dort, wo es dennoch zu Vorfällen kommt, ermitteln wir deren genaue Ursachen. Dafür haben wir eine Methodik eingeführt, die die Ableitung von Resultaten durch eine objektive Beurteilung der Vorfälle ermöglicht. Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden Handlungsempfehlungen abgeleitet und umgesetzt, die das Auftreten von gleichartigen Gefährdungen verhindern sollen.

Für das Jahr 2018 wurden in diesem Kontext u. a. das Schwerpunktthema „Handsicherheit“ zum Schutz der Hände von Mitarbeitern während der Arbeit und das Thema „Mensch-Maschine-Interaktion“ gewählt. Das langfristige Ziel ist es, durch diese Programme Unfälle, die eine medizinische Behandlung erfordern, völlig zu vermeiden. Um unsere Mitarbeiter stärker dahin gehend zu sensibilisieren und die generelle Achtsamkeit im betrieblichen Alltag zu erhöhen, wird das sogenannte „Team Resource Management“-Training zunächst als Pilot eingeführt, das auf verhaltensorientierte Interaktionen im Team fokussiert ist, um so die Interaktion in Gefahrensituationen als Auslöser für einen Vorfall auszuschließen. Weiter führte die konsequente Umsetzung der Vorgaben zur Sicherheit beim Einsatz von Kontraktoren im Jahr 2018 zu einer signifikanten Verbesserung der Kontraktoren-Unfallrate. Wir erwarten, durch die Umsetzung des Programms „SafeGuard“ weitere Impulse in das Unternehmen einzubringen, um so das Sicherheitsniveau zu erhöhen und damit das Unfallgeschehen positiv beeinflussen zu können.

Im Jahr 2018 waren bei Covestro insgesamt 74 berichtspflichtige Arbeitsunfälle von eigenen Mitarbeitern und solchen von Fremdfirmen (Kontraktoren) zu verzeichnen. Erfasst wurden die berichtspflichtigen Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen, Ersatztätigkeit oder medizinischer Behandlung (Unfälle, die eine Behandlung erfordern, die über Erste-Hilfe-Maßnahmen hinausgeht).

Die Unfallquote wird regelmäßig nach Standorten sowie auch nach Regionen und Unfallschwerpunkten analysiert. Schwankungen geben uns Hinweise auf strukturelle Unterschiede, die bei der Analyse und Festlegung von Maßnahmen mit den Standorten und Geschäftsbereichen diskutiert und an lokale Erfordernisse angepasst werden.

Verfahrens- und Anlagensicherheit

Der sichere und zuverlässige Betrieb unserer Produktionsanlagen bildet die Voraussetzung für den Schutz von Mensch und Umwelt und unseren wirtschaftlichen Erfolg. Im gesamten Lebenszyklus einer Anlage müssen alle Arbeiten mit technischer Kompetenz und großer Sorgfalt durchgeführt werden.

Bereits in der Planungsphase und beim Bau einer Anlage werden die Grundlagen für den sicheren Betrieb geschaffen, z. B. durch die Auswahl des Verfahrens, die Auslegung der Apparate und Maschinen und die Verwendung geeigneter Werkstoffe. In mehrstufigen Risikobewertungen werden alle Prozessbedingungen systematisch analysiert, mögliche Abweichungen oder Betriebsstörungen definiert und geeignete Sicherheitskonzepte mit dem Ziel festgelegt, eventuelle Auswirkungen effektiv zu vermeiden oder zu begrenzen. Diese bewährte Vorgehensweise trug wesentlich dazu bei, dass neue Anlagen und Kapazitätserweiterungen im problemlos in Betrieb genommen werden konnten.

Darüber hinaus werden bestehende Anlagen fortwährend überprüft und gewartet. Dabei wird nicht nur dem technischen Fortschritt Rechnung getragen, sondern es findet auch eine stetige Verbesserung der Anlagen und Verfahren bezüglich Effizienz und Nachhaltigkeit statt. Außerdem werden unsere Produkte laufend optimiert. Dies alles macht Änderungen der fachgerecht konzipierten und errichteten Anlagen und Verfahren erforderlich, die mit kontrollierten Änderungsverfahren (Management of Change, MOC) umgesetzt werden. Dadurch ist die Einhaltung von internen und externen Vorschriften und einschlägigen Gesetzen bezüglich bei der Implementierung von technischen Änderungen gewährleistet.

Wartung und Inspektion sowie technische Änderungen erfordern häufig Arbeiten, die mit einem Gefahrenpotenzial verbunden sind. Solche Arbeiten werden sowohl einzeln als auch gebündelt in langfristig geplanten Anlagenstillständen durchgeführt, wobei das Erlaubnisscheinverfahren (Work Permit) angewendet wird. Das beinhaltet neben einer genauen Arbeitsbeschreibung eine Gefährdungsbeurteilung und die Festlegung der erforderlichen Sicherheits- und Schutzmaßnahmen. Alle an der Arbeit beteiligten Personen werden hierüber informiert und müssen die Kenntnisnahme dieser Informationen durch Unterschrift bestätigen. Der verantwortliche Betrieb und die beteiligten Gewerke – sowie bei Bedarf zusätzliche Sicherungsposten – kontrollieren die Einhaltung der Maßnahmen und die sichere Durchführung der Arbeiten.

Im Sinne eines integrierten Informationssicherheitsmanagements entwickelt der Unternehmensbereich Corporate Security Prozesse und Schutzmaßnahmen kontinuierlich weiter. Zusätzlich werden auch Schutzziele, Verfügbarkeit und Integrität adressiert. Für die Betriebssicherheit unserer Anlagen ist dabei die Integrität der übermittelten Daten und die manipulationsfreie Funktion der anlagensteuernden Systeme essenziell. Beim weiteren Ausbau des Informationssicherheitsmanagements ist der störungsfreie Betrieb unserer Anlagen ein kontinuierlich verfolgtes Schutzziel. Generell werden alle relevanten Anlagensicherheitsereignisse erfasst und untersucht. Die Ergebnisse der letztjährigen Untersuchungen wurden in einem unternehmensweiten Programm namens „SafeGuard“ ausgewertet.

Umwelt- und Transportsicherheit

Covestro verpflichtet sich, die weltweit einheitlich hohen HSEQ-Standards entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen und einzuhalten sowie diese fortlaufend in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) zu optimieren.

Der sichere Transport, die sichere Handhabung und die sichere Lagerung von Zwischen- und Fertigprodukten (Transport- und Logistikaktivitäten) sind von wesentlicher Bedeutung für die Sicherheit von Personen und den Schutz der Umwelt.

Jede Art von Transport- und Logistikaktivitäten stellt potenzielle Risiken für Mensch und Umwelt dar. Die Identifikation solcher Risiken und die Definition und Umsetzung sicherer Verfahrensweisen und Prozesse bei Covestro bilden die Grundlage für die Gewährleistung sicherer Transport- und Logistikaktivitäten.

Da alle Transportaktivitäten und nahezu alle damit einhergehenden Logistikaktivitäten – wie z. B. das Lagern und Umschlagen – durch von Covestro beauftragte Transport- und Logistikdienstleister erbracht werden, ist es zwingend erforderlich, dass Covestro ein hohes Maß an Kontrolle über die von zahlreichen Unternehmen erbrachten Dienstleistungen ausübt.

Um die Risiken zu minimieren, die mit den für Covestro erbrachten Transport- und Logistikaktivitäten einhergehen, wird die Einhaltung industriespezifischer gesetzlicher Anforderungen wie auch spezieller Anforderungen von Covestro mithilfe einer Reihe systematischer Kontrollpunkte streng überwacht. So sind bspw. Gefährdungsanalysen für alle Gefahrgüter durchzuführen, um Risiken rechtzeitig zu erkennen und über entsprechende Maßnahmen zu reduzieren bzw. vollständig auszuräumen. Um die Wirksamkeitsanalysen praktikabler und produktiver zu gestalten, wurde 2018 eine Methodik entwickelt, die Anfang 2019 in allen Regionen umgesetzt und deren Beschreibung Bestandteil der Corporate Regulations werden soll.

World-Scale-Anlagen
Covestro definiert World-Scale-Anlagen abhängig von ihrer genehmigten Produktionskapazität in Kilotonnen pro Jahr:
  • TDI-Anlagen ab 300 Kilotonnen pro Jahr
  • MDI-Anlagen ab 400 Kilotonnen pro Jahr
  • Polyether-Polyol-Anlagen ab 300 Kilotonnen pro Jahr
  • Polycarbonat-Anlagen ab 240 Kilotonnen pro Jahr
  • HDI-Anlagen ab 40 Kilotonnen pro Jahr
HSEQ / Health, Safety, Environment, Quality
Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und Qualität