Umweltschutz

Wassereinsatz und -verwendung

Wichtige Inhalte zu "Umweltschutz" auch in unserem Geschäftsbericht.

Covestro betrachtet die Ressource Wasser aus ganzheitlicher Perspektive: Wir berücksichtigen nicht nur unseren Wassereinsatz und die damit zusammenhängende Problematik der Wasserknappheit und -qualität, sondern auch unsere Abwässer. Dies bekräftigen wir in unserem im Jahr 2017 herausgegebenen „Corporate Commitment on Water“.

Für unsere Produktionsstandorte ist es von großer Bedeutung, dass sauberes Wasser verfügbar und zugänglich ist. In vielen Regionen der Welt sind Verfügbarkeit und Zugänglichkeit jedoch zunehmend gefährdet. Im Rahmen unserer Selbstverpflichtungen zum Thema Wasser haben wir daher im Jahr 2017 eine Risikobewertung unserer Produktionsstandorte initiiert, die die Wasserverfügbarkeit, -qualität und -zugänglichkeit untersucht. Im Berichtsjahr haben wir diesen risikobasierten Ansatz weiterentwickelt und an weiteren Standorten implementiert. Bezogen auf den Anteil des Wassergebrauchs wurde der risikobasierte Wasseransatz bereits an 96 % der Standorte eingeführt, die einem aktuell hohen Risiko für sogenannten Wasserstress ausgesetzt sind. Wasserstress berücksichtigt dabei neben dem Wassermangel auch andere Faktoren, wie z. B. die Wasserqualität oder den Zugang zu Wasser. Durch die Analyse des lokalen Wassermanagements der Standorte können Risiken frühzeitig erkannt und Verbesserungspotenziale identifiziert werden. 15 % unseres gesamten Wassereinsatzes beziehen wir an Standorten, die aktuell in Wasserstressgebieten liegen.

Wassernutzung 2018 (in Mio. m3)1

Wassernutzung 2018 (in Mio. m3) (Grafik)

1 Zwischen dem Wasserbezug und den abgeleiteten Wassermengen ergeben sich Differenzen, die sich u. a. erklären lassen durch nicht näher bezifferte Verdunstungsverluste, Leckagen, Wassermengen, die als Rohstoffe in Produkte einfließen, und Kondensatwassermengen, die aus der Nutzung von Dampf als Energieträger entstehen.

2 Bspw. Regenwasser

3 Beinhaltet u. a. auch Wasser für Bewässerungszwecke

4 Summe aus Produktionsprozessen, Sanitärabwässern, Spülungen und Reinigungen in der Produktion

Der gesamte Wassereinsatz im Konzern bewegt sich mit 265 Mio. m³ leicht über dem Vorjahresniveau. Der Anteil an Durchlaufkühlwasser betrug 80,2 % und machte somit den größten Anteil des gesamten von Covestro eingesetzten Wassers im Jahr 2018 aus. Durchlaufkühlwasser wird ausschließlich erwärmt und kommt nicht mit Produkten in Kontakt. Eine Rückführung in den Wasserkreislauf ist im Rahmen der behördlichen Genehmigungsvorgaben ohne weitere Behandlung möglich. Die Gesamtmenge an Durchlaufkühlwasser betrug im betrachteten Berichtsjahr 213 Mio. m3.

Ein Teil des eingesetzten Wassers kann wiederverwendet werden. Die Wiederverwendung geschieht auf vielfältige Weise. So kann rezykliertes Wasser im selben Prozess, z. B. zu Reinigungs- oder Kühlzwecken, mehrfach genutzt werden. Ebenso ist es möglich, Wasser aus vorgelagerten Prozessen in nachgelagerten Schritten erneut zu nutzen. Aufgrund solcher Vorgehensweisen können jährlich entsprechende Frischwassermengen eingespart werden. Im Berichtsjahr ist der Anteil an wiederverwendetem Wasser um 37,1 % auf insgesamt 5,1 Mio. m³ gestiegen. Einer der Gründe dafür ist die Nutzung eines Umkehrosmoseverfahrens in Cuddalore, Indien.

Abwasser

Wir wollen Emissionen ins Abwasser so gering wie möglich halten. Diese hängen wesentlich von unseren Produktionsmengen und dem jeweiligen aktuellen Produktportfolio ab.

Die Prozessabwässer stiegen gegenüber dem Vorjahr um 3,3 % an. Der Anteil der Prozessabwässer, die in einer Abwasserbehandlungsanlage von Covestro oder Dritten gereinigt wurden, betrug weltweit 71,5 %. Weitere 28,3 % wurden nach sorgfältiger Prüfung als umweltverträglich eingestuft und wieder dem Wasserkreislauf zugeführt. Die restlichen Anteile (ca. 0,3 %) wurden im Wesentlichen über Verbrennung entsorgt. Im Berichtsjahr ist der Anteil an Verdunstungsverlusten um 62,8 % auf 11 Mio. m³ angestiegen. Dies ist u. a. auf ein erhöhtes Produktionsvolumen am Standort Antwerpen, Belgien, zurückzuführen.

Die Emissionen von organischem Kohlenstoff (Total Organic Carbon, TOC) ins Abwasser sanken um 6,0 % gegenüber dem Vorjahr. Ebenso sank die Menge an eingeleiteten Phosphaten um 21,6 %. Hauptgrund ist eine Normalisierung der Abwasseraufbereitung am Standort Kaohsiung, Taiwan. Die Einleitung von Stickstoffverbindungen stieg dagegen um 12,9 % an. Grund dafür war ein längerer wartungs- und reinigungsbedingter Stillstand einer Denitrifikationsanlage am Standort Baytown, USA. Solche Wartungsvorgänge bewegen sich im Rahmen der bestehenden Betriebsgenehmigung. Die eingeleitete Menge anorganischer Salze in das Abwasser ist um 4,9 % gesunken. Ebenfalls sanken im Berichtsjahr die emittierten Schwermetalle um 8,3 %.

Emissionen in das Wasser (in 1.000 t / a)

 

 

 

 

 

 

 

2017

 

2018

1 Total Organic Carbon (gesamter organisch gebundener Kohlenstoff)

2 Chemischer Sauerstoffbedarf, rechnerischer Wert auf Basis der TOC-Werte (TOC × 3 = CSB)

Phosphor

 

0,04

 

0,03

Stickstoff

 

0,22

 

0,25

TOC1

 

0,57

 

0,54

Schwermetalle

 

0,0038

 

0,0035

Anorganische Salze

 

800

 

761

CSB2

 

1,71

 

1,62

Das bereits im -Ergänzungsbericht 2017 erwähnte Verbundprojekt namens „Re-Salt“ zum Recycling von industriellen salzhaltigen Prozessabwässern wurde auch im Jahr 2018 weiter fortgeführt. Es hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

GRI / Global Reporting Initiative
Richtlinien für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten für Unternehmen, Regierungen und Nicht­regierungsorganisationen (NGOs)