Geschäftsbericht 2022

Luftaufnahme einer Fabrik mit grünem Overlay (Grafik)

Nachhaltigkeit

Covestro richtet sich konsequent an Nachhaltigkeit aus. Dies wird bereits durch unseren Daseinszweck „Die Welt lebenswerter machen“ deutlich. Unsere Vision „Wir richten uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft aus“ unterstreicht dies ebenso wie unsere Konzernstrategie „Sustainable Future“ mit den strategischen Kapiteln „Nachhaltiges Wachstum vorantreiben“ und „Vollständig auf die Kreislaufwirtschaft ausrichten“. Bereits im Jahr 2016 haben wir uns Nachhaltigkeitsziele gesetzt, die wir fortlaufend im Einklang mit unserer Strategie und Vision anpassen. Im Jahr 2022 haben wir bekannt gegeben, in der eigenen Produktion und bei der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten bis zum Jahr 2035 Netto-Null-Treibhausgasemissionen* an allen umweltrelevanten Standorten zu erreichen. Zudem wurde im Berichtsjahr eine Nachhaltigkeitskomponente, gemessen an ausgewählten ESG-Kriterien, im Steuerungssystem verankert.

*Die Erreichung von Netto-Null-Treibhausgasemissionen ist definiert als ein Gleichgewicht zwischen der anthropogenen Erzeugung von Treibhausgasemissionen (aus eigener Produktionstätigkeit sowie aus der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten) und dem anthropogenen Abbau von Treibhausgasemissionen.

Wir integrieren Nachhaltigkeit in unsere Geschäftsaktivitäten und stellen sicher, dass wir uns der damit zusammenhängenden Themen und Fragestellungen mit höchster Relevanz für uns und unsere Stakeholder annehmen. Neben unserer Verantwortung für die Umwelt wollen wir gemäß unserem Daseinszweck auch unserer sozialen Verantwortung innerhalb der Gesellschaft gerecht werden. Daher streben wir an, auf sozialer, ökologischer und ökonomischer Ebene zur Wertsteigerung beizutragen. Unsere Entscheidungen und unser Handeln berücksichtigen die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Soziales, Ökologie, Ökonomie (People, Planet, Profit; PPP). Jede Entscheidung, jedes Handeln und die damit verbundenen Folgen sollen so ganzheitlich über den Wertschöpfungskreislauf hinweg betrachtet werden.

Nachhaltigkeitsansatz „People, Planet, Profit“ im Wertschöpfungskreislauf

Nachhaltigkeitsformel (Grafik)

Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen

Vor dem Hintergrund unseres Bekenntnisses zu Nachhaltigkeit sind die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (United Nations Sustainable Development Goals, SDGs) als Leitbild für die Verbesserung der Lebensbedingungen weltweit von zentraler Bedeutung für uns. Sie dienen als Orientierung und vor allem als Inspiration für Innovationen sowie als Wegweiser für die zukünftige Ausrichtung unseres Unternehmens.

Covestro leistet bereits heute positive Beiträge zu allen 17 SDGs und vielen ihrer Unterziele. Der Großteil entfällt dabei auf Produkte unseres Kerngeschäfts, die bspw. in ihrer Nutzungsphase helfen, große Mengen Energie einzusparen, oder in anderen nachhaltigen Anwendungen zu finden sind. Weitere Beiträge kommen aus der Produktion, den Arbeitsabläufen und unserem unternehmerischen Handeln, aus unserem sozialen Engagement sowie aus Lösungen für unterversorgte Märkte, unserem „Inclusive Business“-Bereich. Neben der Evaluation der positiven Beiträge zu den SDGs, die Covestro bereits jetzt leistet, muss eine Analyse zu den SDGs nach unserer Auffassung auch darauf abzielen, mögliche zusätzliche Anforderungen an Covestro zu identifizieren. Darunter verstehen wir Themen, die aus Sicht von Stakeholdern im Fall von Inaktivität oder Vernachlässigung das Potenzial haben, als negativer Einfluss auf einzelne SDGs angesehen zu werden. Um unsere Beiträge weiter zu erhöhen, richten wir unser Portfolio für Forschung und Entwicklung (F&E) an den SDGs aus.

Covestros Beiträge zu den SDGs

Covestros Beiträge zu den SDGs (Grafik)
Interne Analyse aus dem Jahr 2017; Aktualisierung im Jahr 2022 in Bezug auf F&E-Projekte, Produkte des Kerngeschäftes, Produktion, Arbeitsabläufe, unternehmerisches Handeln, „Inclusive Business“ und soziales Engagement (verkürztes Verfahren)

1 Die Ausprägung der Beitragsgrößen ist innerhalb der einzelnen Handlungsfelder vergleichbar.

2Bewertung der F&E-Projekte nach Projektbudget und abgeschätztem SDG-Beitrag

Wesentlichkeitsanalyse

Indem wir wesentliche Nachhaltigkeitsthemen identifizieren, schaffen wir eine Basis für die weltweiten Nachhaltigkeitsaktivitäten von Covestro und die Festlegung der Schwerpunkte unseres Nachhaltigkeits­managements. Spezifische Ziele, Maßnahmen und Managementansätze für die wesentlichen Nachhaltigkeits­themen befinden sich in den Detailangaben in den jeweiligen Kapiteln des Konzernlageberichts.

Prozess der Wesentlichkeitsanalyse

Regelmäßige Wesentlichkeitsanalysen helfen uns dabei, die für das Unternehmen wichtigsten Nachhaltigkeits­themen zu identifizieren und zu priorisieren. Dabei unterscheiden wir zwischen der vollumfänglichen drei- bis vierjährlichen Wesentlichkeitsanalyse und der jährlichen Überprüfung, einem in Umfang und Aufwand verkürzten Verfahren. Zuletzt wurde die vollumfängliche Wesentlichkeitsanalyse im Jahr 2020 durchgeführt. In den Jahren 2021 und 2022 wurden alle wesentlichen Themen überprüft und bei Bedarf an aktuelle Entwicklungen angepasst. Sowohl die vollumfängliche als auch die jährliche Durchführung erfolgt in vier Schritten: „Identifizieren“, „Bewerten“, „Validieren“, „Implementieren“. Im Berichtsjahr haben wir die überarbeiteten Standards der Global Reporting Initiative (GRI) berücksichtigt und berichten fortan „in Anlehnung an“ GRI. Die Änderungen der GRI-Standards haben zur Folge, dass die zuvor betrachtete dritte Wesentlichkeitsdimension „Stakeholderrelevanz“ nicht mehr explizit, sondern innerhalb der verbleibenden Wesentlichkeitsdimensionen betrachtet wird. Dies wirkte sich nicht auf die Bewertung von wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen aus.

Prozessschritte der Wesentlichkeitsanalyse

Identifizieren

In dem drei- bis vierjährlichen Prozess zur Ermittlung der wesentlichen Themen wird eine umfangreiche Liste mit potenziell für Covestro bedeutsamen Nachhaltigkeitsthemen aus externen und internen Quellen erstellt. In der jährlichen Überprüfung werden die wesentlichen Themen des Vorjahres mithilfe eines verkürzten Verfahrens überprüft und bei Bedarf angepasst oder neue Themen ergänzt.

Bewerten

Sowohl bei der vollumfänglichen Wesentlichkeitsanalyse als auch bei der jährlichen Überprüfung werden die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen bezüglich ihrer Relevanz für Covestro durch ein internes Expertengremium bewertet, wobei Rückmeldungen und Meinungen externer sowie interner Stakeholder berücksichtigt werden. Zur Identifizierung der für Covestro wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen werden die zwei Wesentlichkeits­dimensionen „Geschäftsrelevanz“ und „Auswirkungen der Covestro-Tätigkeiten auf die jeweiligen Nachhaltigkeitsaspekte“ herangezogen. „Geschäftsrelevanz“, bewertet anhand einer Skala von „keine Relevanz“ bis „hohe Relevanz“, berücksichtigt neben möglichen oder tatsächlichen finanziellen Auswirkungen eines Nachhaltigkeitsaspekts auf das Unternehmen auch Themen mit hoher Aufmerksamkeit des Vorstands, strategische Themen oder Chancen und Risiken. Bei der Bewertung der „Auswirkungen der Covestro-Tätigkeiten auf die jeweiligen Nachhaltigkeitsaspekte“, ebenfalls anhand einer Skala von „keine Relevanz“ bis „hohe Relevanz“ bewertet, werden die Eintrittswahrscheinlichkeit, das Ausmaß und die Schwere, Dauer und Umkehrbarkeit sowie Chancen und Risiken für Mensch und Umwelt in Betracht gezogen. Nachhaltigkeitsthemen werden als wesentlich betrachtet, wenn sie in einer der beiden Wesentlichkeitsdimensionen mindestens eine mittlere Relevanz haben.

Validieren

Das interne Expertengremium, das bei allen Überprüfungen der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen beteiligt ist, bestätigt das Ergebnis der Wesentlichkeitsanalyse. Die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen und ihre Bewertung werden jährlich durch den Chief Sustainability Officer (CSO) und den Vorstand geprüft und gebilligt.

Implementieren

Die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen werden von den Themenverantwortlichen aus den jeweiligen Fachfunktionen entsprechend ihrem Handlungsbedarf bearbeitet und gesteuert. Dies schließt die Betrachtung von nichtfinanziellen Chancen und Risiken im Rahmen des Risikomanagements ein.

Über die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen und die zugehörigen Managementansätze wird im Rahmen der nichtfinanziellen Berichterstattung im Konzernlagebericht berichtet.

Im Berichtsjahr wurde die jährliche Überprüfung durch ein Expertengremium von Beschäftigten aus Unternehmens-­­funktionen wie bspw. Strategy, Portfolio Development, Investor Relations, Group Health, Safety and Environment, Sustainability & Public Affairs, Communications, aus den Geschäftseinheiten sowie aus dem Bereich Risikomanagement und von Themenverantwortlichen durchgeführt. Diese Gruppe hat u. a. die Aufgabe, Sichtweisen von internen und externen Stakeholdern einzubringen. Darüber hinaus wurde ein globales Netzwerk von Mitarbeitenden, deren Tätigkeiten Schnittstellen zum Themenbereich Nachhaltigkeit haben, zu möglichen Themen für die Betrachtung in der Wesentlichkeitsanalyse befragt. Die Rückmeldungen wurden von dem Expertengremium bei der Durchführung der Identifikation und Bewertung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen berücksichtigt.

Wesentliche Nachhaltigkeitsthemen im Jahr 2022

Das Expertengremium bestätigte die im Vorjahr identifizierten wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen, auch unter Betrachtung aktueller externer Entwicklungen wie bspw. der Energiekrise. Weiterhin erfolgte eine stärkere Ausrichtung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen auf die Strategie „Sustainable Future“.

Wesentlichkeitsmatrix

Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse (Grafik)

Unter dem Thema „Kreislaufwirtschaft“ wurden die Themen des Vorjahres („Recycelbarkeit und Lösungen für das Ende des Lebenszyklus“, „Neue Geschäftsmodelle“ sowie „Alternative Rohstoffe“) konsolidiert. Mit unserer Expertise in Bezug auf chemische Verfahren unterstützen wir die Entwicklung von Recyclingverfahren für gebrauchte Materialien für die Kunststoffproduktion. Mit alternativen Rohstoffquellen möchten wir die fossile Rohstoffbasis unserer Produktion insgesamt erneuerbar ausrichten. Mit unseren Aktivitäten in diesen Bereichen entwickeln wir innovative Handlungsfelder für die Umsetzung unserer Vision, uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten.

Das wesentliche Nachhaltigkeitsthema „Klimaneutralität“ fasst die Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-„Treibhausgasemissionen“ sowie „Erneuerbare Energien“ zusammen. Sie spiegeln die Elemente unseres im Berichtsjahr veröffentlichten Ziels wider, bis zum Jahr 2035 in der eigenen Produktion (Scope-1-Emissionen) sowie in der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten (Scope-2-Emissionen) an allen umweltrelevanten Standorten klimaneutral zu werden. Dabei werden neben Energieeffizienzmaßnahmen für die Herstellung unserer Produkte auch weiterhin erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Insbesondere in Bezug auf die Reduktion unserer Scope-3-Treibhausgasemissionen braucht es innovative Ansätze. Im Jahr 2023 möchten wir ein Reduktionsziel für unsere Scope-3-Treibhausgasemissionen bekannt geben.

Das wesentliche Nachhaltigkeitsthema „Nachhaltige Produkte und Produktverantwortung“ stellt die Zusammen­führung der Vorjahresthemen „Nachhaltiges Produktportfolio“ und „Produktverantwortung“ dar und ist für die Umsetzung unserer Strategie „Sustainable Future“ von besonderer Bedeutung. Für uns nimmt ein nachhaltiges Produktportfolio eine Schlüsselfunktion ein, um unserem Daseinszweck gerecht zu werden, um uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten und um unseren Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten. Der sichere Umgang mit unseren Produkten ist für uns die Voraussetzung dafür, unser Produktportfolio nachhaltig zu gestalten.

Unser „Nachhaltiges F&E-basiertes Innovationsportfolio“ ist die Grundlage für ein nachhaltiges Produktportfolio. Seit dem Jahr 2017 richten wir Innovationen stärker an den SDGs aus und treiben so nachhaltige Produktentwicklungen voran. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 in der Forschung und Entwicklung 80 % unserer Projektkosten in Bereichen einzusetzen, die zum Erreichen der SDGs beitragen.

„Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion“ als Teil unserer „Wir sind 1“-Kultur und damit des Fundaments unserer Konzernstrategie spielen eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Ausrichtung des Unternehmens. Das Thema hat deshalb für uns im Vergleich zum Vorjahr an Geschäftsrelevanz zugenommen. Daher treiben wir auch weiterhin gezielt innovative Lösungen für Themen voran, die unsere Mitarbeitenden betreffen.

Das wesentliche Nachhaltigkeitsthema „Gesundheit und Sicherheit“ hat für uns aufgrund unseres Unfall­geschehens im Berichtsjahr an Geschäftsrelevanz zugenommen. Als Unternehmen der chemischen Industrie tragen wir eine besondere Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit unserer Stakeholder. Sicherheit ist ein grundlegendes Prinzip unseres Handelns. Das Thema setzt sich zusammen aus den Unterthemen „Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz“ sowie „Verfahrens- und Anlagensicherheit“. Es ist fester Bestandteil unseres integrierten Management­systems für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität (Health, Safety, Environment, Energy and Quality, HSEQ). Wir streben an, Ereignisse und Unfälle am Arbeitsplatz zu vermeiden und unsere Anlagen sicher zu betreiben – zum Schutz von Mensch und Umwelt.

Für das wesentliche Nachhaltigkeitsthema „Menschenrechte“ haben wir ebenfalls ein effektives Management­system etabliert, um dazu beizutragen, dass Menschenrechte im gesamten Tätigkeitsbereich des Covestro-Konzerns sowie in globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten geachtet werden und möglichen Menschen­rechtsverletzungen vorgebeugt wird. Wir erwarten eine weiterhin steigende Geschäftsrelevanz dieses Themas.

Unser Selbstverständnis von Nachhaltigkeit beinhaltet auch unsere Lieferanten. Mit sozialen, ethischen und ökologischen Standards für neue und bestehende Lieferanten fördern wir „Nachhaltigkeit in der Lieferkette“. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass bis zum Jahr 2025 100 % unserer Lieferanten mit einem wiederkehrenden Einkaufswert von mehr als 1 Mio. € unseren Nachhaltigkeits­anforderungen entsprechen. Die Bewertungen unserer Lieferanten sind dahin gehend fest in unsere Abläufe implementiert.

Unsere Aktivitäten zu dem wesentlichen Nachhaltigkeitsthema „Inclusive Business“ bündeln wir in einem Programm, in dessen Rahmen wir gezielt auf die Bedürfnisse in sogenannten „unterversorgten Märkten“ eingehen. Während wir zwar weiterhin das Ziel verfolgen, dass bis zum Jahr 2025 zehn Millionen Menschen in unterversorgten Märkten von unseren Lösungen profitieren, hat das Thema für uns im Geschäftsjahr im Verhältnis zu den anderen wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen an Bedeutung abgenommen.

Das Thema „Luftqualität, Wasser und Abfall“ ist fester Bestandteil unseres integrierten Management­systems für HSEQ. Die mit dem Thema verbundenen Aspekte Emissionen in die Luft, Abfall und Abwasser sind dabei fest in unsere Managementprozesse und operativen Abläufe integriert. Emissionen sind Bestandteil unserer konzern­weiten Datenerfassung und Auswertung von Umwelteinwirkungen. Wir versuchen Abfallströme zu reduzieren, indem wir nach Abfallarten getrennte Entsorgungswege und ökonomisch sinnvolle Recyclingverfahren anwenden. Wasser und Abwasser betrachten wir ganzheitlich in Bezug auf Wassereinsatz und -qualität sowie Abwasser­mengen und mögliche Kunststoffrückstände in den Weltmeeren.

Das wesentliche Nachhaltigkeitsthema „Arbeitgeberattraktivität“ hat für uns eine hohe Geschäftsrelevanz. Vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftemangels treiben wir unsere Aktivitäten zur Gewinnung und langfristigen Bindung von qualifiziertem Fachpersonal weiter voran.

Unser Bekenntnis zu Nachhaltigkeit findet sich auch in unseren Finanzaktivitäten wieder. Mit dem wesentlichen Nachhaltigkeitsthema „Nachhaltigkeit im Finanzwesen“ wollen wir einerseits unsere Attraktivität für nachhaltigkeitsorientierte Investoren steigern, andererseits bieten uns an Nachhaltigkeits­performance gekoppelte Finanzierungsinstrumente attraktive Möglich­keiten, nachhaltiges Kapital zu beschaffen. So sind wichtige Finanzierungsinstrumente bereits heute an die Performance von relevanten strategischen Nachhaltigkeitsrankings gekoppelt und haben direkten Einfluss auf unsere Finanzierungskosten.

Die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen „Corporate Governance“ und „Compliance“ sind für uns Grundlage unseres Geschäftsgebarens. Beide Themen sind fest in den Abläufen unserer Organisation verankert.

Wir erwarten, dass das wesentliche Nachhaltigkeitsthema „Biodiversität“ in Zukunft an Geschäftsrelevanz gewinnen wird. Dazu trägt unser Engagement im Rahmen der Kreislaufwirtschaft sowie im Bereich Umweltschutz und die damit verbundene zunehmende Verwendung biobasierter Rohstoffe bei. Im Zusammenhang mit unseren alternativen Rohstoffen haben wir begonnen, Standorte nach dem „ISCC PLUS“-System zertifizieren zu lassen. Die „International Sustainability and Carbon Certification“ (ISCC) ist ein anerkanntes System für die Nach­haltigkeits­zertifizierung von Biomasse und Bioenergie. Der Standard deckt alle Stufen der Wertschöpfungs­kette ab und ist weltweit anerkannt. Als Lieferkettenstandard beinhaltet er ebenfalls Anforderungen an die Hersteller dieser alternativen Rohstoffe.

Das Thema „Transparenz und Vertrauen“ wurde im Geschäftsjahr nicht mehr als explizites wesentliches Nachhaltigkeitsthema betrachtet. Die Erwartungen von internen und externen Stakeholdern diesbezüglich werden dennoch mit verschiedenen Aktivitäten adressiert.

Während wir mit unseren Tätigkeiten im Bereich „Soziales Engagement & Spenden“ zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen möchten, wird das Themengebiet seit dem Berichtsjahr nicht mehr als wesentliches Nachhaltigkeitsthema behandelt. Wir führen unsere Aktivitäten jedoch fort und berichten darüber bspw. auf unserer Website oder auf unseren Kanälen in den sozialen Medien.

Nachhaltigkeitssteuerung

Nachhaltigkeitsziele von Covestro

Wir haben bereits nachhaltigkeitsbezogene Faktoren in unserem Steuerungssystem verankert, um die Umsetzung unserer „Sustainable Future“-Strategie weiter voranzutreiben. Seit dem Jahr 2022 bewerten wir einen Teil unseres Unternehmenserfolgs anhand ausgewählter Umweltkriterien. So wurden im Jahr 2022 die direkten und indirekten Treibhausgasemissionen der wesentlichen Standorte, gemessen an den CO2-Äquivalenten, in das Steuerungssystem eingebunden. Wir wollen zukünftig auch Kriterien betreffend Soziales und Unternehmens­führung aufnehmen, um den Dreiklang aus Umwelt, Sozialem und Unternehmensführung vollständig zu bedienen. Diese Nachhaltigkeitskomponente ist als Teil von insgesamt vier Kompontenten für unser kurzfristiges variables Vergütungssystem „Covestro Profit Sharing Plan“, das – mit wenigen, im Wesentlichen durch kollektivrechtliche Regelungen bedingte Ausnahmen – für alle Beschäftigten von Covestro weltweit, einschließlich des Vorstands, ab dem Jahr 2022 gilt, relevant.

Darüber hinaus haben wir bereits seit dem Jahr 2021 eine Nachhaltigkeitskomponente – als Teil von insgesamt drei Komponenten – in unser langfristiges variables Vergütungssystem „Prisma“ für den Vorstand und berechtigte Mitarbeitende des oberen Managements installiert.

Mit unseren Nachhaltigkeitszielen verfolgen wir einen Ansatz, der den gesamten Produktlebens­zyklus unter Berücksichtigung sozialer, ökologischer und ökonomischer Aspekte abdeckt. Unsere Nachhaltigkeits­ziele tragen zu den SDGs bei und spiegeln die Zielsetzung einiger unserer wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen wider. Wir beobachten die externen Entwicklungen kontinuierlich und entwickeln unsere Nachhaltigkeitsziele gemäß unserer Vision und Unternehmensstrategie weiter. So haben wir im Berichtsjahr unser Ziel zur Klimaneutralität bekannt gegeben. Über Details unserer Nachhaltigkeitsziele und Fortschritte bei ihrer Erreichung berichten wir in den jeweiligen Kapiteln des Konzernlageberichts:

Nachhaltigkeitsziele von Covestro

Darüber hinaus verfolgen wir weitere Ambitionen und Ziele im Bereich Nachhaltigkeit:

  • In der Produktion sollen 100 % alternative Rohstoffe zum Einsatz kommen und somit maßgeblich zur Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft beitragen. Zudem soll dies einen Beitrag zur Reduktion unserer Scope-3-Treibhausgasemissionen leisten.
  • Bis zum Jahr 2030 streben wir an, den spezifischen Primärenergieeinsatz an den umweltrelevanten Produktionsstandorten um mindestens 50 % zu reduzieren. Dies stellt für uns einen wichtigen Meilenstein in Bezug auf unsere Energieeffizienzmaßnahmen dar. Die Erreichung dieses Ziels leistet somit auch einen wichtigen Beitrag unsererseits zur Klimaneutralität.
  • Bis zum Jahr 2029 wollen wir einen Frauenanteil in Höhe von mindestens 40 % in allen Beschäftigtengruppen erreichen und somit Vielfalt und Chancengerechtigkeit auf allen Ebenen für alle Geschlechter fördern.
  • Die vorgenannte Ambition wird weiter untermauert von Zielen für die Frauenanteile in den ersten beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands für den Zeitraum bis zum 30. Juni 2027. Dieses Ziel löst unser vorheriges Ziel, bis zum 30. Juni 2022 mindestens 30 % Frauen in den ersten beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands einzusetzen, ab. Dieses Ziel haben wir aufgrund veränderter Rahmenbedingungen und damit einhergehender Auswirkungen auf die Zusammensetzung unserer Führungsstruktur nicht erreicht; wenngleich wir bis zum Jahr 2022 den Frauenanteil im Covestro-Konzern steigern konnten.

Überwachung

Nachhaltigkeit ist ein zentraler Aspekt unserer Konzernstrategie mit zunehmenden Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeiten. Die Überwachung der Nachhaltigkeit beginnt bei Covestro im höchsten Organ des Unternehmens, dem Aufsichtsrat. Der im Jahr 2021 gegründete Aufsichtsratsausschuss „Nachhaltigkeit“ berät den Aufsichtsrat, einige Ausschüsse sowie den Vorstand insbesondere in Fragen der nachhaltigen Unter­nehmens­führung sowie den Aktivitäten der Gesellschaft in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unter­nehmensführung. Der Nachhaltigkeitsausschuss ist paritätisch mit je zwei Vertretenden der Anteilseigner- und Arbeitnehmerseite besetzt. Zum 31. Dezember 2022 betrug der Frauenanteil 25 %. Den Vorsitz hat mit Lise Kingo ein Mitglied des Aufsichtsrats mit ausgewiesener Expertise im Bereich Nachhaltigkeit inne. In seiner Funktion begleitet und überwacht der Nachhaltigkeitsausschuss ESG-bezogene Strategien, Zielsetzungen und Initiativen des Vorstands einschließlich der ökologischen, sozialen, gesellschaftlichen, ethischen und kreislaufwirtschaft­lichen Aspekte der Unternehmenstätigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette und gibt diesbezüglich Empfehlungen ab. Der Nachhaltigkeitsausschuss unterstützt den Prüfungsausschuss bei der Vorprüfung nachhaltigkeitsbezogener Aussagen im Rahmen der Prüfung der nichtfinanziellen Konzernerklärung. Des Weiteren berät er den Personalausschuss bei der Vorbereitung der Festsetzung von ESG-Zielen für die Vorstandsvergütung.

Auch wenn unser Vorstandsvorsitzender für das Thema Nachhaltigkeit verantwortlich ist, wird dieses Gebiet vom gesamten Vorstand ganzheitlich behandelt. Die Unternehmensleitung kontrolliert Fortschritte, setzt Prioritäten und passt ggf. die Ressourcenallokation an. In den regelmäßig einberufenen Vorstandssitzungen wurden im Geschäftsjahr verschiedene Schwerpunkte aus dem Themenbereich Nachhaltigkeit adressiert. So standen bspw. die Anfang des Jahres 2022 verkündeten Ziele zur Reduktion der Scope-1- und Scope-2-Treibhausgas­emissionen, Fortschritte bei der Entwicklung von Reduktionszielen für die Scope-3-Treibhausgasemissionen, regulatorische Entwicklungen wie die EU-Taxonomie, das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und die Bewertung unseres Investitionsportfolios anhand von Nachhaltigkeitskriterien auf der Agenda.

Zur Sicherstellung des kontinuierlichen Fortschritts und für die dauerhafte Integration unserer nachhaltigkeits­bezogenen Aktivitäten in alle Unternehmensfunktionen wurde im Jahr 2021 ein zentrales Steuerungsgremium für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance, ESG) gegründet. Das Gremium ESG Governance Body (ESG GoB) setzt sich aus oberen Führungs­kräften der Geschäftseinheiten und relevanter Unternehmensfunktionen zusammen. Themenabhängig können weitere interne sowie auch externe Gäste hinzugezogen werden. Der Vorstandsvorsitzende sitzt dem Gremium vor. Die Leitung der Unternehmens­funktion Sustainability & Public Affairs (S & PA) ist für die Organisation und Leitung verantwortlich.

Das Gremium befasst sich mit unternehmensübergreifenden Nachhaltigkeitsthemen, überblickt die wichtigsten nachhaltigkeitsbezogenen Projekte sowie Tätigkeiten und ist mit entsprechenden Entscheidungsbefugnissen ausgestattet. Darüber hinaus findet ein intensiver unternehmens­weiter Austausch statt, um wichtige Frage­stellungen und Trends zu identifizieren und die Implementierung von nachhaltigkeitsbezogenen Aktivitäten in den Unternehmensfunktionen und Geschäftseinheiten zu fördern. Ziel ist es, die Nachhaltigkeits­themen konsistent und ganzheitlich zu managen und die Umsetzung der Nachhaltigkeits­agenda zu beschleunigen. Im Berichtsjahr wurden in regelmäßigen Treffen des ESG GoB u. a. die Anfang des Jahres 2022 verkündeten Ziele zur Klimaneutralität in Bezug auf Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen, mögliche Zielsetzungen zur Reduktion der Scope-3-Treibhausgasemissionen und mit Bezug auf Kreislaufwirtschaft, Ergebnisse von Ratings und die strategische Ausrichtung von Ratings thematisiert. Ebenso wurden die Entwicklung des Portfolio Sustainability Assessments, Massenbilanzierungen sowie Spenden als Reaktion auf die humanitäre Notlage in der Ukraine besprochen.

Zusammensetzung des ESG Governance Body (ESG GoB)

Zusammensetzung des ESG Governance Body (ESG GoB) (Grafik)

Die Leitung der Unternehmensfunktion S & PA, die gleichzeitig als Chief Sustainability Officer (CSO) fungiert, berichtet an den Vorstandsvorsitzenden. Die Unternehmensfunktion S & PA erarbeitet die Nachhaltigkeits­strategie und treibt übergreifende Nachhaltigkeits­projekte und -programme im Unternehmen voran. Daneben koordiniert S & PA die Nachhaltigkeits­aktivitäten von Covestro und unterstützt die anderen Unternehmens­funktionen und die Geschäftseinheiten in der operativen Umsetzung. Des Weiteren dient sie der Interessenvertretung von Covestro nach außen.

Die Unternehmensfunktion besteht aus mehreren zentralen Abteilungen und ist zuständig für die Themen Kreislaufwirtschaft, Klima und Energie, nachhaltiges Produktportfoliomanagement, Stakeholder-Engagement und soziale Themen. Die Abteilungen werden durch zusätzliche regionale Experten unterstützt, die eine integrierte Nachhaltigkeits- und Interessenagenda unter Berücksichtigung der jeweiligen regionalen Anforderungen fördern. Die zentralen Abteilungen berichten an den CSO.

Stakeholderdialog

Ein offener und fortlaufender Austausch mit unseren regionalen, nationalen und globalen Stakeholdern bildet die Grundlage für gegenseitiges Verständnis sowie für die gesellschaftliche Akzeptanz unserer unternehmerischen Entscheidungen. Gleichzeitig liefern uns die Gespräche neue Impulse und wichtige Anregungen. Wir arbeiten eng und partnerschaftlich mit unseren Stakeholdern zusammen. Sie bewerten das Unternehmen nicht nur nach gesetzlichen Gesichtspunkten, sondern auch danach, ob wir nachhaltig und ethisch korrekt handeln. Um wesentliche Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren, analysieren wir kontinuierlich die Interessen, Erwartungen und Anforderungen unserer maßgeblichen Stakeholder und lassen die Ergebnisse in unsere Wesentlichkeits­analyse, unsere Nachhaltigkeitsagenda, unser Menschenrechts-Managementsystem sowie unser unternehmensweites Chancen- und Risikomanagement einfließen.

Die folgende Grafik bietet einen Überblick über unsere wesentlichen Stakeholdergruppen und die jeweiligen Dialogformate.

Covestro im transparenten Dialog mit wichtigen Stakeholdergruppen

Covestro im transparenten Dialog mit wichtigen Stakeholdergruppen (Grafik)

Je nach Thema und Relevanz identifizieren und priorisieren wir unsere Stakeholder und wählen jeweils die geeignet­en Dialogformate und die entsprechende Frequenz. Für unseren Dialog stehen uns verschiedene Kanäle zur Verfügung.

Unsere Mitarbeitenden in Vertrieb und Einkauf stehen bspw. über verschiedene digitale und persönliche Kanäle mit unseren Kunden und Lieferanten in Kontakt.

Des Weiteren nehmen sich standortspezifische Funktionen der Belange der lokalen Nachbarschaften in der Nähe unserer Standorte an. Außerdem nutzen wir zur Meldung von Verdachtsfällen auf mögliche Verstöße mit Menschenrechtsbezug in der Lieferkette unser existierendes Whistleblowing-Instrument, bestehend aus einer weltweit eingerichteten Hotline und einem Onlinetool.

Um auch während der andauernden Coronavirus-Pandemie mit Stakeholdern im Austausch zu bleiben, hat Covestro diverse digitale Dialog­formate genutzt (z. B. für die Hauptversammlung sowie Mitarbeitenden- und Kundenveranstaltungen).

Nachhaltigkeit im Finanzwesen

Für globale Finanzmärkte und Investoren gewinnt das Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung und ist von zunehmender Relevanz für Investmententscheidungen.

Diese Entwicklung wird auf globaler Ebene aktiv durch konkrete gesetzliche Vorgaben und Initiativen für Klima- und Umweltschutz gefördert. So umfasst bspw. der „Green Deal“ der Europäischen Kommission u. a. Maßnahmen und Instrumente für den Finanzmarkt. Somit wird Nachhaltigkeit ein zunehmender Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit am Kapitalmarkt. Daher berichten wir im Rahmen unserer Kapitalmarktkommunikation regelmäßig über unsere Strategie, Ziele sowie konkrete Initiativen und Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit.

Nachhaltige Finanzierungen

Wir haben uns frühzeitig mit innovativen Lösungen im Bereich des nachhaltigen Finanzwesens befasst. Bereits im Jahr 2020 haben wir eine syndizierte revolvierende Kreditfazilität abgeschlossen. Dabei handelt es sich um eine Kreditlinie, deren Konditionen teilweise an unser Ergebnis im ESG-Rating gebunden sind, das derzeit von Sustainalytics erteilt wird. Im Oktober 2022 haben wir zudem die Finanzierungskosten unseres erstmalig begebenen Schuldscheindarlehens an die Entwicklung eines ESG-Ratings geknüpft.

Darüber hinaus haben wir unser Engagement im Berichtsjahr weiter ausgebaut, indem wir einen Rahmen für nachhaltige Finanzierungen festgelegt haben. Dieser „Grüne Finanzierungsrahmen“ (Green Financing Framework) ermöglicht u. a. die Ausgabe von sogenannten grünen Anleihen (Green Bonds), deren Mittelverwendung an nachhaltige Investitionen gebunden ist und mit denen wir bspw. Produkte oder Projekte mit einem klaren Nutzen für die Umwelt (re-)finanzieren können. Die Übereinstimmung des Rahmenwerks mit den Green Bond Principles der International Capital Market Association (ICMA) wurde durch die unabhängige ESG-Ratingagentur ISS ESG bestätigt. Im November 2022 haben wir auf Basis des „Grünen Finanzierungsrahmens“ unsere erste grüne Euro-Anleihe mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 500 Mio. € an den Kapitalmärkten platziert. Mit diesem Schritt unterstreichen wir unser starkes Bekenntnis zur Nachhaltigkeit. Der gesamte Erlös aus der Anleiheemission soll dazu genutzt werden, Projekte zu finanzieren, die auf die Kreislaufwirtschaft einzahlen und bspw. aus den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen stammen.

Externe Bewertungen

Die Anerkennung und Bewertung unserer Nachhaltigkeitsleistungen durch Ratingagenturen schafft zusätzliche Transparenz und bestätigt, dass wir unsere strategische Ausrichtung in Richtung Nachhaltigkeit erfolgreich umsetzen. Im Berichtsjahr haben wir unsere Ratingstrategie neu ausgerichtet und nehmen nur noch aktiv an Ratings teil, die für unsere Stakeholder und für uns einen hohen Mehrwert bieten.

Im Berichtsjahr waren dies die folgenden ESG-Ratings: CDP Climate, EcoVadis, MSCI ESG und Sustainalytics. Covestro nahm erneut am CDP Climate teil, um die Transparenz im Bereich Klimaschutz für Investoren und Märkte zu erhöhen. Wie im Jahr 2021 erzielte der Konzern die Bewertung „A –“. Als Mitglied der „Together for Sustainability“(TfS)-Initiative wurde unser Nachhaltigkeitsmanagement erneut von der Ratingagentur EcoVadis bewertet. Covestro wurde mit dem „Gold-Status“ ausgezeichnet. Bei MSCI ESG, einem der weltweit führenden Anbieter von Nachhaltigkeitsanalysen und ESG-Ratings, hat sich unsere Bewertung gegenüber dem Vorjahr von „A“ auf „AA“ verbessert. Im ESG-Rating von Sustainalytics gehört Covestro zu den führenden Unternehmen und wurde als „ESG Industry Top Rated Company“ ausgezeichnet.

Zudem wurde Covestro erneut in die FTSE4Good Index Series des globalen Indexproviders FTSE Russell aufgenommen.

Bewertungen externer ESG-Ratingagenturen

Bewertungen externer Organisationen (Grafik)
EcoVadis
Ratingagentur, welche die unternehmerische Praxis von Lieferanten hinsichtlich ihrer nachhaltigen Ausrichtung untersucht
GRI / Global Reporting Initiative
Richtlinien für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten für Unternehmen, Regierungen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs)
HSEQ / Health, Safety, Environment, Energy and Quality
Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität
Klimaneutralität
Ein Zustand, in dem menschliche Aktivitäten keine Nettowirkung auf das Klimasystem haben
Kreislaufwirtschaft
Ein regeneratives Wirtschaftssystem, in dem sowohl Ressourceneinsatz, Abfallproduktion, Emissionen als auch Energieeinsatz minimiert werden. Grundlage dafür sind langlebige und geschlossene Material- und Energiekreisläufe.
Netto-Null-Treibhausgasemissionen
Die Erreichung von Netto-Null-Treibhausgasemissionen ist definiert als ein Gleichgewicht zwischen der anthropogenen Erzeugung von Treibhausgasemissionen und dem anthropogenen Abbau von Treibhausgasemissionen.
PSP / Profit Sharing Plan
Hierbei handelt es sich um die kurzfristige variable Vergütung des Covestro-Konzerns. Diese bemisst sich ausschließlich anhand der Zielerreichung der für Covestro relevanten Kennzahlen (EBITDA, FOCF, ROCE über WACC und ausgewählte ESG-Kriterien).
Prisma
Bei „Prisma“ handelt es sich um ein aktienbasiertes Vergütungsprogramm mit einer vierjährigen Performance-Periode für Mitarbeitende der oberen Führungsebene sowie weitere leitende Angestellte.
SDGs
Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (United Nations Sustainability Goals, SDGs) wurden von allen UN-Mitgliedern ratifiziert und traten am 1. Januar 2016 in Kraft. Sie haben zum Ziel, weltweit die Armut zu bekämpfen, den Planeten zu schützen und Frieden und Wohlstand für alle zu sichern.
Scope-1- / -2- / -3-Emissionen
Das GHG Protocol unterscheidet bei der Bilanzierung von Treibhausgasen zwischen direkten Emissionen (Scope 1), Emissionen aus der Erzeugung von extern bezogener Energie (Scope 2) sowie allen weiteren Emissionen, die vor oder nach unserer unternehmerischen Tätigkeit in der Wertschöpfungskette entstehen (Scope 3).
Stakeholder
Interne und externe Anspruchsgruppen, die von den unternehmerischen Tätigkeiten direkt oder indirekt betroffen sind bzw. in Zukunft betroffen sein könnten
TfS / Together for Sustainability
Initiative von verschiedenen Unternehmen der chemischen Industrie für die weltweite Vereinheitlichung der Bewertungen von Lieferanten, um die Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu verbessern
Wesentlichkeitsanalyse
Die Wesentlichkeitsanalyse dient dazu, die für ein Unternehmen aus interner und externer Sicht wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen systematisch zu identifizieren.

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