Geschäftsbericht 2022

Pinke Muster (Grafik)

11. Steuern

Die Steueraufwendungen gliederten sich nach ihrer Art wie folgt:

Ertragsteuern

 

 

 

 

 

 

 

2021

 

2022

 

 

in Mio. €

 

in Mio. €

Tatsächliche Ertragsteuern

 

–628

 

–383

Steueraufwand laufendes Jahr

 

–627

 

–400

Steuerertrag (Vorjahr: Steueraufwand) Vorjahre

 

–1

 

17

Latente Steuern

 

62

 

–28

aus temporären Unterschieden

 

55

 

–24

aus Verlustvorträgen und Steuergutschriften

 

7

 

–4

Gesamt

 

–566

 

–411

Die latenten Steuerabgrenzungen resultierten aus den folgenden Bilanzpositionen:

Aktive und passive latente Steuern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

31.12.2021

 

31.12.2022

 

 

Aktive latente Steuern

 

Passive latente Steuern

 

davon erfolgs­wirksam

 

Aktive latente Steuern

 

Passive latente Steuern

 

davon erfolgs­wirksam

 

 

in Mio. €

 

in Mio. €

 

in Mio. €

 

in Mio. €

 

in Mio. €

 

in Mio. €

Immaterielle Vermögenswerte

 

46

 

–162

 

–116

 

48

 

–81

 

–33

Sachanlagen

 

125

 

–297

 

–172

 

153

 

–269

 

–116

davon Nutzungsrechte aus der Anwendung von IFRS 16

 

 

–142

 

–142

 

 

–128

 

–128

Finanzielle Vermögenswerte

 

 

–57

 

–51

 

3

 

–102

 

–94

Vorräte

 

85

 

–3

 

82

 

71

 

–2

 

69

Forderungen

 

5

 

–30

 

–25

 

3

 

–58

 

–55

Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

 

523

 

–20

 

–14

 

70

 

–15

 

–12

Andere Rückstellungen

 

104

 

–12

 

92

 

61

 

–15

 

46

Verbindlichkeiten

 

159

 

–2

 

157

 

141

 

–25

 

116

davon Leasingverbindlichkeiten aus der Anwendung von IFRS 16

 

135

 

 

135

 

118

 

 

118

Verlust- und Zinsvorträge sowie Steuergutschriften

 

54

 

 

54

 

50

 

 

50

Gesamt

 

1.101

 

–583

 

7

 

600

 

–567

 

–29

davon langfristig

 

973

 

–532

 

 

 

386

 

–362

 

 

Saldierung

 

–283

 

283

 

 

 

–255

 

255

 

 

Bilanzansatz

 

818

 

–300

 

 

 

345

 

–312

 

 

Auf abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von 850 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da es nicht wahrscheinlich ist, dass diese innerhalb eines angemessenen Zeitraums genutzt werden können.

Von den gesamten Verlust- und Zinsvorträgen in Höhe von 1.494 Mio. € (Vorjahr: 482 Mio. €) können voraussichtlich Beträge in Höhe von 292 Mio. € (Vorjahr: 353 Mio. €) innerhalb eines angemessenen Zeitraums genutzt werden. Die Erhöhung der Verlustvorträge resultiert aus dem Aufbau von Verlustvorträgen im laufenden Berichtsjahr sowie aus geänderten Steuerfestsetzungen für Vorjahre. Auf die voraussichtlich nutzbaren Verlust- und Zinsvorträge wurden aktive latente Steuern in Höhe von 48 Mio. € (Vorjahr: 52 Mio. €) gebildet.

Für bestehende Verlust- und Zinsvorträge in Höhe von 1.202 Mio. € (Vorjahr: 129 Mio. €) bestanden gesetzliche oder wirtschaftliche Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit.

Verfallbarkeit nicht nutzbarer steuerlicher Verlust- und Zinsvorträge

 

 

 

 

 

 

 

Steuerliche Verlust- und
Zinsvorträge

 

 

31.12.2021

 

31.12.2022

 

 

in Mio. €

 

in Mio. €

Innerhalb von einem Jahr

 

8

 

Innerhalb von zwei Jahren

 

19

 

Innerhalb von drei Jahren

 

19

 

Innerhalb von vier Jahren

 

15

 

Innerhalb von fünf Jahren

 

11

 

Später

 

57

 

1.202

Gesamt

 

129

 

1.202

Im Berichtsjahr wurden steuerliche Gutschriften in Höhe von 2 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €) aktiviert.

Im Jahr 2022 bestanden in Tochtergesellschaften, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschafteten, latente Steuerforderungsüberhänge aus temporären Differenzen und aus Verlustvorträgen in Höhe von 62 Mio. € (Vorjahr: 506 Mio. €). Davon entfielen 30 Mio. € (Vorjahr: 27 Mio. €) auf Steuerforderungs­überhänge aus Verlust- und Zinsvorträgen. Die gesamten latenten Steuerforderungsüberhänge wurden als werthaltig angesehen, da für diese Gesellschaften sowohl steuerliche Gewinne prognostiziert wurden als auch steuerliche Strategien eine Nutzung der latenten Steuerforderungsüberhänge sicherstellen.

Auf geplante Dividendenausschüttungen von Tochterunternehmen wurden im Berichtsjahr 74 Mio. € (Vorjahr: 13 Mio. €) passive latente Steuern angesetzt. Auf temporäre Unterschiede in Höhe von 120 Mio. € (Vorjahr: 128 Mio. €) im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesellschaften wurden keine latenten Steuerschulden angesetzt, da das Mutterunternehmen die zeitliche Umkehr der temporären Differenzen steuern kann und es nicht wahrscheinlich ist, dass sich diese temporären Differenzen in absehbarer Zeit umkehren werden.

Der ausgewiesene Steueraufwand des Jahres 2022 von 411 Mio. € (Vorjahr: 566 Mio. €) wich um – 399 Mio. € (Vorjahr: –59 Mio. €) von dem erwarteten Steueraufwand von 12 Mio. € (Vorjahr: 507 Mio. €) ab, der sich bei Anwendung eines gewichteten erwarteten Durchschnittssteuersatzes auf das Vorsteuerergebnis des Konzerns ergeben hätte. Dieser Durchschnittssteuersatz wurde aus den nominalen Steuersätzen der einzelnen Konzerngesellschaften ermittelt und lag im Jahr 2022 bei 9,2 % (Vorjahr: 23,2 %). Der effektive Steuersatz betrug 316,2 % (Vorjahr: 25,9 %).

Der Covestro-Konzern ist in verschiedenen Ländern tätig. Die unterschiedlichen Steuersätze bewegten sich aufgrund nationaler Vorschriften zwischen 14,1 % und 34,0 % (im Vorjahr zwischen 14,1 % und 34,3 %).

Die Überleitung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand sowie vom erwarteten zum effektiven Steuersatz stellte sich im Konzern wie folgt dar:

Steuerüberleitungsrechnung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2021

 

2022

 

 

in Mio. €

 

in %

 

in Mio. €

 

in %

Erwarteter Steueraufwand und nominaler Steuersatz

 

507

 

23,2

 

12

 

9,2

Steuerminderungen aufgrund steuerfreier Erträge

 

–12

 

–0,6

 

–23

 

–17,7

Erstmaliger Ansatz bisher nicht angesetzter aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge

 

 

 

–3

 

–2,3

Nicht abzugsfähige Aufwendungen

 

28

 

1,3

 

32

 

24,6

Voraussichtlich nicht nutzbare neue Verlustvorträge und temporäre Differenzen

 

3

 

0,1

 

191

 

146,9

Voraussichtlich nicht nutzbare bestehende Verlustvorträge und temporäre Differenzen, auf die zuvor latente Steuern gebildet worden sind

 

 

 

64

 

49,3

Steuereffekte aus Vorjahren

 

11

 

0,5

 

8

 

6,2

Steuersatzänderungen

 

–1

 

 

6

 

4,6

Sonstige Steuereffekte

 

30

 

1,4

 

124

 

95,4

Ausgewiesener Steueraufwand und effektiver Steuersatz

 

566

 

25,9

 

411

 

316,2

Die sonstigen Steuereffekte resultieren im Wesentlichen aus nicht anrechenbaren ausländischen Quellensteuern auf Dividendenausschüttungen von Tochterunternehmen in Höhe von 55 Mio. € (Vorjahr: 14 Mio. €) sowie aus der Veränderung der passiven latenten Steuern auf geplante Dividendenausschüttungen von Tochterunternehmen in Höhe von 61 Mio. € (Vorjahr: 5 Mio. €).

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