Kreislaufwirtschaft
Strategie, Steuerung und Implementierung
Ein wesentlicher Bestandteil der Konzernstrategie von Covestro ist die vollständige Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft. Mithilfe dieser können wir vor allem umweltbezogene Nachhaltigkeitsaspekte unserer Aktivitäten ganzheitlich adressieren. Dies bedeutet eine Abkehr von der Nutzung fossiler Rohstoffe und eine ganzheitliche Ausrichtung auf regenerative Produktion und Geschäftsmodelle, um den Umweltfußabdruck unseres Wirtschaftens an die Einhaltung planetarer Grenzen, wie bspw. der CO2-Konzentration in der Atmosphäre, anzupassen.
Ziel ist dabei, dass Produkte und Materialien am Ende ihres Lebenszyklus – als Ganzes, in Gestalt von Polymeren oder in molekularer und anderer chemischer Form – wieder in den Wertschöpfungskreislauf zurückgeführt werden. Die Nutzung weiterer erneuerbarer Kohlenstoffquellen und die beabsichtigte vollständige Umstellung auf eine regenerative Produktionsweise, z. B. mithilfe erneuerbarer Energien, stellen für Covestro komplementäre Maßnahmen dar. Sie dienen dazu, in der Zukunft eine vollständige Kreislaufwirtschaft und eine darauf basierende Klimaneutralität im Unternehmen zu erreichen und zunehmend Produkte mit einem klimafreundlicheren Fußabdruck auf den Markt zu bringen. Im Berichtsjahr hat Covestro weitere Schritte unternommen, um diese Ziele zu erreichen.
UNSER ZIEL IM BEREICH KREISLAUFWIRTSCHAFT
STAND
Wir arbeiten aktiv an der Identifikation geeigneter Zielgrößen und Indikatoren für Zirkularität.
Mit einem stetig sinkenden Einsatz fossiler Ressourcen, durch regenerative Ansätze und Kreislaufführung soll die Wertschöpfung nachhaltig gestaltet und u. a. die Kohlenstoffproduktivität gesteigert werden. Ziel ist die Entkopplung unserer Wertschöpfung von nichtregenerativen und nichtzirkulären Rohstoffen wie fossilem Kohlenstoff.
Durch das globale Strategieprogramm „Circular Economy“ leisten wir einen Beitrag zur Förderung und Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft. Im Jahr 2022 wurden darunter diverse Initiativen mit einem besonderen Fokus auf Interessenvertretung (Advocacy) und Marktgestaltung, Technologieentwicklung und Identifikation von Technologiepfaden sowie die Entwicklung entsprechender nichtfinanzieller Kennzahlen gemanagt. Neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Technologie- und Marktentwicklungsumfeld, in Forschungskonsortien wie auch Allianzen, wie z. B. mit dem Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum, WEF) und der Allianz gegen Kunststoffmüll in der Umwelt (Alliance to End Plastic Waste), wurden im Jahr 2022 geprüft und aktiv mit unterschiedlichen Partnern weiterentwickelt.
Wesentliche richtungsweisende Erkenntnisse und Fragestellungen zur Kreislaufwirtschaftsstrategie werden im zentralen Steuerungsgremium für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance, ESG), dem sogenannten ESG Governance Body, behandelt.
Messung von Kreislaufwirtschaft und Entwicklung entsprechender Kennzahlen
Die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft im Unternehmen lässt sich insbesondere daran messen, in welchem Maße es uns in der Produktion gelingt, Kohlenstoffquellen auf fossiler Basis durch alternative Rohstoffe zu ersetzen sowie anorganische Verbindungen auf erneuerbarer Basis herzustellen und jeweils im Kreislauf zu führen. In Bezug auf Kohlenstoffquellen setzen wir auf Produkte und Verfahren, die es uns erlauben, Biomasse, CO2 und aus Abfällen recycelte Rohstoffe einzusetzen. Daneben erlangen synthetische, auf erneuerbarer Strombasis hergestellte Rohstoffe, wie bspw. Wasserstoff, zunehmend Bedeutung. Große Hebelwirkungen für uns entfalten einerseits der Einkauf und andererseits die Weiterentwicklung eigener innovativer Verfahrenstechniken in den Bereichen Biotechnologie sowie Recycling von Kunststoffen mit chemischen Verfahren. Insbesondere im Recycling setzen wir dabei auf neue strategische Partnerschaften und eine Zusammenarbeit innerhalb der Wertschöpfungskette, um die alternative Rohstoffnutzung entlang der Wertschöpfungskette transparent zu machen und um gebrauchte Kunststoffe am Ende ihres Lebenszyklus dem Recycling zuführen zu können.
Im Berichtsjahr haben wir weiter an der Identifikation geeigneter Indikatoren für Zirkularität gearbeitet und entsprechende Optionen evaluiert mit der Absicht, entsprechende nichtfinanzielle Kennzahlen und Zielwerte für Covestro festzulegen. Mit diesen soll das Unternehmen weiter in die durch die Unternehmensvision vorgegebene Richtung gelenkt werden. Zu den in Betracht gezogenen Indikatoren zählen der Anteil alternativer Rohstoffe in der Produktion oder der Anteil zirkulärer Lösungen am Gesamtproduktportfolio.
Im Berichtsjahr haben wir weiter an der Identifikation geeigneter Indikatoren für Zirkularität gearbeitet und entsprechende Optionen evaluiert mit der Absicht, entsprechende nichtfinanzielle Kennzahlen und Zielwerte für Covestro festzulegen. Mit diesen soll das Unternehmen weiter in die durch die Unternehmensvision vorgegebene Richtung gelenkt werden. Zu den in Betracht gezogenen Indikatoren zählen der Anteil alternativer Rohstoffe in der Produktion oder der Anteil zirkulärer Lösungen am Gesamtproduktportfolio.
Recycelbarkeit und Lösungen für das Ende des Lebenszyklus
Unsere technische Kernkompetenz liegt in der Entwicklung und Anwendung komplexer chemischer Verfahren und Prozesse. Dieses Wissen wollen wir insbesondere zur Etablierung innovativer chemischer und biochemischer Recycling- und Produktionsprozesse für die Kreislaufwirtschaft nutzen. Wir möchten spezifische Verfahren etablieren, die es uns ermöglichen, zielgerichtet die für Covestro notwendigen Rohstoffe aus Kunststoffabfällen herzustellen. Der Einsatz dieser recycelten Rohstoffe in unserer Produktion führt zu Produkten mit einem niedrigeren Kohlenstofffußabdruck und steigert die Recyclingquote. Daneben wollen wir künftig auch Rohstoffe einsetzen, die in vorgelagerten Wertschöpfungsstufen recycelt wurden. Hierbei setzen wir auf den Einsatz von „ISCC PLUS“-zertifizierten Rohstoffen und Zwischenprodukten. Insgesamt sind chemische Verfahren zur Kreislaufführung für Covestro wichtige Hebel, die dabei helfen, fossile Materialien schrittweise zu ersetzen und Kohlenstoffkreisläufe zu schließen. Somit wollen wir mithilfe der Kreislaufwirtschaft und unserer Klimaziele den Umweltfußabdruck unseres Produktportfolios reduzieren und klimaneutral gestalten. Diese Vorgehensweise wird kontinuierlich mittels Ökobilanzierung (Life Cycle Assessment, LCA), also unter Berücksichtigung von Auswirkungen und Beiträgen entlang des gesamten Lebenszyklus, überprüft.
Covestro forscht derzeit in mehr als 20 Projekten an Recyclingverfahren für eigene Produkte und Materialien. Von besonderer Bedeutung sind für Covestro hierbei Verfahren, mit denen Materialien chemisch oder enzymatisch wieder in ihre Moleküle umgewandelt werden können. Die so gewonnenen Sekundärrohstoffe haben eine vergleichbare Qualität und vergleichbare Eigenschaften wie herkömmlich hergestellte Rohstoffe und können daher erneut zur Herstellung von Produkten und Materialien eingesetzt werden.
Die thermische Spaltung chemischer Verbindungen unter Einsatz hoher Temperaturen – kurz Pyrolyse – erprobt Covestro bereits in den Laboranlagen an den Standorten Antwerpen (Belgien) und Dormagen. In diesen Anlagen können sowohl Polycarbonat als auch Polyurethan-Hartschaum zu hochwertigen Molekülen zersetzt werden, um wieder als recycelte Rohstoffe in die Produktion integriert zu werden. Mit unserem Ansatz der Niedrigtemperatur-Pyrolyse können wir gegenüber der herkömmlichen Hochtemperatur-Pyrolyse mehrere Prozessschritte einsparen und so die CO2-Emissionen wesentlich reduzieren.
Sowohl die Pyrolyse als auch die Chemolyse werden als mögliche chemische Recyclingtechnologien für Polycarbonat und Polyurethan-Hartschaum untersucht und weiterentwickelt. In der Chemolyse werden Polymere mithilfe von Lösungsmitteln, Katalysatoren und Hitze sowie ggf. unter Druck u. a. in Monomere und Zwischenprodukte zurückgewandelt. Dazu hat im Oktober 2021 ein von Covestro koordiniertes Projekt der Europäischen Union namens „CIRCULAR FOAM“ begonnen, um an zirkulären Lösungen zu forschen.
Eine weitere strategische Option für Covestro ist das enzymatische Recycling. Hierbei werden Enzyme dazu genutzt, Kunststoffe hochselektiv und bei milden Temperaturen in kleinere Bestandteile (Monomere) zu zerlegen. Diese Monomere können im Anschluss wiederum zur Produktion von neuen, gleichwertigen Kunststoffen genutzt werden. Das enzymatische Recycling befindet sich noch in einer frühen Entwicklungsphase, ist aber aufgrund der hohen Selektivität (wenig bis keine Nebenprodukte) und milden Bedingungen bei niedrigen Prozesstemperaturen äußerst vielversprechend. Covestro hat dieses Potenzial erkannt und neben eigenen Forschungsaktivitäten wichtige Kooperationen gestartet, um diese innovative Technologie für das Recycling zu nutzen und einem industriellen Maßstab näher zu bringen.
Des Weiteren hat Covestro im Jahr 2022 Fortschritte im chemischen Recycling von Polyurethan-Weichschaum aus Matratzen erzielt. Nach der Inbetriebnahme einer Pilotanlage in Leverkusen Ende 2020 haben wir im Berichtsjahr weiterhin detaillierte Prozessparameter untersucht und konnten so die bisherigen Laborergebnisse bestätigen. Mit dieser innovativen Technologie sind wir in der Lage, ein hochreines Recycling-Polyol zu liefern, das Kundenspezifikationen erfüllt, sowie ein recyceltes Toluylen-Diamin (TDA), das sich für die Weiterverarbeitung zu Toluylen-Diisocyanat (TDI) eignet. Um Produktkreisläufe in einem industriellen Maßstab zu schließen, setzen wir auf Kooperationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das Zusammenwachsen von Chemie- und Recyclingindustrie hat das Ziel, neue Wertschöpfungszyklen für die Kreislaufwirtschaft aufzubauen.
Covestro unterstützt mit seinen Lösungen auch den Ausbau der Windenergie. Diese gilt als wegweisend für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen sowie für die dezentrale Energieversorgung. Aktuell ist die Recyclingfähigkeit von Rotorblättern von Windkraftanlagen eine der verbleibenden Herausforderungen auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Energiewirtschaft. Wir arbeiten daran, für dieses Problem eine Lösung auf Basis einer einzigartigen Polyurethan-Struktur zu entwickeln.
Marktgestaltung für alternative Rohstoffquellen
Wir möchten Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe sein und die Markttransformation aktiv gestalten. Ein wesentlicher Aspekt ist hierbei die kontinuierliche Erweiterung unseres Produktportfolios um nachhaltige Produkte, die auf dem Einsatz alternativer Rohstoffe basieren.
Neben der eigenen Produktion recycelter und biogener Rohstoffe ist die strategische Ausrichtung unseres Rohstoff- und Energieeinkaufs von essenzieller Bedeutung für unsere Unternehmensvision. Wir wollen den Anteil alternativer Rohstoffe in der Produktion kontinuierlich erhöhen und langfristig auf 100 % steigern. Unter alternativen Rohstoffen verstehen wir insbesondere alle Rohstoffe, die auf Biomasse, CO2 oder Abfällen beruhen oder auf nichtfossiler Basis mithilfe von erneuerbarer Energie hergestellt werden.
Im Geschäftsjahr 2022 hat Covestro den Einkauf von alternativen Rohstoffen weiter ausgebaut. Wir haben über 55.000 t alternative Produktionsrohstoffe für die Produktion an den Standorten Antwerpen (Belgien), Changhua (Taiwan, Großchina), Dormagen, Filago (Italien), Leverkusen, Krefeld-Uerdingen, Map Ta Phut (Thailand) und Shanghai (China) eingekauft (Vorjahr: über 20.000 t). Damit soll einem breiten Markt ein stetig wachsendes Portfolio nachhaltig hergestellter Materialien angeboten werden können.
Um die Zertifizierung dieser Rohstoffe in der weiteren Nutzung entlang der gesamten Wertschöpfung abzubilden, haben wir damit begonnen, unsere Produktionsstandorte nach dem „ISCC PLUS“-Verfahren zertifizieren und auditieren zu lassen. Die internationale Nachhaltigkeits- und Kohlenstoff-Zertifizierung (International Sustainability and Carbon Certification, ISCC) ist ein anerkanntes System für die Nachhaltigkeitszertifizierung von Biomasse und Bioenergie. Der Standard deckt alle Stufen der Wertschöpfungskette ab und ist weltweit verbreitet.
Kennzeichnung zirkulärer Lösungen im Produktportfolio
Um die Markttransparenz hinsichtlich zirkulärer Lösungen zu erhöhen, hat Covestro im Berichtsjahr ein neues Produktlabel eingeführt: „Circular Intelligence“ (CQ). Mit dem Label CQ sollen u. a. neue Produkte gekennzeichnet werden, die sich insbesondere durch einen Mindestanteil alternativer oder recycelter Rohstoffe auszeichnen. Die Mindestschwelle liegt bei 25 %, wobei einzelne Produkte die Attribution bis hin zur Klimaneutralität (Cradle to Gate*) erhalten. Die Bewertung „klimaneutral“ ist hierbei das Ergebnis einer Bewertung eines Teilabschnitts aus dem gesamten Produktlebenszyklus basierend auf der ISO-Norm 14040.
Im Berichtszeitraum wurden verschiedene Produkte unter dem Label CQ aus den Geschäftseinheiten heraus etabliert.
*Die Bewertung „klimaneutral“ ist das Ergebnis einer Bewertung eines Teilabschnitts aus dem gesamten Produktlebenszyklus. Betrachtet wurde der Abschnitt von der Ressourcengewinnung (Cradle) bis zum Werkstor (Gate). Die Bewertung basiert auf der ISO-Norm 14040 und wurde von der TÜV Rheinland AG, Köln, auf Plausibilität kritisch geprüft. Die Bewertung berücksichtigt die biogene Kohlenstoffbindung auf der Grundlage vorläufiger Daten aus der Lieferkette und dem Einsatz erneuerbarer Elektrizität im Rahmen des Produktionsprozesses. Die Zuordnung der Elektrizität erfolgte aufgrund sogenannter Guarantee-of Origin-Zertifikate. Nicht angewendet wurden sogenannte Ausgleichszertifikate.
Globale und regionale Förderung und Interessenvertretung (Advocacy) von Kreislaufwirtschaft
Wir treiben die Kreislaufwirtschaft auch in globalen und regionalen Initiativen voran. Im Austausch mit Politik und Gesellschaft setzen wir uns dafür ein, dass das benötigte regulatorische Umfeld zur Etablierung einer Kreislaufwirtschaft offen für Innovationen gestaltet wird und neben etablierten Recyclingmethoden wie dem mechanischen Recycling auch chemische Recyclingverfahren als komplementäre Verfahren anerkannt werden. Darüber hinaus gilt es, weitere regulatorische Hürden für die Integration alternativer Rohstoffe und die schrittweise Substitution fossiler Rohstoffe abzubauen.
Covestro engagiert sich als Gründungsmitglied der Allianz gegen Kunststoffmüll in der Umwelt (Alliance to End Plastic Waste) aktiv für den Aufbau von geregelten Entsorgungs- und Verwertungssystemen für Kunststoffabfälle, um deren Eintrag in die Umwelt zu stoppen. Die Allianz gegen Kunststoffmüll in der Umwelt ist eine globale, nichtstaatliche und gemeinnützige Organisation. Sie wurde von Unternehmen gegründet, die den gesamten Kunststoff-Wertschöpfungskreislauf repräsentieren. Die Allianz unterstützt konkrete, nachhaltige und skalierbare Konsortialprojekte, die den Eintrag von Kunststoffabfall in die Umwelt verhindern, Kunststoffabfall sammeln und recyceln und als Werkstoff nutzen. Die Projekte fokussieren sich vor allem auf Orte und Abfallströme, die stark von einer falschen Entsorgung von Kunststoffabfall betroffen sind, und umfassen sowohl den lokalen Aufbau von Infrastruktur, Pilotierung sowie die Skalierung von Innovationen, Partnerschaftsentwicklung und Ausbildung als auch Reinigungsaktionen vor Ort. Die Allianz unterstützt diese Projekte finanziell und mit dem Know-how der gesamten Wertschöpfungskette ihrer mehr als 75 Fördermitglieder. In dem Jahr 2022 haben die von der Allianz unterstützten Projekte nach Angaben der Allianz 33.670 t Kunststoffabfall in einen neuen, kontrollierten Abfallprozess überführt und 20.370 t Kunststoffabfall recycelt sowie die entsprechenden Kapazitäten für die kommenden Jahre sukzessive gesteigert. Die Mitglieder haben sich verpflichtet, bis Ende des Jahres 2022 1,2 Mrd. US-Dollar (rund 1,1 Mrd. €) in die Allianz und eigene abfallbezogene Projekte zu investieren; zudem nutzt die Allianz diese Aktivitäten und Investitionen, um weiteres privates und institutionelles Kapital zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft zu mobilisieren und den Eintrag von Kunststoffen in die Umwelt zu reduzieren. So startete die Allianz im Jahr 2022 eine neue Partnerschaft mit Lombard Odier Investment Managers mit dem Ziel, einen Investmentfonds im Umfang von 500 Mio. US-Dollar (rund 465 Mio. €) aufzusetzen.
Covestro unterstützt die Allianz und ihre Mission finanziell, durch aktive Mitarbeit in unterschiedlichen Projekten und Arbeitsgruppen und durch eigene, von der Allianz akzeptierte Kooperations- und interne Maßnahmen, die den Eintrag von Kunststoffen in die Umwelt Schritt für Schritt reduzieren helfen sollen.
Im Rahmen der durch das Weltwirtschaftsforum und verschiedene Vorstandsvorsitzende global tätiger Chemieunternehmen getragenen Initiative „Low-carbon emitting Technologies“ engagiert sich Covestro bei der gemeinsamen Lösungsfindung mit Industriepartnern. So werden bspw. in einem Kooperationsansatz mit weiteren Partnern aus der Chemieindustrie die großtechnische Nutzung von Abfallströmen als Rohstoff für die Chemieindustrie geprüft bzw. Forschungsprojekte im Rahmen der Aufbereitung von Kunststoffabfällen geplant.
Europa
In Europa beteiligt sich Covestro nicht nur an diversen Forschungs- und Entwicklungsprojekten zur Kreislaufwirtschaft, sondern auch auf gesellschaftspolitischer Ebene an weiteren Projekten in diesem Bereich. Covestro ist bspw. Gründungsmitglied der Circular Plastics Alliance, die sich zum Ziel gesetzt hat, ab dem Jahr 2025 jährlich mindestens 10 Mio. t recycelte Kunststoffe in der europäischen Industrie einzusetzen. In einzelnen Arbeitsgruppen werden hierfür wertschöpfungskettenspezifische Handlungsempfehlungen erarbeitet. Covestro ist hierbei aktives Mitglied in den Gruppen „Automobil“, „Verpackungen“, „Bauen“, „Elektronik“ und „Monitoring“.
In Deutschland ist Covestro u. a. Mitglied der Initiative „Circular Economy“ des Bundesverbands der Deutschen Industrie, die industrieübergreifend an politischen Rahmenbedingungen für die Umstellung zur Kreislaufwirtschaft arbeitet. Der Vorstandsvorsitzende von Covestro ist hierbei selbst im Vorstand dieser Initiative tätig.
China
In China engagieren wir uns in verschiedenen Verbänden wie der China Petroleum and Chemical Industry Federation (CPCIF), der China Plastics Reuse and Recycling Association (CPRRA) und der China Circular Economy Association (CCEA) zum Thema Kreislaufwirtschaft. Im Rahmen dieser Engagements möchte Covestro in China dazu beitragen, zirkuläre Konzepte für Kunststoffe voranzubringen und das entsprechende Bewusstsein in Politik und Gesellschaft für Kreislaufoptionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu schaffen. Als eines der wichtigsten Erzeugerländer im Bereich Kunststoffe ergreift China verschiedene Maßnahmen, um das inländische Kunststoffrecycling zu fördern und gleichzeitig Einwegkunststoffe zu verbieten oder einzuschränken.
Im Berichtszeitraum hat Covestro in seine erste eigene Anlage für das mechanische Recycling von Polycarbonaten am Standort in Shanghai (China) mit einer Kapazität von 25.000 t pro Jahr investiert. Außerdem arbeitete Covestro mit dem China Automotive Technology & Research Center (CATARC) an der Entwicklung der Norm für recycelte Kunststoffe in Automobilen sowie am Aufbau des China Industrial Carbon Emission Information System (CICES).
USA
Covestro und die University of Pittsburgh, Pittsburgh, Pennsylvania (USA), haben in den USA ein neues akademisches Programm auf Graduiertenebene, das „Covestro Circular Economy Program“, ins Leben gerufen. Das Forschungs- und Innovationsprogramm vermittelt Studierenden, die sich dem Thema Nachhaltigkeit widmen möchten, zirkulärökonomisch fokussierte Methoden zur Bewältigung globaler Abfallströme. Das „Covestro Circular Economy Program“, das im Mascaro Center for Sustainable Innovation und in der Swanson School of Engineering der University of Pittsburgh untergebracht ist, befasst sich mit der Notwendigkeit, Prinzipien des zirkulären Designs in Innovationen zu integrieren – und füllt damit eine Lücke in der akademischen Lehre. Das Progamm ist im Jahr 2022 mit einer Gruppe von Doktoranden gestartet.
Die Covestro LLC, Pittsburgh, Pennsylvania (USA), und der Mattress Recycling Council, Alexandria, Virginia (USA), haben eine langfristige Forschungsvereinbarung zur Verbesserung und Erweiterung des Matratzenrecyclings in den USA geschlossen. Die Zusammenarbeit unterstützt die Vision von Covestro, sich vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten, und fördert Innovationen im Bereich der End-of-Life-Verfahren für Matratzen, insbesondere von Polyurethan-Schaum.