11.Steuern

Die Steueraufwendungen gliederten sich nach ihrer Art wie folgt:

Ertragsteuern

 

 

 

 

 

 

 

2020

 

2021

 

 

in Mio. €

 

in Mio. €

Tatsächliche Ertragsteuern

 

–199

 

–628

davon Steueraufwand laufendes Jahr

 

–199

 

–627

davon Steueraufwand Vorjahre

 

 

–1

Latente Steuern

 

48

 

62

davon aus temporären Unterschieden

 

14

 

55

davon aus Verlustvorträgen und Steuergutschriften

 

34

 

7

Gesamt

 

–151

 

–566

Die latenten Steuerabgrenzungen resultierten aus den folgenden Bilanzpositionen:

Aktive und passive latente Steuern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

31.12.2020

 

31.12.2021

 

 

Aktive latente Steuern

 

Passive latente Steuern

 

davon erfolgs­wirksam

 

Aktive latente Steuern

 

Passive latente Steuern

 

davon erfolgs­wirksam

 

 

in Mio. €

 

in Mio. €

 

in Mio. €

 

in Mio. €

 

in Mio. €

 

in Mio. €

Immaterielle Vermögenswerte

 

27

 

–13

 

14

 

46

 

–162

 

–116

Sachanlagen

 

119

 

–258

 

–139

 

125

 

–297

 

–172

davon Nutzungsrechte aus der Anwendung von IFRS 16

 

 

–127

 

–127

 

 

–142

 

–142

Finanzielle Vermögenswerte

 

1

 

–43

 

–42

 

 

–57

 

–51

Vorräte

 

41

 

–1

 

40

 

85

 

–3

 

82

Forderungen

 

6

 

–24

 

–18

 

5

 

–30

 

–25

Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

 

710

 

–16

 

24

 

523

 

–20

 

–14

Andere Rückstellungen

 

62

 

–19

 

43

 

104

 

–12

 

92

Verbindlichkeiten

 

116

 

–3

 

113

 

159

 

–2

 

157

davon Leasingverbindlichkeiten aus der Anwendung von IFRS 16

 

116

 

 

116

 

135

 

 

135

Verlustvorträge und Steuergutschriften

 

41

 

 

41

 

54

 

 

54

Gesamt

 

1.123

 

–377

 

76

 

1.101

 

–583

 

7

davon langfristig

 

1.060

 

–345

 

 

 

973

 

–532

 

 

Saldierung

 

–198

 

198

 

 

 

–283

 

283

 

 

Bilanzansatz

 

925

 

–179

 

 

 

818

 

–300

 

 

Im Zusammenhang mit der Aquisition des Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM) vom Unternehmen Koninklijke DSM N. V., welche am 1. April 2021 erfolgreich abgeschlossen wurde, sind passive latente Steuern in Höhe von insgesamt 146 Mio. € sowie aktive latente Steuern in Höhe von insgesamt 21 Mio. € als erfolgsneutraler Zugang in der Kaufpreisallokation berücksichtigt worden. Im Wesentlichen sind diese latenten Steuern in der Position „Immaterielle Vermögenswerte“ enthalten.

Von den gesamten Verlustvorträgen in Höhe von 482 Mio. € (Vorjahr: 277 Mio. €) können voraussichtlich Beträge in Höhe von 353 Mio. € (Vorjahr: 277 Mio. €) innerhalb eines angemessenen Zeitraums genutzt werden. Die Erhöhung der Verlustvorträge resultiert im Wesentlichen aus der Erstkonsolidierung einer Gesellschaft mit bestehenden Verlustvorträgen, aus dem Aufbau von Verlustvorträgen im laufenden Berichtsjahr sowie aus geänderten Steuerfestsetzungen für Vorjahre. Auf die voraussichtlich nutzbaren Verlustvorträge wurden aktive latente Steuern in Höhe von 52 Mio. € (Vorjahr: 41 Mio. €) gebildet.

Für bestehende Verlustvorträge in Höhe von 129 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) bestanden gesetzliche oder wirtschaftliche Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit.

Verfallbarkeit nicht nutzbarer steuerlicher Verlustvorträge

 

 

 

 

 

 

 

Steuerliche Verlustvorträge

 

 

31.12.2020

 

31.12.2021

 

 

in Mio. €

 

in Mio. €

Innerhalb von einem Jahr

 

 

8

Innerhalb von zwei Jahren

 

 

19

Innerhalb von drei Jahren

 

 

19

Innerhalb von vier Jahren

 

 

15

Innerhalb von fünf Jahren

 

 

11

Später

 

 

57

Gesamt

 

 

129

Im Berichtsjahr wurden steuerliche Gutschriften in Höhe von 2 Mio. € aktiviert.

Im Jahr 2021 bestanden in Tochtergesellschaften, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschafteten, latente Steuerforderungsüberhänge aus temporären Differenzen und aus Verlustvorträgen in Höhe von 506 Mio. € (Vorjahr: 719 Mio. €). Davon entfallen 27 Mio. € (Vorjahr: 39 Mio. €) auf Steuerforderungsüberhänge aus Verlustvorträgen. Im Wesentlichen entfallen die latenten Steuerforderungsüberhänge auf den inländischen Organkreis der Covestro AG. Die Verluste beruhen insbesondere auf einmaligen Umsatz- und Gewinnrückgängen im Zusammenhang mit der Corona Pandemie im Jahr 2020. Die gesamten latenten Steuerforderungsüberhänge wurden als werthaltig angesehen, da für diese Gesellschaften sowohl steuerliche Gewinne prognostiziert wurden, als auch steuerliche Strategien eine Nutzung der latenten Steuerforderungsüberhänge sicher stellen. Sowohl die temporären Differenzen wie auch die Verlustvorträge sind unbegrenzt vortragsfähig und nutzbar. Die Planung geht hierbei von einer stabilen, positiven Geschäftsentwicklung zukünftiger Geschäftszyklen aus.

Auf geplante Dividendenausschüttungen von Tochterunternehmen wurden im Berichtsjahr 13 Mio. € (Vorjahr: 8 Mio. €) passive latente Steuern angesetzt. Auf temporäre Unterschiede in Höhe von 128 Mio. € (Vorjahr: 88 Mio. €) im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesellschaften wurden keine latenten Steuerschulden angesetzt, da das Mutterunternehmen die zeitliche Umkehr der temporären Differenzen steuern kann und es nicht wahrscheinlich ist, dass sich diese temporären Differenzen in absehbarer Zeit umkehren werden.

Der ausgewiesene Steueraufwand des Jahres 2021 von 566 Mio. € (Vorjahr: 151 Mio. €) wich um 59 Mio. € (Vorjahr: 25 Mio. €) von dem erwarteten Steueraufwand von 507 Mio. € (Vorjahr: 126 Mio. €) ab, der sich bei Anwendung eines gewichteten erwarteten Durchschnittssteuersatzes auf das Vorsteuerergebnis des Konzerns ergeben hätte. Dieser Durchschnittssteuersatz wurde aus den erwarteten Steuersätzen der einzelnen Konzerngesellschaften ermittelt und lag im Jahr 2021 bei 23,2 % (Vorjahr: 20,8 %). Der effektive Steuersatz betrug 25,9 % (Vorjahr: 25,0 %).

Der Covestro-Konzern ist in verschiedenen Ländern tätig. Die unterschiedlichen Steuersätze bewegten sich aufgrund nationaler Vorschriften zwischen 14,1 % % und 34,3 % (im Vorjahr zwischen 13,9 % und 34,0 %).

Die Überleitung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand sowie vom erwarteten zum effektiven Steuersatz stellte sich im Konzern wie folgt dar:

Steuerüberleitungsrechnung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2020

 

2021

 

 

in Mio. €

 

in %

 

in Mio. €

 

in %

Erwarteter Steueraufwand und erwarteter Steuersatz

 

126

 

20,8

 

507

 

23,2

Steuerminderungen aufgrund steuerfreier Erträge

 

–12

 

–2,0

 

–12

 

–0,6

Nicht abzugsfähige Aufwendungen

 

19

 

3,2

 

28

 

1,3

Voraussichtlich nicht nutzbare neue Verlustvorträge

 

 

 

3

 

0,1

Steuereffekte aus Vorjahren

 

–1

 

–0,2

 

11

 

0,5

Steuersatzänderungen

 

 

 

–1

 

Sonstige Steuereffekte

 

19

 

3,2

 

30

 

1,4

Ausgewiesener Steueraufwand und effektiver Steuersatz

 

151

 

25,0

 

566

 

25,9