Schutz für Mensch und Umwelt
Umweltschutz
Umweltschutz und effiziente Ressourcennutzung sind grundlegende Treiber des Handelns von Covestro als energieintensivem Unternehmen. Dies gilt sowohl für die eigenen Geschäftstätigkeiten mit einem hohen Energiebedarf als auch für die Entwicklung innovativer Produktlösungen. So sind wir kontinuierlich bestrebt, Effizienzsteigerungen mit Blick auf Material- und Energieeinsatz sowie im Kontext von Emissionen und Abfallaufkommen zu erzielen. Mit unseren innovativen Produkten unterstützen wir darüber hinaus unsere Kunden, dabei ihre eigene Ressourceneffizienz zu steigern und Emissionen zu verringern. Beispiele finden sich in der Automobilindustrie, im Bauwesen, beim Betreiben von Windkraftanlagen, im Elektroniksektor oder in der Möbel-, Sport- und Textilindustrie. Die Kennzahlen im Bereich Umweltschutz werden unter Einbeziehung aller vollkonsolidierten Gesellschaften berichtet. Da Umweltkennzahlen ausschließlich zum Jahresende ermittelt werden, wird der Konsolidierungskreis, wie er sich zu diesem Zeitpunkt zusammensetzt, berücksichtigt.
Energieeinsatz
Der Energieeinsatz von Covestro umfasst sowohl die in der Produktion und bei der eigenen Erzeugung von Strom und Dampf genutzten Primärenergien als auch zusätzlich erworbene Mengen an Strom, Dampf und Kälte sowie Prozesswärme. Darüber hinaus wird die Energie erfasst, die bei der Erzeugung und Verteilung von Strom und Dampf verloren geht. In der Summe bilden diese Posten den äquivalenten Primärenergieeinsatz.
Der Energie- und Materialeinsatz sowie die Höhe der Treibhausgasemissionen stehen in engem Zusammenhang mit der Menge unserer produzierten Materialien. Im Jahr 2019 stieg der Gesamtenergieeinsatz im Konzern leicht um 0,3 % an, während der äquivalente Primärenergieeinsatz um 1,0 % zurückging – bei einer um 0,5 % gesunkenen Produktionsmenge. Der äquivalente Primärenergieeinsatz pro Produktionsmenge (Energieeffizienz) verbesserte sich dementsprechend um 0,5 %. Ausgehend vom Basisjahr 2005 gibt es weiterhin eine langfristig positive Entwicklung mit einer Verbesserung der Energieeffizienz um insgesamt 36,0 %. Zurückzuführen ist dies u. a. auf unsere laufenden Effizienzprogramme und das bei Covestro global praktizierte Energieeffizienzsystem.
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2018 |
2019 |
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Äquivalenter Primärenergieeinsatz1 |
75.553 |
74.786 |
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Produktionsmenge2 |
14,87 |
14,80 |
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Spezifischer Energieverbrauch (Energieeffizienz)3 |
1,41 |
1,40 |
Besonders hervorzuheben sind in diesem Jahr die Optimierung unserer Polycarbonat-Anlage am Standort Map Ta Phut (Thailand) mit einer Reduktion von 15.000 MWh Primärenergie in Form von Dampf sowie am Standort Baytown (USA) mit einer Reduktion um 20.000 MWh Primärenergie (Strom). Dort haben wir die Chlorelektrolyse umgerüstet und auf den neuesten technischen Stand des lokal verwendeten Herstellverfahrens gebracht.
Treibhausgasemissionen
Covestro unterstützt in Kooperation mit Regierungen und Nichtregierungsorganisationen sowie anderen Unternehmen der Privatwirtschaft die Umsetzung der Ergebnisse der 21. UN-Klimakonferenz, die Ende 2015 in Paris stattfand, und bekennt sich zu den UN-Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs).
Covestro bilanziert seinen Ausstoß an Treibhausgasemissionen gemäß den international anerkannten Standards des Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol). In die Berechnungen eingeschlossen werden sowohl direkte Emissionen aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern als auch indirekte Emissionen aus der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten wie Strom, Wärme oder Kälte. Neben CO2 werden dabei sämtliche relevanten Treibhausgase in die Inventarisierung aufgenommen. Die Emissionsfaktoren zur Errechnung der CO2-Äquivalente für das globale Erwärmungspotenzial wurden dem fünften Assessment Report des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) von 2014 entnommen. Außerdem wurde im Jahr 2019 eine vollständig überarbeitete und aktualisierte Treibhausgasregelung zugrunde gelegt.
Die spezifischen Emissionen lagen im Jahr 2019 bei 0,3901 t CO2-Äquivalenten pro Tonne Produkt. Ausgehend vom Basisjahr 2005 entspricht dies einem kumulierten Rückgang um 46,1 %, während im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 10,2 % zu verzeichnen war. Im Jahr 2018 haben wir die Berechnung auf die marktorientierte Methode (Market-based Method) des aktuellen GHG Protocol umgestellt.
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2018 |
2019 |
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Spezifische Treibhausgasemissionen |
0,4342 |
0,3901 |
Wesentliche Treiber für den Rückgang sind die Entwicklungen an zwei großen Produktionsstandorten in den USA und China. Im Vergleich zum Vorjahr konnten an diesen Standorten Energieformen wie Dampf und Strom mit einem deutlich niedrigeren CO2-Ausstoß extern bezogen werden. Wir befinden uns damit wieder auf dem Weg zur Erreichung unseres Treibhausgasziels, der Halbierung bis zum Jahr 2025.
Wir entwickeln Produkte, die bei ihrer Herstellung im Vergleich zu konventionellen Produkten geringere CO2-Emissionen verursachen, etwa indem CO2 als Rohstoff verwendet wird. So vertreibt Covestro seit dem Jahr 2018 ein neuartiges Bindemittel, bei dem eine zentrale Komponente mit bis zu 20 % CO2 produziert wird. Dadurch werden im selben Umfang petrochemische Rohstoffe eingespart und die CO2-Bilanz verbessert.
Wasser, Abwasser und Abfall
Covestro betrachtet die Ressource Wasser aus ganzheitlicher Perspektive: Wir berücksichtigen nicht nur unseren Wassereinsatz und damit einhergehende Probleme der Wasserknappheit und -qualität, sondern auch unsere Abwässer sowie die wachsende Sorge um Kunststoffabfälle in den Ozeanen. Dies bekräftigen wir in unserer Selbstverpflichtung zum Thema „Wasser“ (Corporate Commitment on Water).
Im Jahr 2017 haben wir dementsprechend eine Risikobewertung unserer Produktionsstandorte initiiert, welche die Wasserverfügbarkeit, -qualität und -zugänglichkeit untersucht. In unserer Produktion versuchen wir Wasser nach Möglichkeit mehrfach zu nutzen und wiederaufzubereiten. Abwasser entsteht bei Covestro vor allem bei der Durchlaufkühlung sowie bei der Produktion. Alle Abwässer unterliegen einer strengen Überwachung und Bewertung gemäß den jeweils geltenden rechtlichen Bestimmungen, bevor sie in die Entsorgungswege geleitet werden.
Die Produktionsverfahren von Covestro sind mit Blick auf den Materialeinsatz aus ökonomischen Überlegungen heraus möglichst effizient. Dadurch fallen nur verhältnismäßig geringe Mengen an Abfall an. Materialverbrauch und Entsorgungsmengen werden so weit wie möglich reduziert, indem Herstellungsprozesse fortlaufend betrachtet und bewertet werden. Dazu dienen sichere, nach Abfallarten getrennte Entsorgungswege und ökonomisch sinnvolle Recyclingverfahren. Allerdings können Produktionsschwankungen sowie Abriss- und Sanierungsarbeiten an Gebäuden und auf Betriebsgeländen die Abfallmengen und Verwertungswege beeinflussen. So stieg die gesamte erzeugte Abfallmenge im Jahr 2019 an. Grund dafür waren im Wesentlichen nicht gefährliche Abfälle aus erhöhten Bau- und Abrisstätigkeiten an den Standorten Dormagen und Uerdingen. Die Menge des erzeugten gefährlichen Abfalls sank dagegen im Berichtsjahr. Einer der Haupteinflussfaktoren hierfür ist der produktionsabhängige Abfall an unseren Produktionsstandorten in Baytown (USA) und Dormagen. Mit gezielten Projekten ermitteln wir spezifische Möglichkeiten zur Abfallreduktion und übertragen diese in die Praxis unserer bestehenden Herstellungsprozesse. So wird z. B. am Standort Dormagen derzeit ein neuer Prozessablauf bei der Herstellung unseres Großprodukts TDI erprobt, der dazu dient, die dabei anfallende Prozessabfallmengen signifikant zu reduzieren. Nach erfolgreicher Implementierung lassen sich diese Erkenntnisse anschließend auch auf weitere Anlagen an anderen Covestro-Standorten übertragen. So ist geplant, im nächsten Schritt unsere TDI-Großproduktion in Shanghai (China) ebenfalls mit dieser Technologie auszustatten.
Covestro unterstützt zudem die Wiederverwendung und Aufbereitung seiner Materialien nach Maßgabe ökonomischer und ökologischer Kriterien. Einige durch unsere Produktionsverfahren erzeugte Abfälle mit hohem Heizwert werden als Brennstoff thermisch verwertet, um daraus Dampf für unsere Produktionsanlagen zu generieren.
Beim Einkauf von Verpackungsmaterialien spielt das Engagement in Sachen Nachhaltigkeit eine zunehmend wichtige Rolle. Hierfür hat der verantwortliche Bereich eine Vorgehensweise etabliert. Bei Beschaffungsprozessen für Packmittel überprüft Covestro grundsätzlich, ob und ggf. inwieweit sich gebrauchte oder rekonditionierte Verpackungen einsetzen lassen, anstatt neu produzierte zu verwenden. Bei Abfalltransporten setzt Covestro etwa sogenannte Post-Consumer-Regrind(PCR)-Kunststofffässer ein. Fässer aus recyceltem Polyethylen (PE) ersetzen dabei PE-Fässer aus fabrikneuem Material. Somit schont Covestro Rohstoffressourcen, reduziert Emissionen und hat erste Bausteine einer Kreislaufwirtschaft im Transport- und Verpackungsbereich etabliert.
Covestro unterstützt Initiativen wie „Operation Clean Sweep“ (OCS), welche das Ziel haben, Kunststoffpartikel von Wasserwegen und Meeren fernzuhalten. Wir haben weltweit Maßnahmen eingeführt, um den Austritt von Kunststoffgranulat auf dem Weg von der Produktion bis zum fertigen Produkt bei den Kunden so gering wie möglich zu halten. Im Jahr 2018 haben wir unsere Lieferkettenpartner dazu angehalten, der Initiative beizutreten, während wir die Fortschritte ständig überprüfen. Im Jahr 2019 hat Covestro in Zusammenarbeit mit dem Verband PlasticsEurope und weiteren Mitgliedern begonnen, einen Vorschlag für ein externes Zertifizierungssystem zu erarbeiten. Wir überprüfen, wie OCS Bestandteil der Nachhaltigkeitsaspekte von Verträgen mit Logistikpartnern werden kann.
Ergänzende Inhalte
Teil der ergänzenden Nachhaltigkeitsinfomationen (nicht Bestandteil der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung)
Ziele im Bereich Umweltschutz
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, sämtliche natürlichen Ressourcen so effizient wie möglich zu nutzen und Emissionen in die Umwelt dabei möglichst zu verringern. Unser integriertes Managementsystem dient hier als Steuerungsinstrument, das wir stetig weiterentwickeln. Darüber hinaus helfen uns ausgereifte Daten-managementsysteme dabei, Effizienzpotenziale zu identifizieren und zu nutzen sowie die Umweltauswirkungen unserer Produktion so gering wie möglich zu halten.
Bis 2025 will Covestro den direkten und indirekten Ausstoß von Treibhausgasen pro Tonne Produkt gegenüber dem Basisjahr 2005 halbieren. Darüber hinaus haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2030 den spezifischen Energieverbrauch in unseren Produktionsanlagen gegenüber dem Basisjahr ebenfalls um die Hälfte zu reduzieren. Diese Steigerung der Energieeffizienz ist ein maßgeblicher Hebel, wenn es darum geht, die spezifischen Treibhausgasemissionen deutlich zu verringern.
Optimierung des Energieeinsatzes
Die Produktionsmenge ist im Jahr 2019 um 0,5 % gesunken. Im selben Zeitraum ging der Energieeinsatz ebenfalls zurück. Zwar stieg der Gesamtenergieeinsatz um 0,3 % an, jedoch sank der unten genannte kalkulationsbasierte äquivalente Primärenergieeinsatz um 1,0 %. In der Folge verbesserte sich der spezifische Energieeinsatz um 0,5 % gegenüber dem Vorjahr. Bezogen auf das Basisjahr 2005 wurde eine Verbesserung um 36,0 % erzielt.
Dazu hat maßgeblich auch unser Energieeffizienzsystem STRUCTese® über die Jahre beigetragen.
Das von Covestro entwickelte System vergleicht den tatsächlichen Energieverbrauch in der Produktion mit dem realistisch möglichen Optimum. Aus der Beseitigung von Ineffizienzen resultieren dauerhafte Energieeinsparungen. STRUCTese® umfasst viele verschiedene Schritte, durch die Verbesserungsmaßnahmen identifiziert werden können – von der Analyse über das Monitoring bis hin zum Benchmarking. Diese Maßnahmen werden bei Covestro dann als STRUCTese®-Projekte gekennzeichnet. Das seit 2008 schrittweise eingeführte System wird mittlerweile in vielen unserer energieintensiven Produktionsbetriebe weltweit genutzt und soll künftig in weiteren Betrieben zum Einsatz kommen.
Der äquivalente Primärenergieeinsatz umfasst die direkt bei Covestro zur Energieerzeugung eingesetzten Brennstoffe (Primärenergie) sowie die extern bezogenen Energieformen (Sekundärenergie) wie Strom, Dampf und Kälte. Letztere werden allerdings auf den zu ihrer Erzeugung benötigten Energieeinsatz umgerechnet.
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2018 |
2019 |
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Primärenergieeinsatz für die Eigenerzeugung von Strom und Dampf (per saldo, in TJ) |
6.438 |
7.348 |
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Erdgas |
7.223 |
7.676 |
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(Erdgas, verkauft an externe Dritte) |
–83 |
–98 |
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Kohle |
0 |
0 |
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Flüssigbrennstoffe |
156 |
183 |
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Abfall |
764 |
934 |
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Andere1 |
–1.705 |
–1.445 |
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Sekundärenergieeinsatz (per saldo, in TJ) |
50.190 |
49.465 |
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Strom2 |
24.458 |
24.145 |
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(Strom, verkauft an externe Dritte) |
–1.390 |
–1.985 |
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Dampf |
23.937 |
22.293 |
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(Dampf, verkauft an externe Dritte) |
–569 |
–556 |
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Dampf aus Abwärme (Prozesswärme) |
1.298 |
2.481 |
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Kälte |
497 |
546 |
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(Kälte, verkauft an Dritte) |
–128 |
–32 |
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Gesamtenergieeinsatz (in TJ) |
56.628 |
56.814 |
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Äquivalenter Primärenergieeinsatz3 (in TJ) |
75.553 |
74.786 |
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Produktionsmenge4 (in Mio. t) |
14,87 |
14,80 |
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Spezifischer Energieverbrauch5 (in MWh / t Produkt) |
1,41 |
1,40 |
Jedes Jahr werden im Rahmen von STRUCTese® Projekte umgesetzt, die jeweils eine dauerhafte Energieeinsparung bewirken. Ein Beispiel dafür ist die Optimierung der Polycarbonat-Anlage am Standort Map Ta Phut (Thailand), in der ab diesem Jahr recyceltes Lösungsmittel innerhalb der Anlage wiederverwendet werden kann. Der Dampfverbrauch konnte dadurch im Jahr 2019 um mehr als 15.000 MWh Primärenergie reduziert werden, was einer Reduktion von etwa 4.500 t CO2 entspricht. Am Standort Baytown (USA) wurden seit dem Jahr 2016 kontinuierlich die Zellen in den Chlorelektrolyseuren auf die am Standort verwendete neueste Technologie umgerüstet, wodurch der Strombedarf allein im Jahr 2019 um etwa 20.000 MWh Primärenergie gesenkt und der Ausstoß von ungefähr 3.000 t CO2 vermieden wurde. Darüber hinaus konnte Covestro im Jahr 2019 weitere Projekte umsetzen, die insgesamt jährliche Einsparungen von 145.000 MWh Primärenergie bzw. 28.000 t CO2-Emissionen zur Folge haben. Mit allen Projekten werden seit Einführung von STRUCTese® im Jahr 2008 zukünftig dauerhafte Einsparungen von insgesamt 2,22 Mio. MWh Primärenergie und 680.000 t CO2 pro Jahr erzielt.
Diese positive Entwicklung wird insbesondere mit Blick auf den seit dem Geschäftsjahr 2005 beträchtlich gesunkenen spezifischen Energieverbrauch in der Produktion deutlich, siehe Grafik.
Treibhausgasemissionen im Detail
Die direkten Emissionen aus eigenen Anlagen (Scope 1) werden an allen Produktionsstandorten von Covestro sowie an relevanten Verwaltungsstandorten erhoben. Als Grundlage dienen dabei die spezifischen Aktivitätsraten, bspw. der eingesetzten Brennstoffe, sowie relevante Stoffparameter zur Emissionsberechnung. Einbezogen in die Berechnung werden neben CO2 auch Lachgas (N2O), Methan (CH4) und teilfluorierte Kohlenwasserstoffe.
Die Berechnung der indirekten Emissionen (Scope 2) erfolgt gemäß den im GHG Protocol dargelegten Methoden über die bezogenen Energiemengen und dem für den Produktionsstandort jeweils relevanten Emissionsfaktor. Falls kein spezifischer Faktor vorhanden ist, wird der landesspezifische Emissionsfaktor u. a. der Internationalen Energie Agentur (IEA) für die Berechnung genutzt. Die Faktoren stammen aus: IEA Emissions Factors (2018 Edition), ©2019 IEA Online Data Services. Die Ausweisung der Scope-2-Emissionen erfolgt seit dem Berichtsjahr 2018 gemäß den aktuellsten Anforderungen des GHG Protocol als duales Reporting nach der dargelegten standortbezogenen Methode (Location-based Method) sowie der marktorientierten Methode (Market-based Method). Die neue Darstellung hat keine Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen bezüglich der beiden langfristigen Unternehmensziele „Spezifischer Energieverbrauch“ und „Spezifische Treibhausgasemissionen“.
Die gesamten Treibhausgasemissionen verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 10,3 %. Dabei stiegen die direkten Treibhausgasemissionen um 2,4 % an, während die indirekten Treibhausgasemissionen um 13,2 % zurückgingen. An den wesentlichen Produktionsstandorten, auf die mehr als 95 % unseres Energieverbrauchs entfällt, ist die Produktionsmenge im Jahr 2019 um 0,5 % gesunken. Infolgedessen sanken auch die spezifischen Emissionen um 10,2 % gegenüber dem Vorjahr.
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2018 |
2019 |
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Direkte Emissionen von Treibhausgasen2 |
1,26 |
1,29 |
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Indirekte Emissionen von Treibhausgasen gemäß der standortbezogenen Methode des GHG Protocol 20153 (Location-based Method) |
5,27 |
4,66 |
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Indirekte Emissionen von Treibhausgasen gemäß der marktbezogenen Methode des GHG Protocol 20153 (Market-based Method) |
5,32 |
4,62 |
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Gesamte Treibhausgasemissionen, bestehend aus Scope-1- und -2-Emissionen gemäß der marktbezogenen Methode des GHG Protocol 2015 |
6,58 |
5,91 |
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Spezifische Treibhausgasemissionen (in t CO2-Äquivalenten / t Produkt)4 |
0,4342 |
0,3901 |
Weitere direkte Emissionen in die Luft
Die geschäftlichen Aktivitäten von Covestro haben zur Folge, dass neben den Treibhausgasen auch weitere Emissionen in die Luft abgegeben werden, etwa aus der Verbrennung fossiler Energieträger, die zur Herstellung von Strom und Dampf eingesetzt werden. Emissionen werden auch als Bestandteil unserer konzernweiten Umwelteinwirkungen erfasst und ausgewertet. Die Umwelteinwirkungen werden jährlich im Rahmen des Umweltmanagements mit dem Vorstand für Produktion und Technik (CTO) beurteilt. Während die Kohlenmonoxidemissionen (–11,3 %) und Stickstoffoxide (–14,4 %) zurückgingen, blieben die Schwefeldioxidemissionen auf Vorjahresniveau. Die Staubemissionen nahmen um 19,7 % zu. Der Berichtswert der NMVOC-Emissionen ist gegenüber dem Vorjahr um 11,3 % angestiegen. Wesentliche Ursache dafür ist eine von uns in diesem Jahr weiterentwickelte Erhebungsmethodik, die nun erstmals neben den definierten direkten Punktquellen (z. B. Schornsteine oder Entlüftungsleitungen) auch die Messung der diffusen NMVOC-Anteile mit einschließt, die aus Undichtigkeiten oder Leckagen herrühren. Die Erfassung erfolgt gemäß den jeweils lokal geltenden behördlichen Vorgaben.
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2018 |
2019 |
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CO |
0,32 |
0,28 |
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NOX |
0,69 |
0,59 |
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SOX |
0,06 |
0,06 |
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Staub |
0,09 |
0,11 |
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NMVOC1 |
0,14 |
0,16 |
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ODS2 |
0,0004 |
0,0001 |
Wassereinsatz und -verwendung
Für unsere Produktionsstandorte ist es von großer Bedeutung, dass sauberes Wasser verfügbar und zugänglich ist. Im Rahmen unserer im Jahr 2017 herausgegebenen Selbstverpflichtung zum Thema „Wasser“ (Corporate Commitment on Water) haben wir eine Risikobewertung der Wasserverfügbarkeit, -qualität und -zugänglichkeit unserer Produktionsstandorte initiiert und kontinuierlich weiterentwickelt.
Auch in diesem Berichtsjahr haben wir unseren risikobasierten Wasseransatz weiterentwickelt und an sämtlichen Standorten implementiert, die einem aktuell hohen Risiko für sogenannten Wasserstress ausgesetzt sind. Wasserstress berücksichtigt dabei neben dem Wassermangel auch andere Faktoren, wie z. B. die Wasserqualität oder den Zugang zu Wasser. 16 % unseres gesamten eingesetzten Wassers beziehen wir an Standorten, die aktuell in Wasserstressgebieten liegen.
Durch die Analyse des lokalen Wassermanagements der Standorte können Risiken frühzeitig erkannt und Verbesserungspotenziale identifiziert werden. So hat bspw. der Produktionsstandort Antwerpen ein Programm aufgesetzt, mit welchem der Wassergebrauch reduziert sowie der Anteil des wiederverwendeten Wassers erhöht werden soll.
Insgesamt bewegt sich der gesamte Wassereinsatz im Konzern mit 256 Mio. m3 leicht unter dem Vorjahresniveau. 80,2 % entfielen dabei auf Durchlaufkühlwasser, das somit den größten Anteil des gesamten von Covestro eingesetzten Wassers im Jahr 2019 ausmachte. Durchlaufkühlwasser wird ausschließlich erwärmt und kommt nicht mit Produkten in Kontakt. Eine Rückführung in den Wasserkreislauf ist entsprechend den behördlichen Genehmigungsvorgaben ohne weitere Behandlung möglich. Die Gesamtmenge an Durchlaufkühlwasser betrug im Berichtsjahr 205 Mio. m3.
Ein Teil des eingesetzten Wassers kann auf vielfältige Weise wiederverwendet werden. So kann recyceltes Wasser im selben Prozess z. B. zu Reinigungs- oder Kühlzwecken mehrfach genutzt werden. Ebenso ist es möglich, Wasser aus vorgelagerten Prozessen in nachgelagerten Schritten erneut zu nutzen. So lassen sich jährlich entsprechende Frischwassermengen einsparen – im Berichtsjahr bewegt sich der Anteil an wiederverwendetem Wasser mit rund 5 Mio. m³ auf Vorjahresniveau.
Abwasser
Wir wollen Emissionen ins Abwasser, die wesentlich von unseren Produktionsmengen und dem jeweiligen aktuellen Produktportfolio abhängen, so gering wie möglich halten.
Die Prozessabwässer sind gegenüber dem Vorjahr um 6,4 % gesunken. Der Anteil der Prozessabwässer, die in einer Abwasserbehandlungsanlage von Covestro oder Dritten gereinigt wurden, betrug weltweit 74,8 %. Weitere 24,9 % wurden nach sorgfältiger Prüfung als umweltverträglich eingestuft und wieder dem Wasserkreislauf zugeführt. Die restlichen Anteile (ca. 0,3 %) wurden im Wesentlichen über Verbrennung entsorgt. Der Anteil an Verdunstungsverlusten ist im Berichtsjahr um 10,8 % auf 10 Mio. m³ gesunken.
Die Emissionen von organischem Kohlenstoff (Total Organic Carbon, TOC) ins Abwasser sanken um 5,1 % gegenüber dem Vorjahr, die Menge an eingeleiteten Phosphaten um 7,3 %. Ebenso ging die Einleitung von Stickstoffverbindungen um 7,0 % und die eingeleitete Menge anorganischer Salze in das Abwasser um 6,2 % zurück. Die Emission von Schwermetallen stieg im Berichtsjahr um 1,8 % an.
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2018 |
2019 |
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Phosphor |
0,03 |
0,03 |
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Stickstoff |
0,25 |
0,23 |
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TOC1 |
0,54 |
0,51 |
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Schwermetalle |
0,0035 |
0,0035 |
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Anorganische Salze |
761 |
714 |
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CSB2 |
1,62 |
1,53 |
Das seit dem Jahr 2016 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundprojekt „Re-Salt“ zum Recycling von industriellen salzhaltigen Prozessabwässern befindet sich in der Schlussphase. Seit Mitte 2019 wird am Standort Uerdingen erfolgreich eine Pilotanlage betrieben, die die Salzkonzentration in den Prozessabwässern erhöht. Die darüber hinaus im Rahmen des Projekts gewonnenen Erkenntnisse zur Qualitätssicherung konnten bereits auf den Standort Caojing (China) übertragen werden. Dort wird salzhaltiges Prozessabwasser nicht von Covestro genutzt, sondern an einen externen Elektrolysebetreiber geliefert, der daraus wieder Chlor produziert.
Abfall und Recycling
In nahezu allen Ländern unterliegen Abfallmengen und -ströme einer gesetzlich geforderten lückenlosen Nachweispflicht, die an den Covestro-Standorten entsprechend befolgt wird. So existieren z. B. in Deutschland Abfallbegleitverfahren zwischen Abfallerzeuger und Abfallentsorger, die eine durchgängige Rückverfolgbarkeit der Abfallwege ermöglichen. Die Einstufung in die jeweiligen Abfallposten und die korrespondierenden Entsorgungswege nehmen wir gemäß den lokal geltenden Definitionen vor. Basierend auf diesen Dokumentationen erstellen und bewerten wir unsere jährlich veröffentlichte Abfallbilanz.
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2018 |
2019 |
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Gesamtabfallerzeugung |
194 |
236 |
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davon Erzeugung nichtgefährlichen Abfalls |
71 |
122 |
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davon Erzeugung gefährlichen Abfalls1 |
123 |
114 |
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davon gefährlicher Abfall aus der Produktion |
116 |
109 |
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2018 |
2019 |
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Gesamtmenge entsorgten Abfalls1 |
192 |
234 |
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davon zur Verbrennung |
111 |
106 |
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davon zur Verwertung |
55 |
74 |
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davon gefährlicher Abfall zur Deponie |
5 |
6 |
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davon nicht gefährlicher Abfall zur Deponie |
13 |
42 |
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Andere2 |
8 |
6 |