Prognose

Konjunkturausblick

Weltwirtschaft

Die folgenschwere Entwicklung der Coronavirus-Pandemie wird erhebliche negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. Mit einem Rückgang in Höhe von 5,6 % für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir gegenüber unserem Ausblick aus dem Geschäftsbericht 2019 eine massive Abschwächung der weltweiten Wirtschaftsleistung. In allen Regionen wurden die Erwartungen entsprechend deutlich zurückgenommen. Nach den aktuellen Einschätzungen erwarten wir nur noch für China ein positives, aber sehr schwaches Wachstum. Europa, Nordamerika sowie Lateinamerika werden voraussichtlich negative Wachstumsraten aufweisen. Nach zwei Rezessionsquartalen im 1. Halbjahr 2020 erwarten wir, dass die Weltwirtschaft im 2. Halbjahr 2020 im Vergleich zu den Vorjahresquartalen wieder wächst.

Wirtschaftswachstum1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wachstum 2019

 

Ausblick Wachstum 2020 (Geschäftsbericht 2019)

 

Ausblick Wachstum 2020

 

 

in %

 

in %

 

in %

1

Reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, Quelle: IHS (Global Insight), „Wachstum 2019“ und „Ausblick Wachstum 2020“, Stand: 15. Juli 2020

2

Nordamerika (exklusive Zentralamerika): Kanada, Mexiko, USA

Welt

 

2,5

 

2,5

 

–5,6

Europa

 

1,5

 

1,2

 

–8,5

davon Westeuropa

 

1,3

 

0,9

 

–8,8

davon Deutschland

 

0,6

 

0,4

 

–6,0

davon Osteuropa

 

2,7

 

2,4

 

–7,3

Naher Osten

 

0,7

 

2,0

 

–8,5

Lateinamerika

 

–0,4

 

0,9

 

–9,7

Afrika

 

2,5

 

2,9

 

–3,6

Nordamerika2

 

2,1

 

1,9

 

–6,4

davon USA

 

2,3

 

2,1

 

–6,1

Asien-Pazifik

 

4,2

 

4,2

 

–2,1

davon China

 

6,1

 

5,8

 

0,5

Hauptabnehmerindustrien*

Mit Blick auf die Entwicklung unserer Hauptabnehmerindustrien gehen wir ebenfalls von deutlich negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie aus. Gegenüber der im Geschäftsbericht 2019 dargestellten Erwartung rechnen wir nun für die Automobilindustrie mit einem starken Einbruch im zweistelligen Prozentbereich. Die Möbelindustrie wird sich voraussichtlich ebenfalls deutlich schwächer entwickeln als erwartet. Für die Elektrik-, Elektronik- und Haushaltsgeräteindustrie sowie die Bauindustrie rechnen wir im Vergleich zu der Erwartung gemäß Geschäftsbericht 2019 mit einer negativen Wachstumsrate im niedrigen einstelligen Bereich.

* Eigene Berechnung, basierend auf den folgenden Quellen: LMC Automotive Limited, B+L, CSIL (Centre for Industrial Studies), Oxford Economics. Für die Hauptabnehmerindustrie „Automobil und Transport“ beschränken wir uns auf Konjunkturdaten für die Automobilindustrie (exklusive Transportindustrie) und für die Hauptabnehmerindustrie „Möbel und Holzverarbeitung“ auf Konjunkturdaten für die Möbelindustrie (exklusive Holzverarbeitungsindustrie).

Prognose der steuerungsrelevanten Kennzahlen

Als Folge der Coronavirus-Pandemie und des sich deshalb zunehmend ungünstig gestaltenden Geschäftsumfelds hat der Vorstand der Covestro AG am 15. April 2020 die im Geschäftsbericht 2019 dargestellte Prognose angepasst. Auf Basis der in diesem Halbjahresfinanzbericht beschriebenen Geschäftsentwicklung und des zuvor genannten Konjunkturausblicks bestätigen wir unter Abwägung der geänderten Chancen- und Risikopotenziale die gegenüber dem Geschäftsbericht 2019 angepasste Prognose für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2020.

Wir erwarten folgende Entwicklung unserer steuerungsrelevanten Kennzahlen:

Für das Mengenwachstum im Kerngeschäft wird im laufenden Jahr 2020 ein Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert erwartet (Prognose aus dem Geschäftsbericht 2019: positiver niedriger einstelliger Prozentbereich).

Der Free Operating Cash Flow (FOCF) wird im laufenden Jahr im Bereich zwischen –200 Mio. € und 300 Mio. € erwartet (Prognose aus dem Geschäftsbericht 2019: zwischen 0 Mio. € und 400 Mio. €).

Für das Geschäftsjahr 2020 wird ein Return on Capital Employed* (ROCE) zwischen –1 % und 4 % erwartet (Prognose aus dem Geschäftsbericht 2019: zwischen 2 % und 7 %).

* Der Return on Capital Employed misst die Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Die Kennzahl berechnet sich aus dem Verhältnis von EBIT nach Steuern zum Capital Employed. Das Capital Employed stellt das im Unternehmen eingesetzte Kapital dar und entspricht der Summe von lang- und kurzfristigem Vermögen abzüglich nichtzinstragender Verbindlichkeiten, etwa aus Lieferungen und Leistungen.