Geschäfts­entwicklung Covestro-Konzern

2. Quartal 2020

Die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft sanken im 2. Quartal 2020 auf Konzernebene um 22,7 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Dies ist im Wesentlichen auf eine erheblich schwächere Nachfrage in allen Segmenten infolge der globalen Coronavirus-Pandemie zurückzuführen. Dabei verzeichneten die Segmente Polyurethanes und Coatings, Adhesives, Specialties einen Rückgang der Kernmengen in Höhe von 25,9 % bzw. 25,3 %. Im Segment Polycarbonates gingen die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft um 14,4 % zurück. Während sich in den ersten Wochen des 2. Quartals 2020 der konzernweite Rückgang der abgesetzten Mengen im Vorjahresvergleich noch intensivierte, fand in der zweiten Quartalshälfte eine Trendwende zu abnehmenden Rückgängen der Absatzmengen statt.

Der Konzernumsatz in Höhe von 2.156 Mio. € sank um 32,9 % im Vergleich zum Vorjahresquartal (3.211 Mio. €). Insbesondere rückläufige Gesamtabsatzmengen aufgrund eines coronavirusbedingten massiven Nachfrageeinbruchs in allen unseren Hauptabnehmerindustrien wirkten sich mit 22,3 % umsatzmindernd aus. Darüber hinaus hatte ein geringeres Verkaufspreisniveau einen negativen Effekt in Höhe von 9,0 % auf den Umsatz, vor allem getrieben durch wettbewerbsbedingte rückläufige Verkaufspreise im Vorjahr und ein niedrigeres Rohstoffpreisniveau im 2. Quartal 2020. Die Entwicklung der Wechselkurse hatte keine nennenswerte Auswirkung auf den Konzernumsatz. Die Veränderung des Portfolios wirkte sich mit einem Effekt in Höhe von 1,5 % umsatzmindernd aus.

Im 2. Quartal 2020 hat sich der Umsatz in den Regionen EMLA und NAFTA deutlich schlechter entwickelt als in der Region APAC. Dies war im Wesentlichen durch einen zeitlichen Versatz der Folgen der Coronavirus-Pandemie bedingt. Während die Region APAC bereits im 1. Quartal 2020 signifikante Umsatzrückgänge verzeichnete, waren die Umsätze in den Regionen EMLA und NAFTA erst im 2. Quartal 2020 stark rückläufig. Gleichzeitig hat sich die Nachfrage in der Region APAC, insbesondere in China, leicht erholt, wodurch die Umsatzrückgänge in der Region APAC im 2. Quartal 2020 im Vergleich zu den anderen Regionen bereits deutlich geringer ausfielen.

Von dem Umsatzrückgang des 2. Quartals 2020 waren alle Segmente betroffen. Im Segment Polyurethanes sank der Umsatz um 38,7 % auf 913 Mio. € (Vorjahr: 1.489 Mio. €) und im Segment Polycarbonates um 27,8 % auf 648 Mio. € (Vorjahr: 898 Mio. €). Im Segment Coatings, Adhesives, Specialties ging der Umsatz um 28,7 % auf 443 Mio. € (Vorjahr: 621 Mio. €) zurück.

Covestro-Konzern
Umsatzerlöse pro Quartal

in Mio. €

Covestro-Konzern Umsatzerlöse pro Quartal (Balkendiagramm)

Covestro-Konzern
EBITDA pro Quartal

in Mio. €

Covestro-Konzern EBITDA pro Quartal (Balkendiagramm)

Das EBITDA auf Konzernebene ging im 2. Quartal 2020 um 72,8 % auf 125 Mio. € (Vorjahr: 459 Mio. €) zurück, im Wesentlichen bedingt durch einen Rückgang der abgesetzten Mengen in allen Segmenten infolge der Coronavirus-Pandemie. Darüber hinaus haben sich geringere Margen, vor allem im Segment Polyurethanes, negativ auf das Ergebnis ausgewirkt. Hingegen hatten u. a. niedrigere Vertriebs- und Verwaltungskosten einen positiven Effekt auf das Ergebnis.

Das EBITDA im Segment Polyurethanes sank auf –24 Mio. € (Vorjahr: 172 Mio. €) und im Segment Polycarbonates um 37,7 % auf 96 Mio. € (Vorjahr: 154 Mio. €). Im Segment Coatings, Adhesives, Specialties ging es um 60,0 % auf 60 Mio. € (Vorjahr: 150 Mio. €) zurück.

Die Abschreibungen erhöhten sich im 2. Quartal 2020 um 4,3 % auf 193 Mio. € (Vorjahr: 185 Mio. €). Sie setzten sich aus Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 187 Mio. € (Vorjahr: 180 Mio. €) sowie aus Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 6 Mio. € (Vorjahr: 5 Mio. €) zusammen.

Das EBIT des Covestro-Konzerns sank im 2. Quartal 2020 auf –68 Mio. € (Vorjahr: 274 Mio. €).

Unter Einbezug des Finanzergebnisses in Höhe von –17 Mio. € (Vorjahr: –23 Mio. €) ging das Ergebnis vor Ertragsteuern gegenüber dem Vorjahresquartal auf –85 Mio. € (Vorjahr: 251 Mio. €) zurück. Während der Steueraufwand im Vorjahresquartals 61 Mio. € betrug, ergab sich im 2. Quartal 2020 ein ergebnisbedingter Steuerertrag in Höhe von 32 Mio. €. Daraus resultierte ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von –53 Mio. € (Vorjahr: 190 Mio. €). Unter Berücksichtigung der Anteile anderer Gesellschafter ergab sich ein Konzernergebnis von –52 Mio. € (Vorjahr: 189 Mio. €). Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank das Ergebnis je Aktie auf –0,28 € (Vorjahr: 1,03 €).

Die Cashflows aus operativer Tätigkeit erhöhten sich auf 171 Mio. € (Vorjahr: 164 Mio. €). Der Rückgang des EBITDA wurde im Wesentlichen durch im Vergleich zum Vorjahresquartal niedrigere Ertragsteuerzahlungen und geringere Auszahlungen für die kurzfristige variable Vergütung kompensiert.

Der Free Operating Cash Flow stieg im 2. Quartal 2020 auf 24 Mio. € (Vorjahr: –55 Mio. €). Dies resultierte insbesondere aus den gesunkenen Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, die sich um 32,9 % auf 147 Mio. € (Vorjahr: 219 Mio. €) reduzierten.

1. Halbjahr 2020

Die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft auf Konzernebene verzeichneten im 1. Halbjahr 2020 einen Rückgang in Höhe von 13,6 %, maßgeblich beeinflusst durch die Folgen der Coronavirus-Pandemie. In den Segmenten Coatings, Adhesives, Specialties und Polyurethanes sanken die Absatzmengen um 15,2 % bzw. 14,9 %. Im Segment Polycarbonates gingen die abgesetzten Kernmengen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,8 % zurück.

Der Konzernumsatz sank im 1. Halbjahr 2020 um 22,7 % auf 4.939 Mio. € (Vorjahr: 6.386 Mio. €). Dies resultierte im Wesentlichen aus niedrigeren Gesamtabsatzmengen, die sich um 12,5 % umsatzmindernd auswirkten. Des Weiteren hatte ein rückläufiges Verkaufspreisniveau einen negativen Effekt in Höhe von 9,1 %. Die Entwicklung der Wechselkurse wirkte sich mit 0,3 % positiv auf den Umsatz aus. Demgegenüber hatte die Veränderung des Portfolios einen umsatzmindernden Effekt in Höhe von 1,4 %.

Alle Segmente verzeichneten im 1. Halbjahr 2020 einen Umsatzrückgang. So sank der Umsatz im Segment Polyurethanes um 26,2 % auf 2.187 Mio. € (Vorjahr: 2.965 Mio. €), im Segment Polycarbonates um 21,4 % auf 1.381 Mio. € (Vorjahr: 1.758 Mio. €) und im Segment Coatings, Adhesives, Specialties um 18,7 % auf 1.015 Mio. € (Vorjahr: 1.248 Mio. €).

Das EBITDA auf Konzernebene verringerte sich im 1. Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 901 Mio. € um 57,9 % auf 379 Mio. €. Ursache hierfür waren Ergebnisrückgänge in allen Segmenten, insbesondere im Segment Polyurethanes.

Die Abschreibungen stiegen im 1. Halbjahr 2020 um 4,7 % auf 380 Mio. € (Vorjahr: 363 Mio. €). Diese setzten sich zusammen aus Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 369 Mio. € (Vorjahr: 354 Mio. €) sowie aus Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 11 Mio. € (Vorjahr: 9 Mio. €).

Das EBIT des Covestro-Konzerns reduzierte sich im 1. Halbjahr 2020 auf –1 Mio. € (Vorjahr: 538 Mio. €).

Unter Einbeziehung des Finanzergebnisses von –56 Mio. € (Vorjahr: –46 Mio. €) sank das Ergebnis vor Ertragsteuern gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf –57 Mio. € (Vorjahr: 492 Mio. €). Dem Steueraufwand des Vorjahreshalbjahrs in Höhe von 122 Mio. € stand im 1. Halbjahr 2020 ein ergebnisbedingter Steuerertrag in Höhe von 25 Mio. € gegenüber. Daraus resultierte ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von –32 Mio. € (Vorjahr: 370 Mio. €). Unter Berücksichtigung der Anteile anderer Gesellschafter ergab sich ein Konzernergebnis von –32 Mio. € (Vorjahr: 368 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie ging im 1. Halbjahr 2020 auf –0,17 € (Vorjahr: 2,01 €) zurück.

Die Cashflows aus operativer Tätigkeit sanken im 1. Halbjahr 2020 auf 61 Mio. € (Vorjahr: 284 Mio. €), im Wesentlichen bedingt durch den Rückgang des EBITDA. Demgegenüber wirkten sich niedrigere Ertragsteuerzahlungen und eine geringere Mittelbindung im Working Capital positiv aus.

Der Free Operating Cash Flow ging im 1. Halbjahr 2020 auf –225 Mio. € (Vorjahr: –100 Mio. €) zurück. Den geringeren Cashflows aus operativer Tätigkeit standen gesunkene Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 286 Mio. € (Vorjahr: 384 Mio. €) gegenüber.