Ertragslage
2. Quartal 2021
Nachdem die Coronavirus-Pandemie im Vorjahresquartal zu einem Einbruch der Nachfrage geführt hatte, hat sich die Geschäftslage im 2. Quartal 2021 deutlich erholt. Die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft stiegen auf Konzernebene um 35,0 %, getrieben durch die starke Erholung aller Hauptabnehmerindustrien, insbesondere der Automobil- und Transportindustrie. Daneben trug die Mengenausweitung im Segment Coatings, Adhesives, Specialties durch die Erstkonsolidierung von Resins & Functional Materials (RFM) mit 10,4 % zu diesem Anstieg bei. Die Segmente Polyurethanes und Polycarbonates verzeichneten einen Anstieg der Kernabsatzmengen in Höhe von 27,8 % bzw. 15,4 %. Das Segment Coatings, Adhesives, Specialties konnte die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft unter Berücksichtigung der RFM-Übernahme mehr als verdoppeln.
Der Konzernumsatz in Höhe von 3.956 Mio. € stieg um 83,5 % im Vergleich zum Vorjahresquartal (2.156 Mio. €). Ein deutlich höheres Verkaufspreisniveau wirkte sich mit 45,9 % positiv auf den Umsatz aus, vor allem bedingt durch eine vorteilhafte Wettbewerbssituation in den Segmenten Polyurethanes und Polycarbonates. Die gestiegenen Gesamtabsatzmengen hatten ebenso einen umsatzerhöhenden Effekt in Höhe von 29,0 %. Des Weiteren wirkte sich die Veränderung des Portfolios, bedingt durch die Übernahme von RFM in das Segment Coatings, Adhesives, Specialties im 2. Quartal 2021, mit 14,0 % positiv auf den Umsatz aus. Die Entwicklung der Wechselkurse hatte hingegen einen umsatzmindernden Effekt in Höhe von 5,4 %.
Zu dem Umsatzanstieg im 2. Quartal 2021 haben alle Segmente beigetragen. Im Segment Polyurethanes hat sich der Umsatz auf 1.841 Mio. € mehr als verdoppelt (Vorjahr: 913 Mio. €). Das Segment Polycarbonates erhöhte den Umsatz um 56,6 % auf 1.015 Mio. € (Vorjahr: 648 Mio. €). Im Segment Coatings, Adhesives, Specialties wurde der Umsatz mit einem Anstieg auf 926 Mio. € unter Einbezug des RFM-Geschäftsbereichs mehr als verdoppelt (Vorjahr: 443 Mio. €).
Das EBITDA auf Konzernebene stieg im 2. Quartal 2021 auf 817 Mio. € (Vorjahr: 125 Mio. €). Dies war maßgeblich bedingt durch das höhere Verkaufspreisniveau, welches gestiegene Rohstoffpreise mehr als kompensieren konnte. Daraus resultierend verzeichneten alle Segmente bessere Margen, insbesondere das Segment Polyurethanes. Der Anstieg der insgesamt abgesetzten Mengen wirkte sich ebenfalls positiv auf das Ergebnis aus. Hingegen hatten höhere Rückstellungen für die variable Vergütung einen ergebnismindernden Effekt. Ebenso wirkten sich Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit der RFM-Übernahme im niedrigen zweistelligen Millionenbereich negativ auf das Ergebnis aus.
Das EBITDA im Segment Polyurethanes stieg auf 452 Mio. € (Vorjahr: –24 Mio. €) und im Segment Polycarbonates auf 260 Mio. € (Vorjahr: 96 Mio. €). Im Segment Coatings, Adhesives, Specialties erhöhte sich das EBITDA unter Berücksichtigung der RFM-Übernahme auf 134 Mio. € (Vorjahr: 60 Mio. €).
Die Abschreibungen erhöhten sich im 2. Quartal 2021 um 8,8 % auf 210 Mio. € (Vorjahr: 193 Mio. €), u. a. durch die Übernahme von Vermögenswerten im Rahmen der RFM-Akquisition. Sie setzten sich aus Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 190 Mio. € (Vorjahr: 187 Mio. €) sowie aus Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 20 Mio. € (Vorjahr: 6 Mio. €) zusammen.
Das EBIT des Covestro-Konzerns stieg im 2. Quartal 2021 auf 607 Mio. € (Vorjahr: –68 Mio. €).
Unter Einbezug des Finanzergebnisses in Höhe von –18 Mio. € (Vorjahr: –17 Mio. €) erhöhte sich das Ergebnis vor Ertragsteuern gegenüber dem Vorjahresquartal auf 589 Mio. € (Vorjahr: –85 Mio. €). Während sich im Vorjahresquartal ein ergebnisbedingter Steuerertrag in Höhe von 32 Mio. € ergab, betrug im 2. Quartal 2021 der Steueraufwand 139 Mio. €. Daraus resultierte insgesamt ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von 450 Mio. € (Vorjahr: –53 Mio. €). Unter Berücksichtigung der Anteile anderer Gesellschafter ergab sich ein Konzernergebnis in Höhe von 449 Mio. € (Vorjahr: –52 Mio. €). Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg das Ergebnis je Aktie auf 2,32 € (Vorjahr: –0,28 €).
1. Halbjahr 2021
Die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft auf Konzernebene stiegen im 1. Halbjahr 2021 um 18,9 %, getrieben durch die Erholung der Nachfrage aus allen Hauptabnehmerindustrien. An diesem Wachstum hatte die RFM-Übernahme einen Anteil in Höhe von 4,7 %. In dem Segment Coatings, Adhesives, Specialties erhöhten sich die Kernabsatzmengen vor allem akquisitionsbedingt um 62,4 %. Die Segmente Polyurethanes und Polycarbonates konnten die abgesetzten Kernmengen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,7 % bzw. 13,5 % steigern.
Der Konzernumsatz stieg im 1. Halbjahr 2021 um 47,1 % auf 7.263 Mio. € (Vorjahr: 4.939 Mio. €). Dies resultierte im Wesentlichen aus einem höheren Verkaufspreisniveau, welches sich mit 31,4 % auf das Umsatzwachstum auswirkte. Des Weiteren hatte ein Anstieg der Gesamtabsatzmengen einen positiven Effekt in Höhe von 14,6 % auf den Umsatz. Die Veränderung des Portfolios wirkte sich mit 6,1 % umsatzerhöhend aus. Demgegenüber hatte die Entwicklung der Wechselkurse einen umsatzmindernden Effekt in Höhe von 5,0 %.
Alle Segmente verzeichneten im 1. Halbjahr 2021 einen Umsatzanstieg. So erhöhte sich der Umsatz im Segment Polyurethanes um 60,3 % auf 3.506 Mio. € (Vorjahr: 2.187 Mio. €), im Segment Polycarbonates um 37,9 % auf 1.904 Mio. € (Vorjahr: 1.381 Mio. €) und im Segment Coatings, Adhesives, Specialties unter Einbezug des RFM-Geschäftsbereichs um 49,9 % auf 1.521 Mio. € (Vorjahr: 1.015 Mio. €).
Das EBITDA auf Konzernebene stieg im 1. Halbjahr 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 1.560 Mio. € (Vorjahr: 379 Mio. €). Dies war vor allem bedingt durch das gestiegene Verkaufspreisniveau, welches die ebenso gestiegenen Rohstoffpreise mehr als kompensieren konnte. Daraus resultierend verzeichneten alle Segmente bessere Margen, insbesondere das Segment Polyurethanes. Der Anstieg der Gesamtabsatzmengen wirkte sich ebenfalls positiv auf das Ergebnis aus. Demgegenüber hatten höhere Rückstellungen für die kurzfristige variable Vergütung einen ergebnismindernden Effekt. Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit der RFM-Übernahme im niedrigen zweistelligen Millionenbereich wirkten sich ebenfalls negativ auf das Ergebnis aus.
Die Abschreibungen stiegen im 1. Halbjahr 2021 um 4,5 % auf 397 Mio. € (Vorjahr: 380 Mio. €). Sie setzten sich zusammen aus Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 370 Mio. € (Vorjahr: 369 Mio. €) sowie aus Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 27 Mio. € (Vorjahr: 11 Mio. €).
Das EBIT des Covestro-Konzerns erhöhte sich im 1. Halbjahr 2021 auf 1.163 Mio. € (Vorjahr: –1 Mio. €).
Unter Einbeziehung des Finanzergebnisses von –47 Mio. € (Vorjahr: –56 Mio. €) stieg das Ergebnis vor Ertragsteuern gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 1.116 Mio. € (Vorjahr: –57 Mio. €). Dem ergebnisbedingten Steuerertrag des Vorjahreshalbjahres in Höhe von 25 Mio. € stand im 1. Halbjahr 2021 ein Steueraufwand in Höhe von 271 Mio. € gegenüber. Daraus resultierte insgesamt ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von 845 Mio. € (Vorjahr: –32 Mio. €). Unter Berücksichtigung der Anteile anderer Gesellschafter ergab sich ein Konzernergebnis in Höhe von 842 Mio. € (Vorjahr: –32 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich im 1. Halbjahr 2021 auf 4,36 € (Vorjahr: –0,17 €).