Konjunkturausblick

Weltwirtschaft

Das Jahr 2021 bleibt, bedingt durch die andauernde Coronavirus-Pandemie, voraussichtlich herausfordernd für die Weltwirtschaft. Zudem besteht durch die Verbreitung von Coronavirus-Mutationen ein Risiko neuer Pandemiewellen, die sich negativ auf das Wachstum auswirken könnten. Infolge der zunehmenden Verfügbarkeit von Impfstoffen und der damit eingeleiteten kontrollierten Pandemiebekämpfung rechnen wir jedoch weiterhin für alle Regionen mit einer Rückkehr zu positiven Wachstumsraten. Gegenüber unserem im Geschäftsbericht 2020 veröffentlichten Ausblick erwarten wir jetzt eine schnellere Erholung der Weltwirtschaft und einen daraus resultierenden größeren Anstieg der Wirtschaftsleistung in Höhe von 5,8 %.

Für alle Regionen wurden die Einschätzungen im Wesentlichen aufgrund von voraussichtlich höheren Produktionsvolumina und Konsumausgaben angehoben. Für die Region NA rechnen wir im Vergleich zum im Geschäftsbericht 2020 veröffentlichten Ausblick mit einem deutlicheren Anstieg des erwarteten Wirtschaftswachstums. Dies ist u. a. auf die Erhöhung des Konjunkturpakets in den USA auf 1,9 Billionen US-Dollar und einen die bisherigen Erwartungen übertreffenden Bedarf an Reisen und Dienstleistungen zurückzuführen. Eine ebenfalls deutlich bessere wirtschaftliche Gesamtlage gegenüber unserer im Geschäftsbericht 2020 dargestellten Einschätzung zeichnet sich in der Region EMLA ab, die vor allem auf steigende Impfraten sowie das vermehrte Aufheben der pandemiebedingten Beschränkungen zurückzuführen ist. Für die Region APAC erwarten wir gegenüber dem im Geschäftsbericht 2020 gegebenen Ausblick eine geringfügig schnellere wirtschaftliche Erholung, die insbesondere durch ein im Vergleich zu den Erwartungen stärkeres Wachstum in China getrieben wird.

Wirtschaftswachstum1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wachstum 2020

 

Ausblick Wachstum 2021
(Geschäfts­bericht 2020)

 

Ausblick Wachstum 2021

 

 

in %

 

in %

 

in %

Welt

 

–3,6

 

4,4

 

5,8

Europa, Naher Osten, Lateinamerika2, Afrika (EMLA)

 

–5,8

 

3,4

 

4,8

davon Europa

 

–6,1

 

3,2

 

5,0

davon Deutschland

 

–5,1

 

2,8

 

3,8

davon Naher Osten

 

–4,0

 

4,5

 

4,4

davon Lateinamerika2

 

–7,5

 

3,7

 

4,9

davon Afrika

 

–2,8

 

2,4

 

3,7

Nordamerika3 (NA)

 

–3,9

 

4,0

 

6,5

davon USA

 

–3,5

 

4,0

 

6,6

Asien-Pazifik (APAC)

 

–1,1

 

5,7

 

6,2

davon China

 

2,3

 

7,6

 

8,5

1

Reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, Quelle: IHS (Global Insight), „Wachstum 2020“ und „Ausblick Wachstum 2021“, Stand: Juli 2021

2

Lateinamerika (ohne Mexiko)

3

Nordamerika (Kanada, Mexiko, USA)

Hauptabnehmerindustrien

In allen Hauptabnehmerindustrien gehen wir für das Jahr 2021 nach wie vor von einem positiven Wachstum aus. Jedoch erwarten wir für die einzelnen Industrien eine unterschiedlich ausgeprägte Wachstumsdynamik.

Wachstum Hauptabnehmerindustrien1

 

 

 

 

 

 

 


 

Wachstum 2020

 

Ausblick Wachstum 2021
(Geschäfts­bericht 2020)

 

Ausblick Wachstum 2021

 

 

in %

 

in %

 

in %

Automobil

 

–15,9

 

17,3

 

13,8

Bau

 

–1,8

 

0,6

 

1,3

Elektrik, Elektronik und Haushaltsgeräte

 

4,5

 

6,3

 

13,9

Möbel

 

–6,8

 

4,6

 

4,7

1

Eigene Berechnung, basierend auf den folgenden Quellen: LMC Automotive Limited, B+L, CSIL (Centre for Industrial Studies), Oxford Economics. Für die Hauptabnehmerindustrie „Automobil und Transport“ beschränken wir uns auf Konjunkturdaten für die Automobilindustrie (exklusive Transportindustrie) und für die Hauptabnehmerindustrie „Möbel und Holzverarbeitung“ auf Konjunkturdaten für die Möbelindustrie (exklusive Holzverarbeitungsindustrie). Stand: Juli 2021

Das Wachstum in der Automobilindustrie wird voraussichtlich mit 13,8 % unter dem im Geschäftsbericht 2020 dargestellten Ausblick liegen. Wesentlicher Treiber sind Versorgungsengpässe bei der Beschaffung von Halbleitern und petrochemischen Nebenprodukten und daraus resultierende Einschränkungen in der Automobilproduktion. Dahingegen wird die Bauindustrie mit einem Wachstum in Höhe von 1,3 % voraussichtlich über den Erwartungen aus dem Geschäftsbericht 2020 liegen. Ebenso rechnen wir für die Elektrik-, Elektronik- und Haushaltsgeräteindustrie im Vergleich zu der Erwartung aus dem Geschäftsbericht 2020 mit einer Steigerung der Wachstumsrate auf 13,9 %, getrieben durch einen über die Dauer der Pandemie anhaltenden Anstieg bei den Verbraucherausgaben. Das erwartete Wachstum für die Möbelindustrie wurde auf 4,7 % angehoben.