Änderung der Bilanzierung durch die Erstanwendung von IFRS 16

Der neue Rechnungslegungsstandard IFRS 16 (Leases) wird seit dem 1. Januar 2019 angewendet und ersetzt die bisherigen Vorschriften zum Thema Leasing. IFRS 16 wurde unter Anwendung der modifizierten retrospektiven Methode eingeführt. Dementsprechend erfolgt keine Anpassung von Vergleichsinformationen. Diese werden weiterhin unter Beachtung der alten Bilanzierungsvorschriften dargestellt (für weitere Details siehe Geschäftsbericht 2018, Anhangangaben 2.2 und 3).

Die Übergangsvorschriften des IFRS 16 sehen vor, dass im Rahmen der Erstanwendung keine Neubeurteilung dahin gehend erfolgen muss, ob eine bestehende Vereinbarung die Definition eines Leasingverhältnisses nach IFRS 16 erfüllt. Vielmehr können bestehende Leasingbeurteilungen fortgeführt werden. Covestro machte bei der Erstanwendung von IFRS 16 von dieser Erleichterungsvorschrift Gebrauch.

Bezogen auf Leasingnehmer wurden die Nutzungsrechte im Rahmen der Erstanwendung von IFRS 16 bei Covestro grundsätzlich in Höhe der korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten aktiviert. In Einzelfällen erfolgte eine Berichtigung des Nutzungsrechts um den Betrag von abgegrenzten Vorauszahlungen oder Verbindlichkeiten, die zum Ende des Geschäftsjahres 2018 bilanziell erfasst wurden. Die Erstanwendung hatte keine Auswirkung auf das Eigenkapital. Die Bewertung der Leasingverbindlichkeiten erfolgte unter Verwendung des Grenzfremdkapitalkostensatzes zum Zeitpunkt der Erstanwendung. Darüber hinaus wurden die optionalen Ausnahmeregelungen hinsichtlich des Bilanzansatzes von kurzfristigen Leasingverhältnissen sowie des Leasings von Vermögenswerten von geringem Wert von Covestro in Anspruch genommen.

Die folgenden Überleitungen der Buchwerte der Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten vom 1. Januar 2019 auf die Buchwerte zum 30. September 2019 unterteilen sich in die unter IAS 17 i. V. m. IFRIC 4 schon in der Bilanz erfassten ehemaligen Finanzierungsleasingverträge und die durch die Erstanwendung von IFRS 16 erstmals erfassten ehemaligen Operating-Leasingverträge.

Nutzungsrechte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ehemalige Finanzierungs­leasingverträge

 

Ehemalige Operating-Leasingverträge

 

Gesamt

 

 

in Mio. €

 

in Mio. €

 

in Mio. €

Nutzungsrechte 01.01.2019

 

218

 

660

 

878

Zugänge

 

 

53

 

53

Abgänge

 

 

–8

 

–8

Umbuchungen gemäß IFRS 5

 

 

–1

 

–1

Abschreibungen

 

–25

 

–91

 

–116

Sonstige Änderungen

 

3

 

26

 

29

Nutzungsrechte 30.09.2019

 

196

 

639

 

835

Leasingverbindlichkeiten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ehemalige Finanzierungs­leasingverträge

 

Ehemalige Operating-Leasingverträge

 

Gesamt

 

 

in Mio. €

 

in Mio. €

 

in Mio. €

Leasingverbindlichkeiten 01.01.2019

 

193

 

656

 

849

Zugänge

 

 

53

 

53

Abgänge

 

 

–8

 

–8

Umbuchungen gemäß IFRS 5

 

 

–4

 

–4

Tilgung

 

–30

 

–74

 

–104

davon Leasingzahlung

 

–40

 

–90

 

–130

davon Zinsanteil

 

10

 

16

 

26

Sonstige Änderungen

 

2

 

26

 

28

Leasingverbindlichkeiten 30.09.2019

 

165

 

649

 

814

Zum 1. Januar 2019 haben sich durch die Erstanwendung von IFRS 16 die Sachanlagen um 660 Mio. € und die Finanzverbindlichkeiten um 656 Mio. € erhöht. Die zugrunde liegenden Leasingverträge beziehen sich maßgeblich auf Mietverträge für Immobilien, Produktions- und Logistikinfrastruktur. Die Zugänge im Dreivierteljahr 2019 beziehen sich im Wesentlichen auf neu abgeschlossene Leasingverträge für Transportschiffe, Bahnkesselwagen, Lagerhallen und elektronische Busse sowie erworbene Leasingverträge im Rahmen der Erstkonsolidierung der DIC Covestro Polymer Ltd., Tokio (Japan).