Konsolidierungskreis
Entwicklung des Konsolidierungskreises
Der Konsolidierungskreis setzte sich zum 30. September 2019 aus der Covestro AG sowie 48 konsolidierten Unternehmen zusammen (31. Dezember 2018: 49 Unternehmen).
Die OOO Covestro, Moskau (Russland), wurde im 1. Quartal 2019 als Tochterunternehmen von untergeordneter Bedeutung klassifiziert, u. a. weil die lokale Produktion eingestellt wurde. Entsprechend erfolgte seit dem 1. Quartal 2019 keine Vollkonsolidierung mehr.
Zum 1. April 2019 wurden weitere 30 % der Anteile an der DIC Covestro Polymer Ltd., Tokio (Japan), erworben, die daraufhin vollkonsolidiert wurde. Zuvor wurde sie als Gemeinschaftsunternehmen klassifiziert und nach der Equity-Methode gemäß IAS 28 (Investments in Associates and Joint Ventures) berücksichtigt.
Die Pure Salt Baytown LLC (Pure Salt), Houston (USA), zuvor als strukturiertes Unternehmen vollkonsolidiert, wird seit dem 3. Quartal 2019 als assoziiertes Unternehmen von untergeordneter Bedeutung eingestuft und wurde in der Folge entkonsolidiert. Die Grundlagen der Beziehungen zur Pure Salt haben sich vertraglich und wirtschaftlich derart verändert, dass keine Beherrschung mehr vorliegt.
Akquisitionen und Desinvestitionen
Akquisitionen
Mit Wirkung zum 1. April 2019 hat Covestro im Rahmen eines sukzessiven Anteilserwerbs seine Beteiligung an der DIC Covestro Polymer Ltd. (DCP), Tokio (Japan), erhöht. Die DCP ist ein japanischer Hersteller von thermoplastischen Polyurethanen, die u. a. in der Automobil-, IT-, Elektronik-, Gesundheits- und Sportbranche verwendet werden. Der Erwerb der DCP trägt zum Ziel der Ausschöpfung des zukünftigen Wachstumspotenzials des Geschäfts mit thermoplastischem Polyurethan (TPU) in Japan bei. An der zuvor mit der DIC Company (DIC), Tokio (Japan), als Gemeinschaftsunternehmen betriebenen Gesellschaft hielten Covestro und DIC jeweils einen Anteil von 50 %. Durch den Erwerb weiterer 30 % der Anteile an der DCP erhöhte Covestro seinen Anteil auf 80 % und erlangte somit die Beherrschung. In der Folge wird die DCP seit dem 1. April 2019 vollkonsolidiert. Die vorher nach der Equity-Methode bilanzierten Anteile wurden zum beizulegenden Zeitwert von 34 Mio. € neubewertet. Aus der Neubewertung resultierte ein Ertrag in Höhe von 19 Mio. €, der in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurde. Die Buchwerte der nichtbeherrschenden Anteile wurden prozentual, entsprechend dem bei der DIC verbliebenen Anteil von 20 %, an dem Nettovermögen abzüglich Geschäfts- oder Firmenwert der DCP ermittelt. Diese beliefen sich auf 11 Mio. € und wurden im Eigenkapital erfasst.
Die übertragene Gegenleistung belief sich auf 21 Mio. € und wurde durch die Übertragung von Zahlungsmitteln beglichen. Das erworbene Nettovermögen beträgt 66 Mio. €. Der hierin enthaltene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 10 Mio. € spiegelt maßgeblich erwartete Umsatzsynergien durch die gemeinsame Vermarktung von Produkten über die jeweiligen Handelsplattformen wider. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist nicht steuerlich abzugsfähig.
Die genannte Transaktion wirkte sich zum Erwerbszeitpunkt auf Vermögen und Schulden des Covestro-Konzerns im Geschäftsjahr 2019 wie folgt aus und führte unter Berücksichtigung der übernommenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu folgendem Mittelabfluss:
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DCP |
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in Mio. € |
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Geschäfts- oder Firmenwert |
10 |
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Sonstige immaterielle Vermögenswerte |
29 |
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Sachanlagen |
14 |
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Sonstige finanzielle Vermögenswerte |
3 |
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Vorräte |
12 |
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Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
11 |
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Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
13 |
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Aktive latente Steuern |
1 |
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Sonstige Rückstellungen |
–1 |
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Finanzverbindlichkeiten |
–4 |
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Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
–9 |
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Sonstige Verbindlichkeiten |
–1 |
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Passive latente Steuern |
–12 |
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Nettovermögen |
66 |
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Nicht beherrschende Anteile |
–11 |
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Beizulegender Zeitwert zuvor gehaltener Anteile |
–34 |
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Übertragene Gegenleistung |
21 |
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Übernommene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
–13 |
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Nettoabfluss aus Akquisitionen |
8 |
Zwischen Covestro und der DCP bestanden vor dem Erwerb operative Liefer- und Leistungsgeschäfte, die bei Covestro als Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1 Mio. € erfasst wurden. Diese wurden mit Erwerb der DCP beglichen. Ferner wurde der DIC ein Verkaufsrecht (Put-Option) bzgl. der bei der DIC verbliebenen 20 % Anteile eingeräumt. Bei Ausübung dieser Put-Option würde der Verkauf der Anteile an Covestro im Jahr 2030 wirksam werden. Die Put-Option wurde in den übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten und spiegelbildlich eigenkapitalmindernd in den Gewinnrücklagen erfasst.
Die DCP hat seit dem Einbezug zum 1. April 2019 mit 20 Mio. € zum Umsatz sowie mit einem Verlust von 1 Mio. € zum Ergebnis nach Ertragsteuern des Covestro-Konzerns beigetragen. Im Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis zum 31. März 2019 hat die DCP einen Umsatz von 9 Mio. € sowie ein Ergebnis nach Ertragsteuern von 1 Mio. € erwirtschaftet.
Desinvestitionen
Im 2. Quartal 2019 hat Covestro im Segment Polyurethanes eine Vereinbarung über den Verkauf von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (Veräußerungsgruppe) des europäischen Systemhaus-Geschäfts an H.I.G. Capital, Miami (USA), unterzeichnet. Die Systemhäuser bieten Kunden maßgeschneiderte Polyurethan-Systeme an. Das europäische Systemhaus-Geschäft umfasst Systemhäuser in Dänemark, Deutschland, Spanien und den Niederlanden sowie weitere Aktivitäten in Italien. Im Zusammenhang mit dem Verkauf wurden produktionsrelevante Vermögenswerte und Vorräte in Höhe von 54 Mio. € sowie Verbindlichkeiten in Höhe von 15 Mio. € gemäß IFRS 5 als „zur Veräußerung gehalten“ klassifiziert. Die Transaktion soll spätestens im 4. Quartal 2019 abgeschlossen werden.
Im 3. Quartal 2019 hat Covestro im Segment Polycarbonates eine Vereinbarung über den Verkauf von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (Veräußerungsgruppe) des europäischen Polycarbonatplatten-Geschäfts an die Serafin Unternehmensgruppe, München, unterzeichnet. Polycarbonatplatten sind hoch bruchfest und werden hauptsächlich in den Bereichen Industrieschutz, Bausysteme oder für Werbeanwendungen eingesetzt. Das europäische Polycarbonatplatten-Geschäft umfasst Produktionsstandorte in Belgien und Italien sowie zentrale Management- und Vertriebsfunktionen in Europa. Im Zusammenhang mit dem Verkauf wurden produktionsrelevante Vermögenswerte und Vorräte in Höhe von 15 Mio. € sowie Verbindlichkeiten in Höhe von 19 Mio. € gemäß IFRS 5 als „zur Veräußerung gehalten“ klassifiziert. Außerplanmäßige Abschreibungen auf die Vermögenswerte der Veräußerungsgruppe führten zu einem Verlust in Höhe von insgesamt 26 Mio. €, welcher unter den Herstellungskosten, den Vertriebskosten und den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen wird. Die Transaktion soll spätestens im 1. Quartal 2020 abgeschlossen werden.