Wesentliche Ereignisse

Krieg in der Ukraine

Der im Februar 2022 begonnene russische Krieg gegen die Ukraine hat spürbare Folgen für die Weltwirtschaft. Die globalen Auswirkungen auf die Energie- und Rohstoffmärkte beeinflussten dabei auch die Geschäftslage von Covestro. Covestro hat im 1. Halbjahr 2022 alle Geschäftsaktivitäten mit Russland und Belarus eingestellt und das Vertriebsunterstützungsbüro in Russland mittlerweile geschlossen; die russische Gesellschaft befindet sich derzeit im offiziellen Liquidationsprozess. In den vom Krieg betroffenen Ländern Russland, Belarus und der Ukraine betreibt Covestro keine Standorte, sodass sich die international verhängten Sanktionen gegenüber Russland und Belarus nur indirekt auf das Geschäft von Covestro auswirken.

Energiekrise

Die angespannte Lage auf den Energiemärkten, vor allem in der Region EMLA, hat sich im 3. Quartal 2022 weiter verschärft und insbesondere im europäischen Raum zu einem massiven Anstieg der Energiepreise geführt.

Für Covestro als energieintensives Unternehmen besteht eine große Abhängigkeit von Gas. Es wird vorrangig als Energieträger und als Prozessgas in chemischen Reaktionen verwendet und lässt sich in den Produktionsprozessen kurzfristig nicht umfassend ersetzen. Daher ist Covestro, wie ein Großteil der chemischen Industrie, von den anhaltend hohen und volatilen Energiepreisen stark betroffen, die derzeit nur in geringem Maße an die Kunden weitergegeben werden können.

Covestro wurde auch im 3. Quartal 2022 weiterhin bedarfsgerecht mit Gas beliefert, sodass die Versorgung an unseren Produktionsstandorten gewährleistet war. Unsicherheiten bestehen allerdings in Bezug auf die künftige Versorgung: Sollte es zu einer Rationierung der Gasversorgung von Unternehmen kommen, kann dies je nach Umfang der Kürzung erhebliche Folgen für alle europäischen Standorte von Covestro haben.
Siehe „Chancen und Risiken“

Coronavirus-Pandemie

Die Coronavirus-Pandemie hatte im 3. Quartal 2022 keine wesentlichen Auswirkungen auf die Geschäftslage von Covestro. Die Produktion an unseren Standorten wurde weiterhin nicht durch die Pandemie beeinflusst. Darüber hinaus bestanden im Gegensatz zum 1. Halbjahr 2022 auch keine logistischen Engpässe am Standort Shanghai (China) mehr.

Verkauf des Geschäfts der additiven Fertigung (Additive Manufacturing)

Covestro hat am 5. August 2022 eine Vereinbarung zum Verkauf seines Additive-Manufacturing-Geschäfts an den US-amerikanisch-israelischen Hersteller von 3D-Druckern und 3D-Produktionssystemen Stratasys unterzeichnet. Der Verkaufspreis beläuft sich auf 43 Mio. €. Darüber hinaus wurde ein variabler Earn-out in Höhe von bis zu 37 Mio. € vereinbart, welcher vom Erreichen verschiedener Erfolgsparameter abhängt. Das Geschäft bietet Materiallösungen für gängige 3D-Druckverfahren im Polymer-Bereich. Das Portfolio des Additive-Manufacturing-Geschäfts umfasst dabei auch Produkte des im Jahr 2021 von Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande), erworbenen Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials. Der Vollzug der Transaktion ist für das 1. Quartal 2023 geplant.
Siehe „Desinvestitionen“

Auflage eines European Commercial Paper Program (ECPP)

Am 26. August 2022 hat Covestro ein European Commercial Paper Program (ECPP) mit einem potenziellen Gesamtvolumen in Höhe von 1,5 Mrd. € aufgelegt, um flexibel Wertpapiere in verschiedenen Währungen und mit Laufzeiten von bis zu einem Jahr begeben zu können. Im September 2022 hat Covestro im Rahmen des ECPP Commercial Paper in Höhe von 150 Mio. € begeben.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/de/investors/debt/european-commercial-paper-program