Ertrags- und Finanzlage Covestro-Konzern

Ertragslage

Der Konzernumsatz erhöhte sich im 3. Quartal 2022 um 7,3 % auf 4.618 Mio. € (Vorjahr: 4.302 Mio. €). Einen positiven Einfluss auf den Umsatz hatten Wechselkursveränderungen mit 7,6 % sowie ein insbesondere in der Region EMLA deutlich gestiegenes Preisniveau mit 5,4 %. Die abgesetzten Mengen haben sich dagegen vor allem aufgrund einer abgeschwächten Nachfrage rückläufig entwickelt und hatten einen umsatzmindernden Effekt in Höhe von 5,7 %, besonders betroffen war auch hier die Region EMLA.

Der Umsatz im Segment Performance Materials stieg im 3. Quartal 2022 um 6,6 % auf 2.330 Mio. € (Vorjahr: 2.186 Mio. €) und im Segment Solutions & Specialties um 6,1 % auf 2.196 Mio. € (Vorjahr: 2.069 Mio. €). Im 3. Quartal 2022 erhöhte sich der Umsatz in allen drei Regionen. In der Region EMLA stieg der Umsatz um 3,0 % auf 1.841 Mio. € (Vorjahr: 1.787 Mio. €), in der Region NA um 24,7 % auf 1.261 Mio. € (Vorjahr: 1.011 Mio. €) und in der Region APAC um 0,8 % auf 1.516 Mio. € (Vorjahr: 1.504 Mio. €).

Umsatzerlöse nach Segmenten und Regionen

in Mio. €

Umsatzerlöse nach Segmenten und Regionen (Kreisdiagramm)

1 EMLA: Region Europa, Naher Osten, Lateinamerika (ohne Mexiko), Afrika

2 NA: Region Nordamerika (Kanada, Mexiko, USA)

3 APAC: Region Asien-Pazifik

Das EBITDA auf Konzernebene verringerte sich im 3. Quartal 2022 um 65,0 % auf 302 Mio. € (Vorjahr: 862 Mio. €), im Wesentlichen bedingt durch niedrigere Margen. Diese resultierten aus deutlich gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen, die nur in geringem Maße durch das höhere Verkaufspreisniveau kompensiert werden konnten. Ebenso wirkten sich die gesunkenen Gesamtabsatzmengen ergebnismindernd aus. Einen positiven Einfluss auf das EBITDA hatten hingegen geringere Rückstellungen für die variable Vergütung, erhaltene Wirtschaftsförderungsmaßnahmen in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrags in China und positive Währungseffekte.

Das EBITDA im Segment Performance Materials sank um 92,5 % auf 53 Mio. € (Vorjahr: 708 Mio. €). Im Segment Solutions & Specialties stieg das EBITDA hingegen um 26,7 % auf 280 Mio. € (Vorjahr: 221 Mio. €).

Das EBIT des Covestro-Konzerns verringerte sich im 3. Quartal 2022 um 89,9 % auf 66 Mio. € (Vorjahr: 654 Mio. €).

Finanzlage

Die Cashflows aus operativer Tätigkeit im 3. Quartal 2022 betrugen 246 Mio. € (Vorjahr: 564 Mio. €). Die im Vorjahresvergleich niedrigeren Mittelzuflüsse sind maßgeblich auf den Rückgang des EBITDA zurückzuführen. Im Working Capital stand einer Mittelbindung im Vorjahresquartal eine Mittelfreisetzung gegenüber, die sich positiv auswirkte. Geringere Ertragsteuerzahlungen hatten ebenfalls einen positiven Effekt.

Der Free Operating Cash Flow sank im 3. Quartal 2022 auf 33 Mio. € (Vorjahr: 381 Mio. €), im Wesentlichen getrieben durch die geringeren Cashflows aus operativer Tätigkeit.

Nettofinanzverschuldung

 

 

 

 

 

 

 

31.12.2021

 

30.09.2022

 

 

in Mio. €

 

in Mio. €

Anleihen

 

1.492

 

1.493

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

 

275

 

729

Leasingverbindlichkeiten

 

761

 

765

Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten

 

11

 

51

Sonstige Finanzverbindlichkeiten

 

2

 

151

Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten

 

–34

 

–21

Finanzverschuldung

 

2.507

 

3.168

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

 

–649

 

–292

Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

 

–453

 

–15

Nettofinanzverschuldung

 

1.405

 

2.861

Die Finanzverschuldung des Covestro-Konzerns zum 30. September 2022 erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 661 Mio. € auf 3.168 Mio. €, insbesondere bedingt durch die Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 454 Mio. €. Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten stiegen aufgrund der im Rahmen des European Commercial Paper Programs (ECPP) begebenen Commercial Papers in Höhe von 150 Mio. €.

Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten reduzierte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 357 Mio. € auf 292 Mio. €. Dies ist vor allem auf Dividendenzahlungen in Höhe von 653 Mio. € sowie Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 543 Mio. € zurückzuführen. Auch der Erwerb von eigenen Aktien im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms im 1. Halbjahr 2022 im Wert von 150 Mio. € reduzierte den Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten. Demgegenüber führten Nettozuflüsse aus der Aufnahme von Verbindlichkeiten in Höhe von 484 Mio. € und Mittelzuflüsse aus Cashflows aus operativer Tätigkeit in Höhe von 131 Mio. € zu einem Anstieg des Bestands an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten. Zudem erhöhten erhaltene Nettorückzahlungen für kurzfristige Bankeinlagen in Höhe von 373 Mio. € sowie der Nettoverkauf von Geldmarktfondsanteilen in Höhe von 65 Mio. € den Bestand. Gleichzeitig reduzierten sie die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte um 438 Mio. € auf 15 Mio. €.

Die Nettofinanzverschuldung zum 30. September 2022 stieg damit im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 1.456 Mio. € auf 2.861 Mio. €.