Chancen und Risiken

Die geopolitischen Entwicklungen, insbesondere der russische Krieg gegen die Ukraine, und deren Auswirkungen auf die Gasversorgung und die Energiepreise haben erheblichen Einfluss auf das Geschäft von Covestro, vor allem in der Region EMLA. Covestro wurde bislang bedarfsgerecht mit Gas beliefert, Unsicherheiten bestehen allerdings in Bezug auf die künftige Versorgung, denn sollte es zu einer Rationierung der Gasversorgung von Unternehmen kommen, kann dies je nach Umfang der Kürzung möglicherweise die Stilllegung ganzer Produktionsstandorte oder bestimmter Produktionsanlagen von Covestro in Deutschland erforderlich machen. Dies kann wiederum zu einem Produktionsausfall bei bestimmten chemischen Vor-, Zwischen- und Nebenprodukten führen, die an anderen Standorten in der Region EMLA benötigt werden.

Die angespannte Lage auf den Energiemärkten, vor allem in der Region EMLA, hat sich im 3. Quartal 2022 weiter verschärft und insbesondere im europäischen Raum zu einem massiven Anstieg der Energiepreise geführt. Sollten die Energiepreise auf diesem Preisniveau bleiben, wäre dadurch die globale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Produktionsstandorte bedroht und es könnte kurzfristig zu einer Stilllegung oder mittel- bis langfristig zu einer Schließung von Produktionsanlagen kommen.

Mehrere Expertenteams im Unternehmen beobachten die aktuelle Situation genau, beschäftigen sich intensiv mit den Auswirkungen und arbeiten an Mitigationsplänen. Die Bewertung potenzieller Schäden erfolgt kontinuierlich und ist in bestehende Prozesse eingebunden; dabei wird auch die Risikotragfähigkeit überwacht.

Weder mit Blick auf die zuvor beschriebenen Risiken noch im Hinblick auf die übrigen Chancen- und Risikofaktoren für den Covestro-Konzern hat sich eine grundlegende Veränderung zur Darstellung der Risikokategorien im Geschäftsbericht 2021 ergeben. Bestandsgefährdende Risiken für den Konzern bestehen zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Quartalsmitteilung weiterhin nicht.