Ertrags- und Finanzlage Covestro-Konzern

Ertragslage

Nachdem im Vorjahresquartal die ersten Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie vor allem in der Region APAC zu Rückgängen der Nachfrage führten, hat sich der Geschäftsverlauf im 1. Quartal 2021 deutlich erholt. Infolgedessen stiegen die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft auf Konzernebene um 5,3 %. Insbesondere die Automobil- und Transportindustrie sowie die Elektrik-, Elektronik- und Haushaltsgeräteindustrie zeigten ein signifikantes Wachstum. Dies ist hauptsächlich auf eine deutliche Nachfrageerholung in der Region APAC zurückzuführen, in welcher im Vorjahresquartal pandemiebedingt massive Mengenrückgänge verzeichnet wurden. Unsere Wachstumsmöglichkeiten im aktuellen Quartal wurden jedoch durch ungeplante wetterbedingte Produktionsstillstände in der Region NA sowie Rohstoffengpässe begrenzt, welche insgesamt zu einer eingeschränkten Produktverfügbarkeit führten. Die Kernabsatzmengen in den Segmenten Polyurethanes und Polycarbonates stiegen um 2,5 % bzw. 11,6 %. Im Segment Coatings, Adhesives, Specialties lagen die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft um 7,1 % über denen des Vorjahresquartals.

Der Konzernumsatz erhöhte sich im 1. Quartal 2021 um 18,8 % auf 3.307 Mio. € (Vorjahr: 2.783 Mio. €). Hierzu trugen im Wesentlichen gestiegene durchschnittliche Verkaufspreise bei, die sich mit 20,2 % positiv auf den Umsatz auswirkten. Diese Entwicklung wurde hauptsächlich durch eine vorteilhafte Wettbewerbssituation in den Segmenten Polyurethanes und Polycarbonates getrieben. Die insgesamt abgesetzten Mengen hatten einen positiven Effekt in Höhe von 3,4 % auf den Umsatz, wohingegen sich die Wechselkursveränderungen mit 4,8 % negativ auswirkten.

Der Umsatz im Segment Polyurethanes stieg um 30,7 % auf 1.665 Mio. € (Vorjahr: 1.274 Mio. €) und im Segment Polycarbonates um 21,3 % auf 889 Mio. € (Vorjahr: 733 Mio. €). Im Segment Coatings, Adhesives, Specialties erhöhte sich der Umsatz um 4,0 % auf 595 Mio. € (Vorjahr: 572 Mio. €).

Das EBITDA auf Konzernebene verbesserte sich im 1. Quartal 2021 auf 743 Mio. € (Vorjahr: 254 Mio. €), im Wesentlichen bedingt durch ein erheblich höheres Verkaufspreisniveau. Ebenso positive Auswirkungen auf das Ergebnis hatten der Effekt aus den insgesamt abgesetzten Mengen sowie ein niedrigeres Kostenniveau in den Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungsfunktionen, welches maßgeblich durch Kostensenkungsmaßnahmen erzielt werden konnte. Ergebnismindernd waren höhere Rückstellungen für die variable Vergütung sowie kurzfristig gestiegene Herstellungskosten, vor allem bedingt durch ungeplante Produktionsstillstände.

Das EBITDA im Segment Polyurethanes stieg auf 443 Mio. € (Vorjahr: 50 Mio. €) und im Segment Polycarbonates auf 222 Mio. € (Vorjahr: 109 Mio. €). Im Segment Coatings, Adhesives, Specialties sank das EBITDA hingegen um 12,3 % auf 114 Mio. € (Vorjahr: 130 Mio. €).

Das EBIT des Covestro-Konzerns erhöhte sich im 1. Quartal 2021 auf 556 Mio. € (Vorjahr: 67 Mio. €).

Finanzlage

Die Cashflows aus operativer Tätigkeit erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 428 Mio. € (Vorjahr: –110 Mio. €), im Wesentlichen bedingt durch einen Anstieg des EBITDA. Gleichzeitig hatten niedrigere Ertragsteuerzahlungen sowie eine gegenüber dem Vorjahresquartal insgesamt geringere Mittelbindung im Working Capital einen positiven Effekt.

Der Free Operating Cash Flow stieg im 1. Quartal 2021 auf 318 Mio. € (Vorjahr: –249 Mio. €). Dies ist insbesondere auf die gestiegenen Cashflows aus operativer Tätigkeit sowie im Vergleich zum Vorjahresquartal niedrigere Ausgaben für Sachanlagen zurückzuführen.

Die Finanzverschuldung des Covestro-Konzerns zum 31. März 2021 erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2020 leicht um 25 Mio. € auf 2.911 Mio. €.

Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten stieg im Vergleich zum 31. Dezember 2020 um 702 Mio. € auf 2.106 Mio. € an. Neben positiven Cashflows aus operativer Tätigkeit in Höhe von 428 Mio. € resultierte dies aus der Rückführung kurzfristiger Bankeinlagen in Höhe von 355 Mio. € sowie dem Verkauf von Geldmarktfondsanteilen in Höhe von 61 Mio. €. Demgegenüber standen Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 110 Mio. €, die den Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten reduzierten. Dies führte insgesamt zu einem Rückgang der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte um 416 Mio. € auf 710 Mio. €.

Der zum Quartalsende erhöhte Stand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente wird zur Kaufpreisfinanzierung der Übernahme des Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM) von Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande), vorgehalten.
Siehe „Akquisitionen“

Die Nettofinanzverschuldung zum 31. März 2021 verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2020 um 261 Mio. € auf 95 € Mio.