Ertrags- und Finanzlage Covestro-Konzern

Ertragslage

Die Geschäftslage im 3. Quartal 2021 hat sich gegenüber dem Vorjahresquartal weiter erholt, was sich vor allem in den Umsatz- und Ergebnisentwicklungen widerspiegelt.

Die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft stiegen auf Konzernebene im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 %, insbesondere aufgrund zusätzlicher Mengen aus dem vom Unternehmen Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande), akquirierten Geschäftsbereich Resins & Functional Materials (RFM). Unsere Wachstumsmöglichkeiten wurden jedoch im aktuellen Quartal durch eine eingeschränkte Produktverfügbarkeit gemindert. Die Kernabsatzmengen im Segment Performance Materials sanken um 11,6 %, wohingegen die Kernabsatzmengen im Segment Solutions & Specialties um 22,7 % gesteigert werden konnten.

Der Konzernumsatz erhöhte sich im 3. Quartal 2021 um 55,9 % auf 4.302 Mio. € (Vorjahr: 2.760 Mio. €). Hierzu trugen im Wesentlichen gestiegene durchschnittliche Verkaufspreise bei, die sich mit 43,8 % positiv auf den Umsatz auswirkten. Des Weiteren wirkten sich die Veränderung des Portfolios, bedingt durch die Übernahme von RFM im 2. Quartal 2021, mit 10,5 % und Wechselkursveränderungen mit 1,6 % positiv auf den Umsatz aus. Die Entwicklung der insgesamt abgesetzten Mengen hatte keinen nennenswerten Effekt auf den Umsatz.

Der Umsatz im Segment Performance Materials stieg im 3. Quartal 2021 um 52,2 % auf 2.186 Mio. € (Vorjahr: 1.436 Mio. €) und im Segment Solutions & Specialties um 60,6 % auf 2.069 Mio. € (Vorjahr: 1.288 Mio. €).

Das EBITDA auf Konzernebene verbesserte sich im 3. Quartal 2021 um 89,0 % auf 862 Mio. € (Vorjahr: 456 Mio. €), im Wesentlichen getrieben durch erheblich höhere Margen im Segment Performance Materials. Diese resultierten aus einer vorteilhaften Wettbewerbssituation und dem höheren Verkaufspreisniveau, welches die ebenso gestiegenen Rohstoffpreise mehr als kompensieren konnte. Demgegenüber wirkten sich höhere Rückstellungen für die variable Vergütung ergebnismindernd aus.

Das EBITDA im Segment Performance Materials stieg auf 755 Mio. € (Vorjahr: 288 Mio. €). Im Segment Solutions & Specialties sank das EBITDA auf 173 Mio. € (Vorjahr: 207 Mio. €).

Das EBIT des Covestro-Konzerns erhöhte sich im 3. Quartal 2021 auf 654 Mio. € (Vorjahr: 265 Mio. €).

Finanzlage

Die Cashflows aus operativer Tätigkeit erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 564 Mio. € (Vorjahr: 538 Mio. €). Dazu trug vor allem ein Anstieg des EBITDA bei. Eine Mittelbindung im Working Capital, die einer Mittelfreisetzung im Vorjahresquartal gegenüberstand, sowie höhere Ertragsteuerzahlungen hatten hingegen einen negativen Effekt.

Der Free Operating Cash Flow stieg im 3. Quartal 2021 auf 381 Mio. € (Vorjahr: 361 Mio. €), im Wesentlichen getrieben durch gestiegene Cashflows aus operativer Tätigkeit.

Nettofinanzverschuldung

 

 

 

 

 

 

 

31.12.2020

 

30.09.2021

 

 

in Mio. €

 

in Mio. €

Anleihen

 

1.990

 

1.491

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

 

227

 

225

Leasingverbindlichkeiten

 

672

 

756

Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten

 

9

 

21

Sonstige Finanzverbindlichkeiten

 

1

 

1

Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten

 

–13

 

–22

Finanzverschuldung

 

2.886

 

2.472

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

 

–1.404

 

–496

Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

 

–1.126

 

–720

Nettofinanzverschuldung

 

356

 

1.256

Die Finanzverschuldung des Covestro-Konzerns zum 30. September 2021 verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2020 um 414 Mio. € auf 2.472 Mio. €, vor allem aufgrund der vorzeitigen Rückzahlung der im Oktober 2021 fälligen Euro-Anleihe in Höhe von 500 Mio. €.

Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten reduzierte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2020 um 908 Mio. € auf 496 Mio. €. Wesentlicher Treiber hierfür waren die Nettokaufpreiszahlungen für die Übernahme des Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM) in Höhe von 1.469 Mio. € sowie die vorzeitige Rückzahlung der zuvor genannten Euro-Anleihe. Weiterhin wurde der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten durch Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 472 Mio. € und Dividendenzahlungen in Höhe von 259 Mio. € reduziert. Demgegenüber erhöhten positive Cashflows aus operativer Tätigkeit in Höhe von 1.545 Mio. €, der Nettoverkauf von Geldmarktfondsanteilen in Höhe von 270 Mio. € sowie die erhaltenen Nettorückzahlungen für kurzfristige Bankeinlagen in Höhe von 136 Mio. € den Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten. Vor allem die Rückführung der kurzfristigen Bankeinlagen sowie der Nettoverkauf von Geldmarktfondsanteilen führten zu einem Rückgang der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte um 406 Mio. € auf 720 Mio. €.

Die Nettofinanzverschuldung zum 30. September 2021 stieg im Vergleich zum 31. Dezember 2020 um 900 Mio. € auf 1.256 Mio. €.