Wesentliche Ereignisse

Krieg in der Ukraine

Der im Februar 2022 begonnene russische Krieg gegen die Ukraine hat spürbare Folgen für die Weltwirtschaft und beeinflusste auch die Geschäftslage von Covestro. Derzeit ist Covestro nicht direkt von dem Konflikt betroffen, da in Russland, Belarus und der Ukraine insgesamt weniger als 1 % des Konzernumsatzes generiert wurde. Die vorhandenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden überprüft und bei Bedarf wertberichtigt. In den genannten drei Ländern betreibt Covestro keine Produktionsstandorte, sondern lediglich ein Vertriebsunterstützungsbüro mit zwölf Mitarbeitenden in Russland. Die international verhängten Sanktionen gegenüber Russland und Belarus wirken sich somit nur begrenzt auf das Geschäft von Covestro aus. Die weltweiten Auswirkungen auf die Energie- und Rohstoffmärkte sowie auf die Lieferketten beeinflussen hingegen das Geschäft von Covestro.
Siehe „Chancen und Risiken“

Auf die humanitäre Notlage in der Ukraine und den Nachbarländern reagierte Covestro mit einem gezielten Hilfspaket. Dabei haben wir der UNO-Flüchtlingshilfe, dem nationalen Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks (United Nations High Commissioner for Refugees, UNHCR), 250.000 € zur Verfügung gestellt. Außerdem hat Covestro seine Gesellschaften in der Slowakei und in Polen mit weiteren 40.000 € ausgestattet, die an lokale Hilfsorganisationen gespendet werden.

Coronavirus-Pandemie

Einschränkende Maßnahmen, die im Zuge der Coronavirus-Pandemie durch einzelne Staaten veranlasst wurden, hatten im 1. Quartal 2022 Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Die von Covestro ergriffenen Gesundheitsschutz-, Sicherheits- und Hygienemaßnahmen werden fortlaufend überprüft und an die aktuellen Rahmenbedingungen angepasst. Abhängig von der jeweiligen lokalen Situation üben Teile der Belegschaft, insbesondere im Verwaltungsbereich, ihre Tätigkeit weiterhin von zu Hause aus. Während in den Regionen EMLA und NA die Beschäftigten wieder sukzessive an ihre betrieblichen Arbeitsplätze zurückkehrten, hat sich die Situation in der Region APAC, insbesondere in China, wiederum durch striktere Maßnahmen verschärft. Die Produktion an unseren Standorten wurde im 1. Quartal 2022 nicht durch die Pandemie beeinflusst, jedoch haben sich zum Ende des 1. Quartals 2022 erste logistische Engpässe am Standort Shanghai (China) abgezeichnet.

Aktienrückkaufprogramm

Der Vorstand der Covestro AG hat angesichts der erfolgreichen Geschäftsentwicklung am 28. Februar 2022 ein Aktienrückkaufprogramm beschlossen. Das Programm hat ein Gesamtvolumen von ca. 500 Mio. € (ohne Erwerbsnebenkosten) und soll innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen sein. Die zurückgekauften Aktien sollen dann eingezogen und das Grundkapital entsprechend herabgesetzt werden. Der Rückkauf der Aktien ist im März 2022 gestartet. Bis zum Ende des 1. Quartals 2022 erwarb die Covestro AG 1.011.703 Aktien im Wert von 48 Mio. €.
Weitere Informationen unter: www.covestro.com/de/investors/share-performance/share-buyback

Neue Klimaziele

Auf dem Weg zu einer zirkulären Kunststoffproduktion hat Covestro am 1. März 2022 neue Klimaziele kommuniziert. Der Konzern strebt an, klimaneutral zu werden und bis zum Jahr 2035 Netto-Null-Treibhausgasemissionen* zu erreichen. Das Unternehmen plant, die direkten Treibhausgasemissionen aus eigener Produktionstätigkeit (Scope 1) sowie die indirekten Treibhausgasemissionen aus externen Energiequellen (Scope 2) bis zum Jahr 2030 um 60 % auf 2,2 Mio. t CO2-Äquivalente zu senken. Langfristig will Covestro bis zu 100 % erneuerbare Energien wie Windkraft und Solarenergie sowie alternative Rohstoffe wie Biomasse, Abfall, CO2 oder Wasserstoff innerhalb seiner Produktionsprozesse einsetzen. Zudem soll im Jahr 2023 ein Reduktionsziel für die langfristige Verringerung der indirekten Treibhausgasemissionen aus vor- und nachgelagerten Prozessen in der Wertschöpfungskette (Scope 3) folgen.

Verlängerung der revolvierenden Kreditfazilität

Für die im Jahr 2020 abgeschlossene syndizierte revolvierende Kreditfazilität in Höhe von 2,5 Mrd. € mit einer Laufzeit von fünf Jahren wurde im März 2022 die zweite von zwei vereinbarten Optionen zur Laufzeitverlängerung genutzt, um die Laufzeit um ein weiteres Jahr bis März 2027 zu verlängern. Sie stellt eine Back-up-Liquiditätsreserve dar und ist mit einem Rating in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance, ESG) verknüpft.
Siehe „Finanzielle Steuerung“ im Geschäftsbericht 2021

* Die Erreichung von Netto-Null-Treibhausgasemissionen ist definiert als ein Gleichgewicht zwischen anthropogenen Emissionen (aus eigener Produktionstätigkeit sowie aus externen Energiequellen) und dem anthropogenen Abbau von Treibhausgasen.