Ertrags- und Finanzlage Covestro-Konzern
Ertragslage
Der Konzernumsatz verringerte sich im 3. Quartal 2023 um 22,7 % auf 3.568 Mio. € (Vorjahr: 4.618 Mio. €). Der Umsatzrückgang war im Wesentlichen bedingt durch ein in allen Regionen niedrigeres Verkaufspreisniveau, das sich mit 14,3 % umsatzmindernd auswirkte. Hinzu kamen gesunkene abgesetzte Mengen, insbesondere in den Regionen NA und EMLA, mit einem negativen Effekt auf den Umsatz in Höhe von 3,8 %. Beide Entwicklungen waren vor allem geprägt durch die weltweit unvorteilhafte Nachfragesituation. Zudem hatten die Wechselkursveränderungen mit 4,6 % negative Auswirkungen auf den Umsatz.
Der Umsatz im Segment Performance Materials sank im 3. Quartal 2023 um 26,7 % auf 1.707 Mio. € (Vorjahr: 2.330 Mio. €) und im Segment Solutions & Specialties um 17,6 % auf 1.809 Mio. € (Vorjahr: 2.196 Mio. €). Im 3. Quartal 2023 verringerte sich der Umsatz in allen drei Regionen. In der Region EMLA sank der Umsatz um 24,7 % auf 1.387 Mio. € (Vorjahr: 1.841 Mio. €), in der Region NA um 25,8 % auf 936 Mio. € (Vorjahr: 1.261 Mio. €) und in der Region APAC um 17,9 % auf 1.245 Mio. € (Vorjahr: 1.516 Mio. €).
Das EBITDA auf Konzernebene verringerte sich im 3. Quartal 2023 um 8,3 % auf 277 Mio. € (Vorjahr: 302 Mio. €). Neben Wechselkursveränderungen hatten nachfragebedingt gesunkene Absatzmengen einen negativen Effekt auf das EBITDA. Weiterhin trugen die Veränderung der Rückstellungen für die kurzfristige und langfristige variable Vergütung und ein im Vergleich zum Vorjahresquartal geringerer Betrag an erhaltenen Wirtschaftsförderungsmaßnahmen in China ebenfalls zum Rückgang des EBITDA bei. Demgegenüber wirkten sich gestiegene Margen ergebniserhöhend aus, da das gesunkene Verkaufspreisniveau durch geringere Rohstoff- und Energiepreise mehr als kompensiert werden konnte. Des Weiteren hatten niedrigere Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie geringere fixe Herstellungskosten ebenso einen ergebniserhöhenden Effekt.
Das EBITDA im Segment Performance Materials erhöhte sich um 60,4 % auf 85 Mio. € (Vorjahr: 53 Mio. €) und im Segment Solutions & Specialties verringerte es sich um 12,1 % auf 246 Mio. € (Vorjahr: 280 Mio. €).
Das EBIT des Covestro-Konzerns stieg im 3. Quartal 2023 um 7,6 % auf 71 Mio. € (Vorjahr: 66 Mio. €).
Finanzlage
Im 3. Quartal 2023 betrugen die Mittelzuflüsse für Cashflows aus operativer Tätigkeit 490 Mio. € (Vorjahr: 246 Mio. €), maßgeblich getrieben durch eine Mittelfreisetzung im Working Capital, der eine Mittelbindung im Vorjahresquartal gegenüberstand. Höhere Ertragsteuerzahlungen, im Wesentlichen infolge von Steuernachzahlungen, sowie ein Rückgang des EBITDA wirkten sich hingegen negativ auf die Cashflows aus operativer Tätigkeit aus.
Der Free Operating Cash Flow stieg im 3. Quartal 2023 auf 308 Mio. € (Vorjahr: 33 Mio. €), im Wesentlichen getrieben durch die höheren Cashflows aus operativer Tätigkeit.
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31.12.2022 |
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30.09.2023 |
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in Mio. € |
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in Mio. € |
Anleihen |
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1.988 |
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1.990 |
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
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922 |
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908 |
Leasingverbindlichkeiten |
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746 |
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763 |
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten |
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32 |
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26 |
Sonstige Finanzverbindlichkeiten |
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1 |
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2 |
Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten |
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–42 |
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–21 |
Finanzverschuldung |
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3.647 |
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3.668 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
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–1.198 |
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–1.052 |
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte |
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–15 |
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–116 |
Nettofinanzverschuldung |
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2.434 |
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2.500 |
Die Finanzverschuldung des Covestro-Konzerns zum 30. September 2023 erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2022 um 21 Mio. € auf 3.668 Mio. €. Dazu trug neben der Verringerung der Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten in Höhe von 21 Mio. € auch eine Erhöhung der Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 17 Mio. € bei. Gegenläufig wirkten sich insbesondere um 14 Mio. € gesunkene Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus.
Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten reduzierte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2022 um 146 Mio. € auf 1.052 Mio. €. Dies war vor allem auf Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 461 Mio. €, Cashflows aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 276 Mio. € sowie Nettoauszahlungen für kurzfristige Bankeinlagen in Höhe von 101 Mio. € zurückzuführen. Dagegen erhöhten Cashflows aus operativer Tätigkeit den Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten um 620 Mio. €. Die geleisteten Nettoauszahlungen für kurzfristige Bankeinlagen führten zu einem Anstieg der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte um 101 Mio. € auf 116 Mio. €.
Die Nettofinanzverschuldung zum 30. September 2023 stieg damit im Vergleich zum 31. Dezember 2022 um 66 Mio. € auf 2.500 Mio. €.