Ertrags- und Finanzlage Covestro-Konzern

Ertragslage

Der Konzernumsatz verringerte sich im 1. Quartal 2023 um 20,1 % auf 3.743 Mio. € (Vorjahr: 4.683 Mio. €). Der Umsatzrückgang war bedingt durch gesunkene abgesetzte Mengen mit einem umsatzmindernden Effekt in Höhe von 16,8 %, vor allem durch eine abgeschwächte Nachfrage und Verfügbarkeitsengpässe in der Region EMLA. Des Weiteren wirkte sich ein niedrigeres Verkaufspreisniveau mit 3,9 % insbesondere in den Regionen APAC und NA umsatzmindernd aus. Die Wechselkursveränderungen hatten mit 0,6 % einen positiven Effekt auf den Umsatz.

Der Umsatz im Segment Performance Materials sank im 1. Quartal 2023 um 25,0 % auf 1.792 Mio. € (Vorjahr: 2.388 Mio. €) und im Segment Solutions & Specialties um 15,3 % auf 1.883 Mio. € (Vorjahr: 2.222 Mio. €). Im 1. Quartal 2023 verringerte sich der Umsatz in allen drei Regionen. In der Region EMLA sank der Umsatz um 20,4 % auf 1.650 Mio. € (Vorjahr: 2.074 Mio. €), in der Region NA um 12,0 % auf 982 Mio. € (Vorjahr: 1.116 Mio. €) und in der Region APAC um 25,6 % auf 1.111 Mio. € (Vorjahr: 1.493 Mio. €).

Umsatzerlöse nach Segmenten und Regionen

in Mio. €, Vorjahreswerte in Klammern

Das EBITDA auf Konzernebene verringerte sich im 1. Quartal 2023 um 64,5 % auf 286 Mio. € (Vorjahr: 806 Mio. €), im Wesentlichen aufgrund von nachfrage- und verfügbarkeitsbedingt gesunkenen Absatzmengen. Nachfragebedingt niedrigere durchschnittliche Verkaufspreise bei gleichzeitig gestiegenen Rohstoffpreisen führten zu gesunkenen Margen, die sich ebenso ergebnismindernd auswirkten. Einen positiven Einfluss auf das EBITDA hatten hingegen geringere Rückstellungen für die variable Vergütung. Die Wechselkursveränderungen wirkten sich nicht nennenswert aus.

Das EBITDA im Segment Performance Materials sank um 72,1 % auf 173 Mio. € (Vorjahr: 620 Mio. €) und im Segment Solutions & Specialties um 26,3 % auf 165 Mio. € (Vorjahr: 224 Mio. €).

Das EBIT des Covestro-Konzerns verringerte sich im 1. Quartal 2023 um 93,4 % auf 39 Mio. € (Vorjahr: 589 Mio. €).

Finanzlage

Im 1. Quartal 2023 betrugen die Mittelabflüsse für Cashflows aus operativer Tätigkeit 19 Mio. € (Vorjahr: Mittelzuflüsse in Höhe von 157 Mio. €), maßgeblich getrieben durch den Rückgang des EBITDA. Dieser konnte durch eine gegenüber dem Vorjahresquartal geringere Mittelbindung im Working Capital sowie geringere Ertragsteuerzahlungen teilweise kompensiert werden.

Der Free Operating Cash Flow sank im 1. Quartal 2023 auf –139 Mio. € (Vorjahr: 17 Mio. €), im Wesentlichen getrieben durch die geringeren Cashflows aus operativer Tätigkeit.

Die Finanzverschuldung des Covestro-Konzerns zum 31. März 2023 erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2022 um 179 Mio. € auf 3.826 Mio. €, insbesondere bedingt durch die Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 114 Mio. €.

Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten reduzierte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2022 um 249 Mio. € auf 949 Mio. €. Dies resultierte im Wesentlichen aus Nettoinvestitionen in kurzfristige Bankeinlagen in Höhe von 187 Mio. €, Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 120 Mio. € sowie Mittelabflüsse für Cashflows aus operativer Tätigkeit in Höhe von 19 Mio. €. Dem standen vor allem weitere Mittelzuflüsse aus der Ausgabe der Schuldscheindarlehen in Höhe von 100 Mio. € gegenüber. Die zuvor genannten Nettoinvestitionen in kurzfristige Bankeinlagen führten zu einer Erhöhung der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte um 187 Mio. € auf 202 Mio. €.

Die Nettofinanzverschuldung zum 31. März 2023 stieg damit im Vergleich zum 31. Dezember 2022 um 241 Mio. € auf 2.675 Mio. €.